Vielleicht seid ihr auf bekannten Social Media Plattformen schon auf den Begriff “Gottesnahrung” gestoßen. Er bezeichnet Essen, wie es von Gott geschaffen wurde – natürlich, unverarbeitet und unbehandelt. Wir zeigen euch, was es mit diesem Trend auf sich hat und ob mehr dahinter steckt!
Was genau ist Gottesnahrung?
Der Begriff "Gottesnahrung" (englisch "God's Food") bezeichnet einen aktuellen Trend, der den Fokus auf den Verzehr von Lebensmitteln legt, die in ihrer natürlichsten und unverarbeiteten Form vorliegen. Ziel ist es, durch den Konsum solcher Nahrungsmittel eine gesündere Lebensweise zu fördern und eine tiefere Verbindung zur Natur herzustellen.

Dies sind einige der wichtigen Kriterien, die diese Art der Ernährung auszeichnen:
- Natürlicher Ursprung: Lebensmittel sollten direkt aus der Natur stammen und möglichst unverarbeitet sein.
- Verzicht auf industrielle Verarbeitung: Produkte, die industriell hergestellt oder stark verarbeitet wurden, werden gemieden.
- Frei von raffiniertem Zucker: Der Konsum von raffiniertem Zucker und künstlichen Süßstoffen wird vermieden; stattdessen wird natürliche Süße aus Früchten oder rohem Honig bevorzugt.
- Keine Gentechnik: der Verzehr von genmanipulierten Lebensmitteln wird vermieden.
- Biologischer Anbau: Es wird Wert auf Lebensmittel aus ökologischem Anbau gelegt, die ohne den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln produziert wurden.
- Tierische Produkte in ihrer reinsten Form: Tierische Erzeugnisse wie Milch oder Käse sind erlaubt, werden jedoch in ihrer natürlichsten Form bevorzugt – so trinkt man beispielsweise Rohmilch anstelle von pasteurisierter Milch.
Typische Lebensmittel der Gottesnahrung

Die Palette der als "Gottesnahrung" angesehenen Lebensmittel ist vielfältig und umfasst unter anderem:
- Gemüse: Ingwer, Karotten, Kartoffeln, Knoblauch, Sellerie, Süßkartoffeln, Zwiebeln.
- Obst: Ananas, Äpfel, Avocado, Bananen, Datteln, Heidelbeeren, Mango, Orangen, Papaya, Sauerkirschen, Wassermelone, Zitronen.
- Fette und Öle: Avocadoöl, Butter, Ghee, Kokosöl, Olivenöl, Rindertalg.
- Tierische Proteine: Eier, Hähnchen, Kollagenpulver, Rindfleisch, Rohmilch, Rohmilch-Kefir, Rohmilchkäse, Wildlachs, Ziegenjoghurt.
- Snacks und Würzmittel: Apfelessig, Nüsse, Pfeffer, roher Honig, Ursalz, Zartbitterschokolade (100 %).
Schaut gerne beim Saisonkalender vorbei, um mehr über saisonales Obst und Gemüse zu erfahren!
Die Motivation hinter dem Trend
Der Trend zur Gottesnahrung entspringt dem Wunsch vieler Menschen, sich bewusster und natürlicher zu ernähren, insbesondere in einer Zeit, in der hochverarbeitete Lebensmittel dominieren. Befürworter dieser Ernährungsweise berichten von positiven Effekten wie gesteigerter Energie, verbesserter kognitiver Leistungsfähigkeit, besserer Verdauung, reinerer Haut, einem gestärkten Immunsystem und Gewichtsverlust ohne Kalorienzählen.
Kritische Betrachtung

Trotz der positiven Aspekte gibt es auch Kritik an diesem Trend:
- Überzogene Gesundheitsversprechen: Einige Verfechter preisen bestimmte Lebensmittel als Wundermittel an, ohne wissenschaftliche Belege für deren Wirksamkeit vorlegen zu können.
- Umweltauswirkungen: Der Konsum importierter Lebensmittel wie Avocados, Kokosnüsse oder Papayas kann die Umwelt aufgrund langer Transportwege belasten. Zudem sind tierische Produkte wie Fleisch und Milchprodukte, die in der Gottesnahrung eine große Rolle spielen, mit höheren Treibhausgasemissionen verbunden.
- Gesundheitsrisiken durch Rohmilch: Der Verzehr von Rohmilch birgt potenzielle Gesundheitsgefahren, da sie mit krankheitserregenden Keimen belastet sein kann. Daher rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestimmten Personengruppen vom Konsum ungekochter Rohmilch ab.
Der Social-Media-Trend der Gottesnahrung reflektiert ein wachsendes Interesse an einer natürlichen und unverarbeiteten Ernährungsweise. Während dieser Ansatz viele positive Aspekte bietet, ist es wichtig, eine ausgewogene Balance zu finden und potenzielle Risiken sowie Umweltauswirkungen zu berücksichtigen. Eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Ernährung kann zu einem gesünderen Lebensstil führen.
Einzelnachweise und Weblinks
https://kurier.at/trend-hub/gottes-nahrung-bedeutung-liste/402987860?utm_source=chatgpt.com
https://www.dein-ernaehrungsexperte.de/2025/01/03/gottes-nahrung-was-steckt-hinter-dem-tiktok-trend/
https://utopia.de/ratgeber/gottesnahrung-was-hinter-dem-social-media-trend-steckt_778123/