Robin Hood - Er nimmt von den Reichen und verteilt es an die Armen. Genau diese Philosophie übernimmt auch eine deutsche Umweltschutzorganisation! Aus dem schneidigen Dieb von Sherwood Forest wird eine Gruppe von Menschen, die sich für Gerechtigkeit und den Schutz der Natur einsetzt. Wir zeigen euch, wer sie sind und wofür sie stehen!
Früher Greenpeace, heute Beschützer*innen heimischer Wälder
ROBIN WOOD – Gewaltfreie Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt e.V. – ist eine deutsche Umwelt- und Naturschutzorganisation, die am 12. November 1982 von ehemaligen Greenpeace-Mitgliedern in Bremen gegründet wurde. Der Name lehnt sich an die legendäre Figur des Robin Hood an, wobei sich ROBIN WOOD als "Rächer der Entlaubten" versteht, mit Bezug auf das Waldsterben und sauren Regen, die zu dieser Zeit drängende Umweltprobleme waren.
Ihr Ziel ist es, sowohl die Umwelt als auch diejenigen zu schützen, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind. Sie setzen sich wie ihr Vorbild für die Armen ein und fordern Umweltgerechtigkeit. Große Konzerne und Hauptakteure in Bezug auf den Klimawandel sollen stärker verfolgt und belangt werden. Unter dem Motto “Degrowth” werden Probleme im Hinblick auf das permanente Wirtschaftswachstums angesprochen und, dass in diesem Zusammenhang sowohl Natur als auch Mensch jetzt und auch in Zukunft nur darunter leiden werden. Nachhaltigkeit ist nicht mit steigendem Profit und Geldgier vereinbar.
Ziele und Schwerpunkte

ROBIN WOOD setzt sich durch gewaltfreie Aktionen für den Schutz von Natur und Umwelt ein. Hier sind einige der Bereiche, mit denen sich Robin Wood befasst:
- Wald: Einsatz für den Erhalt heimischer Wälder und Förderung von Recyclingpapier.
- Tropenwälder: Bekämpfung der Abholzung tropischer Regenwälder und Aufklärung über die Folgen von Palmölplantagen.
- Energie: Förderung erneuerbarer Energien und Widerstand gegen Atomkraft sowie Kohleverstromung.
- Verkehr: Kritik an umweltschädlichen Verkehrskonzepten und Förderung nachhaltiger Mobilität.
- Tierleid: Auch das Thema Massentierhaltung spielt eine große Rolle.
- Soziale Gerechtigkeit: Der Reichtum der Welt soll gerecht umverteilt werden, um faire Lebensbedingungen für jede*n zu schaffen und um Emissionen durch unnötigen Luxus zu sparen/minimieren.
Erfolge und Aktionen
ROBIN WOOD ist bekannt für spektakuläre, gewaltfreie Aktionen, wie das Erklettern von Gebäuden oder das Enthüllen von Transparenten, um auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen.

Einige bemerkenswerte Erfolge und Aktionen umfassen:
- Protest gegen Baumfällungen: Aktivist*innenprotestierten gegen die Abholzung von Bäumen, um auf die Bedeutung des Waldschutzes hinzuweisen.
- Kampagne für Recyclingpapier: Förderung des Gebrauchs von Recyclingpapier, insbesondere an Schulen, um den Papierverbrauch umweltfreundlicher zu gestalten.
- Proteste gegen Kohlekraftwerke: Aktionen gegen die Kohleverstromung, um auf die negativen Auswirkungen auf das Klima aufmerksam zu machen.
Kontroversen
Wie bei vielen Umweltorganisationen gab es auch bei ROBIN WOOD Kontroversen. Zum Beispiel wurden zwei Aktivist*innen der Organisation im November 2010 aufgrund einer Gleisblockade zur Zahlung von insgesamt 8.450 Euro aufgefordert. Die Staatsanwaltschaft Stralsund leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein. Allerdings hob das Verwaltungsgericht Schleswig die entsprechenden Gebührenbescheide im Dezember 2013 auf, da eine Rechtsgrundlage für die Erhebung der Kosten fehlte.
Organisation und Finanzierung
ROBIN WOOD ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert sich größtenteils durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Die Organisation hat in Deutschland etwa 1.400 stimmberechtigte Mitglieder und etwa 3.500 Fördermitglieder. Die Bundesgeschäftsstelle befindet sich in Hamburg-Harburg, und es gibt Regionalgruppen in mehreren Städten und Regionen.
Durch ihre unabhängige und basisdemokratische Struktur bleibt ROBIN WOOD flexibel und engagiert sich im Einsatz für Umwelt- und Naturschutz.