So schützt ihr euren Hund vor der Sommerhitze

Juli 2024
Ein schattiges Plätzchen für den Hund!
Ein schattiges Plätzchen für den Hund! - Copyright: Foto von Robson Hatsukami Morgan auf Unsplash

Der Sommer ist eine wunderbare Jahreszeit! Eis essen, schwimmen gehen und lange warme Sommernächte erleben. Doch die hohen Temperaturen können nicht nur für uns, sondern auch für unsere vierbeinigen Freunde schnell zur Herausforderung werden. Hier sind einige Tipps, wie ihr euren Hund sicher und entspannt durch den Sommer bringt!

Hunde und Hitze

Hunde regulieren ihre Körpertemperatur hauptsächlich durch Hecheln und haben nur wenige Schweißdrüsen an den Pfoten, was bedeutet, dass sie bei Hitze besonders gefährdet sind. Ihre Wohlfühltemperatur liegt bei etwa 14 Grad Celsius. Bei manchen nordischen Hunden wie Huskys liegt dieser Wert nochmal tiefer. Daher fangen Hunde schon bei 20 Grad oder darunter an zu hecheln, was allerdings völlig normal ist. Sie vermeiden dann auch körperliche Anstrengungen und suchen eher den Schatten.

Einige Hunderassen sind bei Hitze sogar noch stärker gefährdet als andere, zum Beispiel die sogenannten “brachycephalen” Rassen. Zu diesen gehören Französische Bulldoggen, Möpse und Cavalier King Charles Spaniel. Ihre Kurzköpfigkeit sorgt dafür, dass sich die Hitze im Körper noch mehr staut und auch das Atmen fällt ihnen schneller schwer. Hohe Temperaturen sind deshalb umso gefährlicher für die kurzschnäuzigen Hunde.

Unsere Tipps gegen die Wärme!

Mach deinen Hund bereit für den Sommer!
Mach deinen Hund bereit für den Sommer!

1. Ausreichend Wasser zur Verfügung stellen

Stellt sicher, dass euer Hund jederzeit Zugang zu frischem und kühlem Wasser hat. Bei hohen Temperaturen kann euer Tier schnell dehydrieren, daher solltet ihr mehrere Wassernäpfe an verschiedenen Stellen im Haus und im Garten platzieren. Bei trinkfaulen Hunden hilft ein Trinkbrunnen mit fließendem Wasser oder Nassfutter. Auch Melonenstücke, die mehrmals am Tag gereicht werden können, helfen den Wasserhaushalt des Hundes zu regulieren. Auch wichtig: Nehmt immer frisches Wasser mit auf Gassi-Runden und längere Ausflüge!

2. Schattige Plätze schaffen

Sorgt dafür, dass euer Hund immer einen schattigen Platz hat, an dem er sich ausruhen kann. Das kann ein geschützter Ort im Garten oder ein kühler Raum im Haus sein. Dafür einfach ein Zimmer tagsüber gut abdunkeln. Falls ihr unterwegs seid, sucht nach schattigen Plätzen zum Pausieren und vermeidet direkte Sonneneinstrahlung.

3. Spaziergänge in den frühen Morgen- und späten Abendstunden

In den frühen Morgen- und späten Abendstunden ist die Hitze am geringsten. Plant daher die Spaziergänge eurer Hundes zu diesen Zeiten, um die Mittagshitze zu vermeiden. Vermeidet auch heiße Oberflächen wie Asphalt, die die Pfoten eurer Hunde verbrennen könnten. Als Faustregel gilt: Die Rückseite der Hand auf den Asphalt legen und wenn es uns Menschen zu heiß ist, ist es das auch für den Hund!

Und ganz besonders cool - es gibt mittlerweile kühlendes Hundegeschirr! Hier müsst ihr nur kühles Wasser auf das Rückenteil des Geschirrs geben und während des Spazierganges verdunstet das Wasser im Geschirr und kühlt dabei den Hund.

4. Kühlende Aktivitäten anbieten

Auch für Hunde ein Spaß: Ein Tag im Pool!
Auch für Hunde ein Spaß: Ein Tag im Pool!

