Der Kamin knistert und du blickst gerade hinaus in das Schneegestöber, als du einen Hauch von Zimt und Glühwein wahrnimmst. Endlich ist die Weihnachtszeit da! Eine Zeit der Vorfreude, aber inzwischen auch des Überflusses. Auch wenn das einer der Gründe dafür sein mag, dass wir diese Tage so schätzen, ist es an der Zeit, sich Gedanken zu machen, wie man auch die geliebten Festtage nachhaltiger gestalten kann.
Die Schattenseite der Adventszeit
Im Folgenden findet ihr einige Denkanstöße, die euch helfen könnten, auch eure Weihnachtszeit umweltbewusst zu genießen!
Eine strahlende Zukunft
Jedes Jahr zur Adventszeit tauchen Milliarden Lämpchen das ganze Land in goldenes Licht, ein magisches Schauspiel, das nicht nur Kinderaugen leuchten lässt. Die Energie dieser Weihnachtsbeleuchtung könnte jedoch 170.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen (Stand 2019). Wer trotzdem nicht auf diesen Zauber verzichten möchte, kann etwa die konventionelle Beleuchtung durch energiesparende LEDs ersetzen. LED Lämpchen gelten als umweltfreundlichste ihrer Art, denn sie verbrauchen rund 90% weniger Strom als herkömmliche Glühlampen, was wiederum bedeutet, dass die Stromkosten euch nicht mehr das Zehnfache kosten – eine echte Win-Win-Situation! Solltet ihr bei der nächsten weihnachtlichen Shopping-Tour zu LEDs greifen, achtet darauf, dass die Lichterketten eurer Wahl eine Zeitschaltuhr haben, denn so wird sichergestellt, dass sie tatsächlich nur so lange leuchten wie gewünscht. Abgesehen davon überzeugen LEDs durch die 100-fache Lebensdauer. Ebenso weit vorne in Sachen Nachhaltigkeit stehen sie bei Herstellung, Verpackung und Entsorgung. Wobei die Verantwortung der richtigen Entsorgung teils in der Hand des Verbrauchers liegt, denn nur, wenn sie an dafür vorhergesehene Sammelstellen gebracht werden, können sie recycelt werden.
Ein grüner Christbaum
2015 wurden 29,3 Millionen Weihnachtsbäume dekoriert und 11.305,02 Tonnen Weihnachtsschmuck aus chinesischer Produktion importiert. Wer Wert auf eine nachhaltige Herkunft seines Christbaumes legt, kann sich auf die Siegel von Bioland, Naturland und Demeter sowie das FSC Zertifikat verlassen. Diese Kennzeichnungen garantieren dir ein gutes Gewissen und die Sicherheit, dass die Weihnachtsbäume ohne Pestizide und chemisch-synthetische Düngemittel wachsen und dadurch keine potenziell schädlichen Rückstände entstehen. So wird weder die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigt noch das Grundwasser verunreinigt. Zudem werden bedeutend weniger Ressourcen verschwendet sowie CO2 verbraucht, da die Produktion von synthetischen Düngern enorm energieaufwendig ist. Ihr wollt euch über weitere Alternativen informieren? Dann lest doch hier weiter.
Besonders bedeutsame Geschenke
Wie wäre es, zur diesjährigen Bescherung anstelle materieller Dinge einmal Chancen zu schenken? Chancen auf eine (bessere) Zukunft, Chancen auf Bildung, Chancen auf Entwicklung? Wenn du Spenden schenkst, kannst du die Hektik der jährlichen Shoppingtouren umgehen und darüber hinaus Leben verändern. Mainstream Organisationen sind beispielsweise Plan International und Ärzte ohne Grenzen. Es muss allerdings auch erwähnt werden, dass viele Hilfsorganisationen, die noch nicht im Rampenlicht stehen, gleichermaßen wertvolle Arbeit auf den unterschiedlichsten Gebieten leisten. Wenn ihr gerade die Muße habt, macht euch doch mal auf die Suche nach einer Organisation oder einem Projekt, das euch persönlich am Herzen liegt.
Andernfalls könnt ihr euren Liebsten ein unvergessliches gemeinsames Erlebnis schenken. Dazu bieten sich Anbieter in eurer Region an, die sogar im Winter geöffnet haben – wie zum Beispiel ein Besuch in der Boulderwelt Dortmund.
Verlangt es euch dennoch nach etwas zum Auspacken, dann lasst die Amazon App einfach mal zu und unterstützt stattdessen nachhaltige Unternehmen und regionale Firmen. So förderst du kleinere Geschäfte und sparst eine Menge Verpackungsmaterial und CO2.
Du brauchst Inspiration? Dann lies doch ein bisschen mehr über nachhaltig erzeugte Seifen und Shampoos aus dem Familienbetrieb Wunderberg. Oder wie wäre es mit einem Bringsl-Paket, einer Zusammenstellung aus kulinarischen Genüssen?
Damit das Geschenk, in das ihr so viel Zeit investiert habt, auch wirklich nachhaltig bleibt, kann man schließlich auch auf das verwendete Geschenkpapier achten. Die Abfallmenge erhöht sich an Weihnachten um erschreckende 30% - es lohnt sich also, auf recyceltes Geschenkpapier zurückzugreifen oder zumindest das folierte zu meiden, da dieses nicht recycelt werden kann und so den Prozentsatz an zusätzlichem Müll zu Weihnachten unnötig erhöht.
Futuristische Christkindlmärkte
Wie hört sich ein Trip nach München an, um dort einen der Christkindlmärkte zu besuchen, bei denen sich alles um Nachhaltigkeit dreht? Beim Tollwood Festival in München kannst du im Food-Plaza süße und herzhafte Gerichte mit vegetarischen und veganen Alternativen aus 20 Nationen in Bio-Qualität genießen. Obendrein legt das Tollwood Festival großen Wert auf die Saisonalität und Herkunft ihrer Produkte. Hier erwarten euch außerdem Live Musik, Performances und eine Eisstockbahn!
Smart genießen
Den Festschmaus einmal auf den Kopf stellen und ein veganes Essen zubereiten, bei dessen Zutaten auf faire Produktion und Regionalität geachtet wird? Hört sich das nicht einladend an? Achtet auch beim Kauf von Schokoladen-Nikolaus & Weihnachtsmann oder Lebkuchen darauf, dass diese ein Fairtrade-Siegel tragen.
Aufgrund von Import, Versand und Beleuchtung steigt der CO2 Verbrauch in der Weihnachtszeit um 50% - eine enorme Zahl, der man nur entgegenwirken kann, indem man seine Gewohnheiten überdenkt und sich gemeinsam für ein “grüneres” Weihnachtsfest einsetzt. Welcher wird euer erster Schritt sein?
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