Stopp! Den Weihnachtsbaum kann man noch essen

Nach den festlichen Feiertagen stellt sich für viele die Frage: Was tun mit dem überflüssigen Weihnachtsbaum? Leider ist es nicht so leicht wie bei der allbekannten IKEA-Werbung, in der man den Grünling einfach aus dem Fenster geschmissen hat.

Einer der üblichen Optionen sind die Entsorgung über die Grünabfuhr oder die Lagerung für späteres Häckseln. Allerdings gibt es mittlerweile viel originellere Alternativen, die weit über das langweilige Standardprozedere hinausgehen.

Wir zeigen euch faszinierende Ideen, die bereits von kreativen Köpfen entdeckt wurden, und ihr erfahrt, wie ihr selbst euren alten Weihnachtsbaum in etwas Wertvolles verwandeln könnt - mit Mehrwert statt Wegwerfen!

Ein Weihnachtsbaum zum Fressen gern

Nach den Feierlichkeiten sind es die Tiere im Zoo, die sich jedes Jahr über eine Besonderheit freuen dürfen! Im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgarter Wilhelma werden übrig gebliebene, unbehandelte Nadelbäume an Elefanten und anderen Tieren verfüttert oder als dekorative Elemente in den Gehegen platziert.

Neben der Nahrung dienen die Tannen den Elefanten auch als multifunktionale Werkzeuge, sei es als Rückenkratzer, Zahnstocher oder Massagebürste. Die Dickhäuter nehmen gerne daran teil und das Zerlegen der Bäume bietet ihnen eine unterhaltsame Beschäftigung. Andere Tiere wie Raubkatzen zeigen eher Interesse am Geruch der Tannen. Eine weitere Verwendung finden die Bäume auch als Dekoration, beispielsweise in den Volieren der Vögel.

Diese Herangehensweise wird auch in anderen Zoos, zum Beispiel in Berlin, ähnlich gehandhabt:

Sowohl Bäume, die vor Weihnachten nicht abgenommen wurden, als auch "gebrauchte" Bäume ohne Kerzenwachs sind willkommen. Allerdings werden Lamettareste ausdrücklich ausgeschlossen, da sie für die Tiere unverdaulich sind. Besonders Rot- und Weisstannen sind bei den Tieren beliebt, während andere Nadelgehölze aufgrund schwer verdaulicher Inhaltsstoffe gemieden werden.

Eine besondere Premiere gab es in der letzten Weihnachtszeit, als auch die Tamarine und Agutis ihren eigenen geschmückten Weihnachtsbaum erhielten. Im Gegensatz zu den Bäumen für Ziegen und Esel waren ihre Bäume festlich geschmückt. Ihr Baum war mit Futterkugeln, sternförmigen Apfelstücken und Orangen geschmückt, die sie sich erst verdienen mussten. Die Agutis zeigten sich schnell als geschickte "Abräumer", während die Tamarine vorsichtiger agierten.

Knutfest verbrennt Weihnachtsbäume - Sportfischerverband gibt ihnen zweites Leben

Gemäß dem bekannten Werbespot des schwedischen Möbelhauses Ikea sollen die Weihnachtsbäume landesweit am 13. Januar aus den Fenstern fliegen, da zu diesem Zeitpunkt die Weihnachtsfeierlichkeiten offiziell abgeschlossen sind. Beim traditionellen Knutfest in Schweden enden die alten Weihnachtsbäume oft in einem Flammenmeer – so die Tradition.

Eine bemerkenswerte Ausnahme findet sich jedoch in der Initiative des schwedischen Sportfischer-Verbands Sportsfiskana. Hier erhalten einige der ausgedienten Weihnachtsbäume – frei von Pestiziden – ein zweites Leben im eiskalten Wasser vor dem einstigen Stockholmer Industriegebiet Hammarby Sjöstad. Aus einem Schiff heraus werden die Bäume, statt mit Christbaumkugeln versehen, mit Steinen beschwert und ins Wasser geworfen, um dort zu einem Habitat für die örtliche Meeresfauna zu werden.

Der steigende Bootsverkehr im Stadtteil hat die Vegetation, die von den Fischen zum Laichen genutzt wurde, deutlich dezimiert. Malin Kjellin, die Projektleiterin von Sportsfiskana, erklärt:

"Die Vegetation, die für die Fische zum Laichen genutzt wurde, ist quasi verschwunden – und das ist eine gute Möglichkeit, sie auf natürliche Weise zu ersetzen."

Kreative DIY-Ideen für deinem alten Weihnachtsbaum

Die festliche Saison mag vorbei sein, aber das bedeutet nicht, dass euer alter Weihnachtsbaum keine weiteren Verwendungen finden kann. Statt ihn einfach zu entsorgen, gibt es zahlreiche originelle Möglichkeiten, ihn sinnvoll wiederzuverwerten.

Weihnachtsbaum-Chipping für Mulch

Viele Gemeinden und Umweltorganisationen veranstalten "Weihnachtsbaum-Chipping"-Events. Hierbei wird dein Baum vor Ort geschreddert, und man erhält die entstandenen Holzschnitzel als Mulch zurück. Dieses gesellige Event bietet nicht nur eine nachhaltige Entsorgungsoption, sondern stärkt auch den Gemeinschaftssinn.

Aromatische Potpourris aus Tannennadeln

Ein Potpourri ist eine Mischung aus duftenden Blüten, Kräutern, Gewürzen und anderen natürlichen Materialien, die zusammen in einem Behälter aufbewahrt werden. Ziel ist es, einen angenehmen Duft zu erzeugen. Potpourris werden oft in dekorativen Schalen oder Beuteln platziert und dienen dazu, Räume zu parfümieren, Schränke zu erfrischen oder als dekoratives Element in Wohnräumen.

Entfernt hierfür die Nadeln von eurem Weihnachtsbaum und trocknet sie. Diese getrockneten Nadeln eignen sich hervorragend für die Herstellung von aromatischem Potpourri. Kombiniert mit anderen duftenden Elementen wie z.B. Zimtstangen und getrockneten Orangenschalen, für einen anhaltenden festlichen Duft, oder auch Lavendel, Zeder, Zitrone & Co!

Bau eines Insektenhotels

Nutzt die Äste deines Weihnachtsbaums für einen positiven Beitrag zur Umwelt. Baut ein Insektenhotel, indem ihr die Äste bündelt und in einen Rahmen integriert. Diese kleinen Refugien bieten einen idealen Lebensraum für nützliche Insekten wie Bienen und Marienkäfer, die eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht spielen.

Upcycling zu dekorativen Elementen

Verleiht eurem Zuhause einen rustikalen Touch, indem ihr die Zweige eures Weihnachtsbaums zu dekorativen Elementen umfunktioniert. Bastelt beispielsweise originelle Wanddekorationen oder Türkränze, die das ganze Jahr über eine gemütliche Atmosphäre schaffen.