Bietet eurem Hund Möglichkeiten zur Abkühlung an, wie z.B. einen kleinen Pool im Garten, in dem er planschen kann, oder feuchte Handtücher, auf denen er liegen kann. Ihr könnt auch spezielle Kühlmatten für Hunde verwenden, die besonders im Sommer sehr hilfreich sein können.

Falls auf euren Gassi-Runden ein See oder Bach verläuft, könnt ihr euren Hund im seichten Wasser planschen lassen. Aber Vorsicht: Beobachtet euren Hund dabei, ob er Wasser trinkt. Stehendes und warmes Gewässer ist ein Nährboden für Bakterien, daher sollte euer Hund im besten Fall nicht davon trinken.

Ballspiele oder andere körperlich ermüdende Aktivitäten solltet ihr besser auf kühlere Tage verschieben. Denksport in den eigenen kühlen 4 Wänden ist ein guter Ausgleich! Zum Beispiel könnt ihr eurem Vierbeiner neue Tricks beibringen oder Spiele ausprobieren.

5. Nie im Auto lassen

Niemals im Sommer den Hund im Auto lassen!
Niemals im Sommer den Hund im Auto lassen!

Lasst euren Hund im Sommer niemals allein im Auto, auch nicht für kurze Zeit. Die Temperaturen im Auto können innerhalb weniger Minuten auf gefährliche Höhen steigen und lebensbedrohlich für euren Hund werden. Schon 10 Minuten bei 20 Grad kann für unsere Vierbeiner zu einer Belastung werden, da es sich im Auto bis auf 27 Grad aufheizt. In einer halben Stunde sind es bereits 36 Grad.

6. Leichte und angepasste Ernährung

Passt die Ernährung eures Hundes an die heißen Temperaturen an. Schweres Futter kann den Hund zusätzlich belasten. Leichte Mahlzeiten und gelegentliches Eis für Hunde (z.B. aus Joghurt und Obst) können eine willkommene Abkühlung bieten.

7. Fell kürzen

Wird es draußen wärmer, so verändert sich bei vielen Hunden auch das Fell. Das Winterfell wird abgestoßen, um dem Sommerfell Platz zu machen. Bei vielen bleibt allerdings gerne noch genügend Fell hängen oder die Unterwolle löst sich nicht gut vom Rest. Daher hilft es, vor allem bei langhaarigen Hunden, sie ab dem Frühling regelmäßig zu bürsten.

Ein geschorener Hund - Beim Hundefriseur bekommt eurer Vierbeiner eine
Ein geschorener Hund - Beim Hundefriseur bekommt eurer Vierbeiner eine erfrischende Sommerfrisur verpasst.

Auch das Kürzen oder Trimmen des Fells kann Wunder bewirken! Allerdings muss hier auf die Rasse und die Beschaffenheit des Fells geachtet werden. Einige Hunderassen besitzen ein dichtes Fell, welches sie auch vor der Hitze im Sommer schützt. Würde man dieses kürzen, würde es seine schützenden Eigenschaften verlieren und eventuell nie wieder gesund nachwachsen. Falls ihr nicht wisst, wie ihr am besten das Fell eures Lieblings händeln sollt, dann schaut mal bei einem professionellen Hundefriseur vorbei! Im Allgemeinen kann es nicht schaden, seinen Hund schon im Welpenalter an den Hundefriseur zu gewöhnen, damit er später keine Angst vor der Fellpflege und dem Krallenschneiden hat.

8. Achtet auf Anzeichen von Überhitzung

Seid wachsam und achtet auf Anzeichen von Überhitzung wie starkes Hecheln, Erbrechen, Lethargie, hellrotes Zahnfleisch, rote Zunge oder Unsicherheit beim Gehen. Wenn ihr diese Anzeichen bemerkt, bringt euren Hund sofort an einen kühlen Ort, gebt ihm Wasser und sucht einen Tierarzt auf.

Hundeeis selbst gemacht!

Statt Eis von der Eisdiele könnt ihr ganz leicht auch selbst Hundeeis
Statt Eis von der Eisdiele könnt ihr ganz leicht auch selbst Hundeeis machen!

Wir bringen euch ein paar einfache Rezepte mit, wie ihr leckeres und gesundes Hundeeis selbst machen könnt!

