Seit Januar 2024 hat es im südlichen Teil Afrikas nicht mehr geregnet, obwohl jetzt gerade eigentlich Regenzeit herrschen sollte.
Doch nicht nur der Niederschlag bleibt aus, sondern auch die Temperaturen lagen im Januar und Februar rund fünf Grad über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre – und das hat immense Folgen: Böden vertrocknen, Ernten bleiben aus und Wasserstellen schwinden dahin… Aktuell leiden mehr als 24 Millionen Menschen unter der schlimmsten Dürre seit Beginn der Datenerfassung.
Mit dem nächsten Regenfall rechnet man erst im November 2024.
Mitten im Geschehen befindet sich KAZA…
KAZA – das größte Schutzgebietsnetzwerk der Welt
Das Kavango-Zambesi-Schutzgebietsnetzwerk (KAZA) ist bekannt für seine einmalige Natur und Artenvielfalt. KAZA ist rund anderthalb mal so groß wie Deutschland und damit das größte Schutzgebietsnetzwerk an Land. Es setzt sich aus den Territorien fünf afrikanischer Länder zusammen: Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe. Das KAZA Netzwerk verbindet 36 Schutzgebiete miteinander. Diese beherbergen eine Vielfalt an außergewöhnlichen und schützenswerten Tieren. So leben beispielsweise rund 50% aller afrikanischen Elefanten in dieser Region; was die weltweit größte zusammenhängende Elefantenpopulation ist.
Um die Weichen für eine nachhaltigere Entwicklung zu stellen, arbeiten die Länder zusammen daran, die Bedürfnisse der Menschen vor Ort, den Tourismus und Naturschutz unter einen Hut zu bringen. Aus diesem Gedanken heraus entstand KAZA. Doch momentan stehen die Mitgliedstaaten vor einer neuen Herausforderung, denn sie alle leiden unter der Dürre. Dabei gibt es nicht nur die direkten Folgen wie Ernährungsunsicherheit… Die Dürre stößt nämlich einen Dominoeffekt an:
In einer Notsituation, die zum Ernteausfall führt, so wie es gerade der Fall ist, müssen sich die Bewohner der KAZA-Region anderweitig absichern – unglücklicherweise steigen viele dann auf den Verkauf von Brenn- oder Tropenholz um. Im Zuge dessen werden allerdings Wälder gerodet und wertvoller Lebensraum sowie Teile von Schutzgebieten vernichtet. Die Zerstörung von Lebensräumen ist schon lange ein großes Problem in der KAZA-Region. Schuld daran tragen unter anderem die menschlichen Bewohner der Gebiete, die in der Regel Subsistenzwirtschaft betreiben – sie bauen also all das, was sie zum Überleben benötigen, selbst an. Doch dafür muss oft Wald weichen und weil der Boden bereits nach drei Jahren nicht mehr fruchtbar ist, muss spätestens dann eine neue Anbaufläche geschaffen werden – ergo mehr Waldrodung. Diese Problematik wird durch die aktuelle Trockenperiode weiter verschärft.
Waldrodung ist zum einen problematisch, weil man gleichzeitig auch Kohlenstoffsenken zerstört. Zum anderen werden Konflikte zwischen Mensch und Tier begünstigt, wenn Menschen in den Lebensraum der Wildtiere vordringen oder sich die Lebensräume überschneiden. Elefanten haben bereits des Öfteren Felder von Kleinbauern zertrampelt, welche sie daraufhin aus Rachsucht getötet haben.
El Niño und der Klimawandel
Neben dem Klimawandel zählt auch das Wetterphänomen El Niño zu den Auslösern dieser ungewöhnlichen Trockenperiode. El Niño bezeichnet die periodisch auftretende Erwärmung des Pazifischen Ozeans, die das Wetter in vielen Teilen der Welt durcheinanderbringt und Extremwetterereignisse wie Hitzewellen und Trockenperioden nach sich zieht. Obwohl El Niño, im Gegensatz zur Erderwärmung, nicht menschengemacht ist, so geht man doch davon aus, dass die Auswirkungen des Wetterphänomens durch den Klimawandel verstärkt werden.
Was tun?
Ihr möchtet die Menschen und Tiere im KAZA-Schutzgebietsnetzwerk unterstützen?
Der WWF zum Beispiel ist vor Ort in Sambia (Eines der fünf Länder, aus denen sich KAZA zusammensetzt) zur Stelle und hilft den betroffenen Menschen wieder auf die Beine, indem er Bewässerungspumpen errichtet. So können die Felder auch in Ausnahmezuständen wie der unerwarteten, extremen Dürre bepflanzt werden und die Kleinbauer:innen sind nicht länger auf Lebensmittelhilfe von außen angewiesen. Hier gelangt ihr zur Spendenaktion.
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