Der Weltbodentag: Eine Hommage an unseren Planeten

Der Weltbodentag, oder “World Soil Day", findet jedes Jahr am 5. Dezember statt und ist mehr als nur eine Gelegenheit, unsere natürliche Ressource der Erde zu feiern. Er dient als Aufruf zum Handeln, indem er auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit seiner nachhaltigen Nutzung aufmerksam macht und uns dazu drängt, die Bedeutung des Bodens hinsichtlich unserer Existenz zu würdigen. Wir sehen uns an, was genau es damit auf sich hat und verraten euch, was der ‘Boden des Jahres’ 2023 ist!

Herkunft des Weltbodentags

Der Ursprung des Weltbodentags geht auf die Initiative der Internationalen Bodenkundlichen Union (International Union of Soil Sciences, IUSS) zurück. Die IUSS schlug im Rahmen ihres 17. Weltkongresses in Bangkok im August 2002 die Einführung eines internationalen Tages vor, um die Menschen auf der ganzen Welt für die Rolle des Bodens in unserem täglichen Leben zu sensibilisieren. Seitdem wird jedes Jahr der 5. Dezember genutzt, um weltweit auf die Bedeutung des Bodens für die Umwelt, die Landwirtschaft und die damit in Zusammenhang stehende menschliche Gesundheit hinzuweisen.

Die Bedeutung des Bodens

Unser Boden ist ein komplexes, lebendiges System, das zahlreiche Funktionen erfüllt – darunter die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, die Filterung von Regenwasser, die Regulierung unseres Klimas und die Unterstützung der Biodiversität. So bietet er beispielsweise ein Zuhause für eine Vielzahl von Insekten und Lebewesen wie Pilze, Würmer und essenzielle Bakterien. Ohne einen gesunden Boden wäre unser Leben, so wie wir es kennen, nicht möglich. Er speichert Kohlenstoff und leistet somit seinen Beitrag gegen die globale Erwärmung und schützt uns außerdem vor starkem Regen und Überschwemmungen. Ein natürlicher Boden kann nämlich eine enorme Menge Wasser speichern, die in einer Stadt voller Beton und Asphalt eben nicht einfach im Untergrund gespeichert werden kann, sondern aufwändig abgeleitet werden muss.

Je massiver der Grund, umso weniger agil ist er bei der Einwirkung durch die unterschiedlichsten Wetterbedingungen. Copyright: Bild von NoName_13 auf Pixabay

Landwirtschaft ist eine der Hauptnutzungen des Bodens, und eine nachhaltige Landwirtschaft ist entscheidend für den Erhalt der Bodengesundheit. Am Weltbodentag erinnern wir uns deshalb daran, dass die Art und Weise, wie wir den Boden bewirtschaften, direkte Auswirkungen auf die Qualität unseres Lebens hat. Durch Erosion, Verschmutzung und nicht nachhaltige Landwirtschaftspraktiken wird die Fruchtbarkeit des Bodens gefährdet, was langfristig negative Folgen für die Nahrungsmittelproduktion haben kann.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Der Weltbodentag bietet eine Möglichkeit zum Austausch, um auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, die unseren Böden bevorstehen. Erosion, Verschmutzung durch chemische Abwässer und Düngemittel, Entwaldung, Verdichtung der Bodenoberfläche durch Maschinen und der Klimawandel sind Faktoren, die die Bodengesundheit, seine natürliche Fruchtbarkeit und die Fähigkeit, Wasser aufzunehmen, gefährden.
Auch die Folgen des Klimawandels setzen dem Boden zu – etwa durch lange Dürreperioden, die paradoxerweise dazu führen, dass der verhärtete Boden bei Starkregen weniger Wasser aufnehmen kann und instabil wird. Daraus resultieren häufig heftige Überschwemmungen und sogar Erdrutsche.

Es ist also von entscheidender Bedeutung, nachhaltige Praktiken in der Landwirtschaft zu fördern, den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln zu optimieren und den Boden als lebendiges Ökosystem zu erkennen und zu schützen.

Bildung spielt dabei eine zentrale Rolle – wir Menschen müssen erst einmal über die Bedeutung des Bodens informiert werden, damit auch ein Bewusstsein für dessen nachhaltige Nutzung entstehen kann. Forschung und Innovation sind ebenfalls von großer Bedeutung, um neue Technologien und Methoden zu entwickeln, die dazu beitragen, den Boden zu schützen und an bereits geschädigter Stelle zu regenerieren.

Bleibt bodenständig …

Der Boden des Jahres 2023 zeichnet einen besonders überlebenswichtigen Boden aus. Copyright: Bild von Wolfgang Borchers auf Pixabay

In Deutschland wird jedes Jahr im Rahmen einer Aktion eine bestimmte Bodenart zum “Boden des Jahres” ernannt. Für das Jahr 2023 wurde der Ackerboden zum Sieger gekürt! Mit dieser Wahl soll darauf aufmerksam gemacht werden, welche wichtige Rolle Ackerböden für unsere Lebensmittelproduktion spielen und es soll beleuchtet werden, welche Perspektiven es aus den Bereichen Forschung, Landwirtschaft und Umweltschutz bereits gibt.

In den Vorjahren wurden der tonreiche Bodentyp Pelosol (2022), das fruchtbare Sediment Lössboden (2021) und der durch wechselnde Gezeiten entstehende Wattboden (2020) zum Boden des Jahres gewählt.

Der Weltbodentag ist aber nicht nur eine Feier des Bodens, sondern eben auch ein Aufruf zum Handeln an uns alle. Indem wir die Bedeutung des Bodens verstehen und respektieren, können wir Maßnahmen ergreifen, um seine Gesundheit zu erhalten und somit die Lebensgrundlage für uns und zukünftige Generationen zu sichern. Der Schutz des Bodens ist ein gemeinschaftliches Unterfangen, das die Zusammenarbeit von Regierungen, Unternehmen, Landwirten und der Zivilgesellschaft erfordert. Indem wir die Herausforderungen anerkennen und gemeinsam nachhaltige Lösungen entwickeln, können wir sicherstellen, dass der Boden, die sinnbildliche wie buchstäbliche Grundlage unseres Lebens, weiterhin ein gesundes und nachhaltiges Leben auf unserem Planeten ermöglicht.