1. Nassfutter zum Herantasten

Um erstmal die Begeisterung bei eurem Vierbeiner für kaltes Futter zu wecken, reicht eine kleine Menge Nassfutter, das ihr mit Wasser vermengt und in eine Eiswürfelform gebt. Nach ein paar Stunden im Gefrierfach könnt ihr die Häppchen eurem Hund zum Testen geben! Ihr könnt die Eiswürfel auch vorher etwas antauen lassen, damit euer Hund es etwas leichter hat, sie zu essen.

2. Leberwurst

Für Feinschmecker ist ein wenig gekühlte Leberwurst ein toller Snack! Dazu braucht ihr nur noch 2 Esslöffel körnigen Frischkäse, 2 Esslöffel Leberwurst und etwas Öl für die Konsistenz. Alles zusammen pürieren und in eine Form geben. Für ein paar Stunden ins Gefrierfach stellen und voilà!

3. Gemüse

Gemüse als Eis funktioniert auch wunderbar für euren Hund! Wir empfehlen 2 Esslöffel Wasser oder Naturjoghurt mit einer halben Gurke und einer halben Karotte. Alles pürieren und ins Gefrierfach stellen. Für mehr Abwechslung könnt ihr auch Thunfisch, gekochtes Hühnchen oder Nassfutter dazugeben.

4. Obst

Natürlich geht nichts über ein Fruchteis! Dazu einfach 2 Esslöffel Wasser mit einem halben Apfel, einer halben Banane und ein paar Beeren wie Erdbeeren, Blaubeeren oder Himbeeren pürieren. Ihr könnt auch hier Naturjoghurt oder körnigen Frischkäse dazugeben. Dann ab ins Gefrierfach! Und schon kann geschleckt werden!

Wir empfehlen vor allem, Eis in einen “Kong” zu geben. Das ist ein Hundespielzeug aus besonders robustem Kautschuk, in welchem man Futter geben kann. Der Hund ist dadurch gezwungen, das Futter nicht einfach herunter zu schlingen, sondern er muss ein bisschen was tun für sein Essen. Perfekt für kaltes Eis, welches ein Hund im besten Fall auch nicht schlingen sollte, damit es später keine Magenbeschwerden gibt.

Ein cooler Hund ist ein gesunder Hund!
Ein cooler Hund ist ein gesunder Hund!

Der Sommer kann für Hunde genauso angenehm sein wie für Menschen, wenn die richtigen Vorkehrungen getroffen werden. Mit diesen Tipps könnt ihr sicherstellen, dass euer Hund die warmen Tage sicher und entspannt genießen kann. Achtet immer auf das Wohlbefinden eures vierbeinigen Freundes und passt eure Maßnahmen den individuellen Bedürfnissen eures Hundes an.

  • https://www.petsdeli.de/magazin/hunde/hunde-gesundheit/so-kommt-dein-hund-durch-den-sommer
  • https://www.nw.de/nachrichten/panorama/23596810_Wie-kuehle-ich-meinen-Hund-bei-Hitze-ab-9-Tipps-zum-Schutz-der-Hunde-im-Sommer.html
  • https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Hunde-Tipps-fuer-Sommer-und-Hitze,hunde576.html
  • https://www.fressnapf.at/magazin/hund/sport-spiel/spaziergang-im-sommer/
  • https://www.spass-mit-hund.de/hundewissen/hundegesundheit/coole-tipps-fuer-heisse-tage/
  • https://www.tierschutz-austria.at/hitze-tipps-fuer-hundebesitzerinnen/
  • https://cloud7.de/de/magazin/hund-hitze-tipps/
  • https://utopia.de/ratgeber/sommer-hund-hitze-tipps_353245/
  • https://landesrat-lindner.at/tipps-fuer-tierhalterinnen-an-heissen-tagen
  • https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundeernaehrung/hundeeis-selber-machen
  • https://www.youtube.com/watch?v=-m7UobIbxbQ
  • https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundeernaehrung/hundeeis-selber-machen
  • https://www.adac.de/gesundheit/gesund-unterwegs/reisen-mit-dem-tier/hund-auto-hitze/
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