Glitzer, Glanz und Glamour – oft hübsch anzusehen, doch leider auch eine ökologische Katastrophe. Die Modebranche zählt zu den drei größten Mikroplastik-Verursachern weltweit.
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Doch es gibt Lichtblicke – wie Radiant Matter, ein junges Start-up aus London, das beweist: Es geht auch anders.
Wir ertrinken in Plastik
Mikroplastik sammelt sich in Wasser, Boden und Luft – es ist bis in die Tiefen der Ozeane, unter das arktische Eis und auf den Gipfel des Mount Everest vorgedrungen; man kann ihm nicht mehr entkommen.
Mehr dazu erfährst du hier: Globale Plastikkrise – Zahlen, Trends und Lösungsansätze
Eine Studie von 2019 deutet darauf hin, dass Erwachsene, je nach Wohnort und Tätigkeit, jährlich zwischen 39.000 und 52.000 Mikroplastikpartikel aufnehmen könnten. Mikroplastik wurde bereits im gesamten menschlichen Körper nachgewiesen, sogar in den Arterienwänden.
Doch die beängstigenden Ausmaße der Plastikflut haben auch Innovationsgeister geweckt.
Wie nachhaltiger Glitzer die Modewelt verändern soll
Radiant Matter will der Modeindustrie eine nachhaltige Alternative für Designelemente wie Pailletten und Glitzer bieten.
Das Start-Up aus Großbritannien setzt mit seinen aus Zellulose gefertigten Pailletten ein Zeichen für den Umweltschutz. Diese biologisch abbaubaren Designelemente kommen ohne Plastik, Metalle oder problematische Mineralien wie Mica aus – und strahlen trotzdem.
Inspiriert von der Natur
Die leuchtenden Farben von Morphofalter, Pfauenfedern und glänzenden Käfern entstehen durch sogenannte “strukturelle Farbe”, Farbe, die nicht durch Pigmente entsteht, sondern durch die physikalische Struktur einer Oberfläche, die das Licht auf bestimmte Weise beeinflusst. Radiant Matter entwickelte in Anlehnung an dieses Naturphänomen ihre Bio-Pailletten.
Die Pailletten von Radiant Matter sind die ersten ihrer Art und ein weiterer Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit, mit dem das Unternehmen beweist, dass es möglich ist, modische Akzente zu setzen, ohne dabei die Umwelt zu belasten. Mit ihrer innovativen Lösung zeigt Radiant Matter, dass Umweltbewusstsein und Design sich nicht ausschließen müssen – im Gegenteil, sie können Hand in Hand gehen und die Zukunft der Modebranche nachhaltig verändern.
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Fair Fashion vs. Slow Fashion: Der feine Unterschied
Während Unternehmen wie Radiant Matter neue Wege gehen, können auch wir im Kleinen Großes bewirken – indem wir unser Konsumverhalten überdenken und gezielt nachhaltige Entscheidungen treffen.
Weniger besitzen, mehr bewirken
Mit kleinen Entscheidungen Großes bewirken – so geht’s:
- Second hand ist sexy: Onlineshops wie Bonnie&Bonnie zeigen, wie unkompliziert und zeitgemäß Second-Hand-Shopping heute sein kann.
- Nachhaltige Waschgewohnheiten: Um dem Problem von Mikroplastik im Abwasser entgegenzuwirken, wurden Waschbeutel entwickelt, die den Faserabrieb beim Waschen deutlich reduzieren – und so nicht nur die Lebensdauer deiner Kleidung verlängern, sondern auch Mikroplastik zuverlässig zurückhalten. Solche Waschbeutel gibt es zum Beispiel von der Marke GUPPYFRIEND.
- Weniger ist mehr: Wer Impulskäufe meidet, kann gezielt Marken unterstützen, die auf umweltfreundliche Fasern und faire Produktion setzen. Denn ohne synthetische Fasern in der Garderobe besteht kein Risiko mehr, beim Waschen Mikroplastik freizusetzen.
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