Climate Analytics: Wissenschaft für wirksamen Klimaschutz

24. Februar 2025
Fotograf:in: Markus Spiske, Copyright: CC0 Unsplash

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – doch wie können wir ihm wirksam begegnen? Climate Analytics verbindet Wissenschaft, Politikberatung und strategische Unterstützung, um auf globaler Ebene Lösungen zu finden, die wirklich etwas bewegen. Von Klimarisiko-Analysen über Dekarbonisierungsstrategien bis hin zur Unterstützung besonders stark betroffener Länder: hier erfährst du, wie die Organisation dazu beiträgt, unsere Zukunft gerechter und nachhaltiger zu gestalten.

Gründung und Ziele

Climate Analytics ist eine auf globaler Ebene tätige, gemeinnützige Organisation, die im Jahr 2008 ins Leben gerufen wurde.
Ihr Team besteht aus 130 Fachleuten und Mitarbeiter*innen und der Hauptsitz befindet sich in Berlin, Deutschland, mit weiteren Büros in New York, Togo, Australien, Trinidad und Tobago sowie Nepal. Der Fokus von Global Analytics liegt auf der Erstellung von fundierten wissenschaftlichen und technischen Analysen, die auf politisch relevante Fragestellungen in Hinblick auf das Klima und unseren Planeten eingehen.

Diese Analysen dienen schlussendlich der Unterstützung globaler, regionaler und nationaler Bestrebungen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen – insbesondere das Ziel, die Erderwärmung auf maximal 1,5°C zu begrenzen soll dabei angestrebt werden.

Das leistet Climate Analytics

Analyse von Klimaauswirkungen

Die Organisation erforscht, wie Stürme, Dürren, Brände und Wasserknappheit Ökosysteme und Menschen weltweit beeinflussen und welche Folgen steigende Temperaturen haben. Im Zuge dessen liefert sie auch Analysen zu möglichen Adaptionsstrategien, dem Übergang zu erneuerbaren Energien und klimabedingten Schäden.

Diese Forschung unterstützt Klimaverhandlungen, wird in Gerichtsverfahren genutzt und hilft Entscheidungsträgern, die Risiken verzögerter Maßnahmen besser zu verstehen. Schwerpunkte sind extreme Wetterereignisse, Landnutzung, soziale und wirtschaftliche Folgen sowie langfristige Klimaveränderungen.

Weiterhin überwacht sie die Klimapolitik sämtlicher Regierungen und zeigt auf, welche Maßnahmen den Fortschritt im Einklang mit dem Pariser Abkommen beschleunigen können - und welche eher nicht.

Die Organisation arbeitet unter anderem an der Analyse diverser Klimaauswirkungen

Anpassung an den Klimawandel

Mit konstant steigenden Temperaturen wird es immer schwieriger, sich anzupassen – insbesondere in stark gefährdeten Regionen. Für besonders betroffene Länder ist Anpassung daher eine dringende und zentrale Aufgabe.

Climate Analytics unterstützt diese Länder bei der Entwicklung von Anpassungsstrategien mit einem besonderen Fokus auf langfristige, grundlegende Veränderungen. Zudem bewertet sie die Kosten und Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen, um relevante Entscheidungsträger bestmöglich zu informieren.

Schäden und Verluste

Viele Länder leiden bereits unter den Folgen des Klimawandels – von Überschwemmungen und Bränden bis hin zu Migration durch den steigenden Meeresspiegel. Besonders betroffen sind ärmere Länder, die selbst kaum zur Klimakrise beigetragen haben.

2022 wurde ihr Anliegen offiziell anerkannt: Ein Fonds für Schäden und Verluste wurde im Rahmen des Pariser Abkommens und der UNFCCC geschaffen. Climate Analytics unterstützt dessen Gestaltung, entwickelt Finanzierungsmodelle und hilft bei der Umsetzung auf nationaler und regionaler Ebene.

