Als Teil von Mutter Erde gehört der Boden mit all seinen verschiedenen Schichten zum wichtigsten Bestandteil unseres Planeten. Ein Lebensraum für viele Tiere, die Basis für das Wachstum unzähliger Pflanzen und Lieferant für Nahrung; der Boden ist für die reine Existenz auf der Erde unverzichtbar. Wie wichtig der Boden jedoch tatsächlich ist und wie es gerade um diesen steht, zeigen 12 kurze Lektionen, die der BUND gemeinsam mit der Heinrich Böll Stiftung und dem ThinkTank for Sustainability (Töpfer Müller Gaßner) zusammengetragen hat. Passend zum Tag der Erde stellen wir euch diese kurzen Punkte vor, um euch für das Thema “Böden” und dessen Wichtigkeit noch stärker zu sensibilisieren!
Die 12 Punkte
- Der Boden gilt als der artenreichste Lebensraum der Erde und ermöglicht unser Überleben.
- Gesunde Böden spielen eine entscheidende Rolle beim Speichern von Kohlenstoffdioxid, wobei sie sogar effektiver sind als Wälder.
- Natürliche Wasserspeicher, die als Böden dienen, haben die Fähigkeit, die Auswirkungen von extremen Wetterereignissen wie Trockenheit, Starkregen und Überschwemmungen zu mildern.
- In der Europäischen Union sind mehr als 60 Prozent der Böden in einem geschädigten Zustand.
- Fast die Hälfte der Verkehrs- und Siedlungsflächen in Deutschland ist versiegelt, was zu einem Verlust der biologischen Vielfalt führt, da sie Wasser nicht mehr aufnehmen oder durchlassen können.
- Die industrielle Landwirtschaft trägt maßgeblich zum Verlust fruchtbarer Böden bei, indem sie durch Monokulturen, einseitige Düngung und den Einsatz chemischer Pestizide das Bodenleben schädigt.
- Ein beträchtlicher Teil der begrenzten landwirtschaftlichen Flächen wird derzeit für die Produktion von Futtermitteln und die Tierhaltung genutzt, was durch eine stärkere Betonung pflanzlicher Ernährung reduziert werden könnte.
- Die Austrocknung der Böden in Europa aufgrund der Klimakrise und der industriellen Landwirtschaft führt zu einer zunehmenden Desertifikation, die nicht nur in Afrika und Asien, sondern auch in 13 EU-Mitgliedstaaten beobachtet wird.
- Es existieren landwirtschaftliche Methoden zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Böden, die im Rahmen der EU-Agrarpolitik und des deutschen Bodenschutzrechts verstärkt gefördert werden müssen.
- Obwohl nur ein Prozent der Betriebe weltweit mehr als 70 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen bewirtschaften, werden Böden für Investoren zunehmend attraktiv als Anlageform.
- Die Akquisition von Land im Namen des Klimaschutzes betrifft oft bereits genutzte Gebiete und unterstreicht die Bedeutung des Schutzes von Landrechten als integraler Bestandteil künftiger Klimapolitik.
- Seit 2012 sind mehr als 1.900 Menschen bei Landkonflikten ums Leben gekommen, was die Bedeutung eines gerechten Zugangs zu fruchtbarem Boden für die Wahrung der Menschenrechte, insbesondere des Rechts auf Nahrung, verdeutlicht.
Was bedeuten diese Punkte?
Kurz gesagt steht es nicht besonders gut um unseren Boden. Dabei ist er so immens wichtig, nicht nur für den Menschen, sondern für alles Leben auf der Erde. Extreme landwirtschaftliche Nutzung und der Bau von versiegelter Fläche wie Straßen reduzieren und vergiften den noch unberührten Teil des Bodens. Darüber hinaus sterben Menschen oder werden von ihrem Grund und Boden vertrieben, um noch mehr Fläche für größere Konzerne nutzbar zu machen. Die wichtigen Eigenschaften des Bodens zur Abmilderung des Klimawandels schwinden und ebnen den Weg für noch mehr Klimakatastrophen. Tiere wie der Feldhamster sind in Deutschland durch die starke Nutzung des Bodens am Aussterben und Dürren sorgen für eine Ernteeinbuße.
Es ist an der Zeit, den Blick auf den Boden zu richten und sein unermessliches ökologisches Erbe zu würdigen. Denn nur durch den Schutz und die nachhaltige Nutzung dieser lebenswichtigen Ressourcen können wir eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen sichern.
- https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/ressourcen_und_technik/Bodenatlas-daten-fakten-ressource-boden-2024.pdf
- https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/bodenbiodiversitaet-unverzichtbar-fuer-den