Viele alltägliche Produkte, vor allem Kosmetika, enthalten Schadstoffe. Diese werden bei Berührung über die Haut aufgenommen und können sich dann im Körper anreichern. Die Auswirkungen einer regelmäßigen Aufnahme durch den Menschen ist noch nicht erschöpfend erforscht, aber schon jetzt werden sie mit Krankheiten wie Unfruchtbarkeit oder Krebs in Verbindung gesetzt.
Über Tox Fox
Mit der Tox Fox App sollen Verbraucher:innen gefahrlos Einkaufen gehen können. Die Software wurde 2016 von der Naturschutzinitiative BUND entwickelt und hilft uns zuhause oder im Geschäft, Produkte nach Gesundheitskriterien zu filtern.
3 Schritte zum Produktcheck
1. App öffnen und mit der Handy-Kamera den Barcode eines beliebigen Produktes scannen.
2. Die App erkennt das Produkt und zeigt an, welche Schadstoffe im gescannten Produkt enthalten sind.
3. Per App eine "Gift-Anfrage" an Händler und Unternehmen senden, falls das Produkt noch nicht in der Datenbank erfasst wurde
Hersteller sind gesetzlich dazu verpflichtet, innerhalb von 45 Tagen auf eure Gift-Anfrage zu reagieren – vor allem, wenn ein Produkt tatsächlich bedenkliche Stoffe enthält. Die Antwort wird direkt von Fox Tox übernommen und das Produkt in die Datenbank eingegliedert.
Durch die rege Nutzung der Userinnen und User wird die App also stetig schlauer!
Wir sehen Toxfox als Chance für Verbraucher:innen, von ihrem Auskunftsrecht über Inhaltsstoffe Gebrauch zu machen und selbstbestimmt sowie gesund einkaufen zu können.
Mehr als 1,5 Millionen Menschen nutzen die kostenlose App bereits und scannen fleißig Produkte für mehr Transparenz und Verbraucherschutz.
Was deckt die App ab?
Seit 2007 gilt die europäische Verordnung REACH, die für Registrierung, Evaluierung (Bewertung), Autorisierung (Zulassung) und Beschränkung von Chemikalien steht. Dadurch wird die Industrie verpflichtet, Informationen zur Umwelt- und Gesundheitsfolgen ihrer verwendeten Chemikalien offenzulegen. Verbraucher:innen haben ihrerseits das Recht, bei einem Hersteller oder Unternehmen nachzufragen, ob sich in einem Produkt ein gefährlicher Stoff befindet.
Als “besonders besorgniserregende Stoffe” gelten nach REACH Chemikalien, die:
- Krebs erregen und Erbgut sowie Fortpflanzungsfähigkeit schädigen,
- nicht natürlich abgebaut werden können, sich in Lebewesen anreichern und dazu auch noch giftig sind,
- in der Umwelt quasi nicht abgebaut werden können und sich im Körper anreichern, auch wenn eine giftige Wirkung noch nicht nachgewiesen ist, aber sie eine ähnlich gefährliche Wirkung haben (sich z.B. hormonell auswirken).
Zusammen mit 13 weiteren Ländern wird aktuell an einer Datenbank gearbeitet, die Informationen über Produkte aus der gesamten EU umfassen soll. Erfahrt hier mehr zum Projekt “LIFE AskReach”.
Eine App die von User:innen lebt
Schon nach einem Jahr Nutzung konnte ToxFox mehr als zehn Millionen Produktchecks verzeichnen und etwa 850.000 Nutzer:innen hatten über die App Produkthersteller kontaktiert.
Inzwischen umfasst ToxFox allein zu Körperpflegeprodukten über 80.000 unterschiedliche Einträge und die Nutzung zeigt Wirkung. Der Anteil hormonell belasteter Produkte im Sortiment sinkt jährlich, während immer weniger neu eingetragene Kosmetika mit solchen Stoffen belastet sind. Ulrike Kallee, Chemikalien-Expertin des BUND, sieht das als eindeutige Folge des Verbraucher-Protests.
ToxFox hilft Verbraucher:innen, Produktinhalte auf Sicherheit und Gesundheit zu überprüfen und Auskunftsrechte bei Unternehmen geltend zu machen.
Damit ist die App für uns ein Must-Have aus der Liste nachhaltiger Dienstleistungen!
Hier könnt ihr die ToxFox-App kostenlos herunterladen:
Quellen:
- AskREACH: Eine Schadstoff-App für Europa – BUND e.V.
- Giftfrei einkaufen mit der ToxFox-App
- Chemikalienverordnung REACH – BUND e.V.
- Über den BUND – BUND e.V.
- Codecheck-Alternative: 6 Apps, die Inhaltsstoffe für dich überprüfen - Utopia.de
- ToxFox: Mit dem Handy Hormongifte erkennen - Utopia.de
- Hautpflege: "ToxFox": Gefährliche Inhaltsstoffe in Kosmetik | BRIGITTE.de
- ToxFox - der Kosmetikcheck