Klimagerechtigkeit: Unterstützung für Entwicklungsländer und Inselstaaten

Im Thema Klimagerechtigkeit setzt sich Climate Analytics verstärkt für wenig entwickelte Nationen ein

Climate Analytics unterstützt kleine Inselstaaten (SIDS) und die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) mit strategischer und technischer Verhandlungshilfe in internationalen Klimaforen wie beispielsweise der UNFCCC und dem Pariser Abkommen. Sie bieten bedarfsorientierte Unterstützung in Form von Briefings, Schulungen und politischer Beratung, basierend auf der aktuellsten Klimaforschung.

Durch Teams vor Ort arbeitet die Organisation mit regionalen Partnern zusammen, um das Pariser Abkommen individuell an lokale Gegebenheiten anzupassen. Ihr Fokus liegt auf dem Kapazitätsaufbau für Klimaverhandlungen, der Unterstützung bei Emissionsreduktion und Klimafinanzierung sowie der Entwicklung von Rechts- und Politikrahmen.

Wege zur Dekarbonisierung: Das 1,5-°C-Ziel

Damit schwerwiegende und unumkehrbare Folgen vermieden werden können, muss die Erderwärmung auf maximal 1,5 °C begrenzt werden.

Um Politik, Zivilgesellschaft und Unternehmen dabei zu unterstützen, das erforderliche Tempo der Emissionsreduktionen zu verstehen, müssen neue Methoden entwickelt werden.

Der Schwerpunkt von Climate Analytics liegen hierbei auf:

  • der Analyse, Bewertung und Modellierung bereits existierender globaler und nationaler Klimaschutzmaßnahmen
  • darauf aufbauend der Festlegung von Maßstäben für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und dem Ausbau erneuerbarer Energien
  • der Ermittlung des Investitionsbedarfs für eine nachhaltige Energiewende

Interaktive Klimatools

Auf ihrer Website bieten Climate Analytics diverse frei zugängliche Tools an, wie zum Beispiel:

  • Climate Risk Dashboard
    Dieses Tool zeigt, welche Auswirkungen der Klimawandel in Zukunft haben könnte. Nutzer*innen können eine Region auswählen, verschiedene Szenarien vergleichen und sehen, wie sich städtische Gebiete vor schweren Klimafolgen schützen könnten.
  • Global Mitigation Potential Atlas
    Derzeit noch in der Entwicklungsphase, bietet dieses Tool einen Überblick über Regionen mit hohem Potenzial zur Emissionsreduktion. Es soll nationale Maßnahmen, internationale Zusammenarbeit und den Wissenstransfer fördern.
  • My Climate Future
    Dieses Tool veranschaulicht, wie sich Klimaextreme im Laufe eines Lebens je nach Geburtsjahr und Wohnort verändern werden.

Aktuelle Projekte

  • Bedrohte Nordwälder – Schutz für unseren größten Kohlenstoffspeicher
    Ein Online-Event beleuchtete die Auswirkungen des Klimawandels auf Nordwälder – von Bränden und Dürren bis hin zu Schädlingsbefall und Artenverlust. Expert*innen diskutierten Maßnahmen zum Schutz und zur Stärkung ihrer Rolle im Klimaschutz. Die Aufnahme des Events ist frei zugänglich.
  • COP29 im Rückblick – Wege zu erfolgreichem Klimaschutz
    Was geschah wirklich bei COP29 (= die UN-Klimakonferenz in Baku 2024), und welche Folgen hat das für Inselstaaten? Klimaexpert*innen aus der Karibik teilten ihre Eindrücke und zeigten mögliche Lösungswege auf, die mit dem 1,5-°C-Ziel vereinbar sind.
  • Städtische Hitze in Südasien – Risiken und Lösungen
    Das Webinar untersuchte die zunehmenden Hitzebelastungen in südasiatischen Städten sowie deren gesundheitliche Folgen und Herausforderungen im Hinblick auf eine adäquate Anpassung.
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