Mikroplastik

September 2023
Copyright: Foto von FLY:D auf Unsplash

Mikroplastik bezeichnet Plastikstücke bzw. Kunststoffteilchen, die kleiner als 5 mm sind. Mikroplastik lässt sich in primäres und sekundäres Mikroplastik unterteilen. Das Erstere bezieht sich auf Plastik-Partikel, die gewollt derart mikroskopisch klein produziert werden. Primäres Mikroplastik ist z.B. in Peelings enthalten.
Sekundäres Mikroplastik hingegen entsteht durch die physikalische, biologische und chemische Degradation von Makroplastikteilen, wie z.B. beim Reifenabrieb von Autos.

Es gibt einige Faktoren, die zur Entstehung von Mikroplastik führen und dafür sorgen, dass es in die Umwelt oder gar in unsere Körper gelangt.
Zum einen kann Mikroplastik durch den langsamen, aber stetigen Zerfall von normalem Plastik entstehen. Plastik, welches irgendwo zurückgelassen wird, zersetzt sich nämlich nicht wie viele andere Stoffe, bis es praktisch nicht mehr vorhanden ist. Stattdessen wird es mit der Zeit so brüchig, dass es in immer kleinere Teile zerfällt. Nach einiger Zeit sind diese kleinen Teile dann schließlich von so geringem Durchmesser, dass sie als Mikroplastik bezeichnet werden.
Ebenso kann sich Mikroplastik aber auch durch das Waschen von polyester-haltiger Kleidung, Autofahren oder die Kosmetikindustrie ergeben.

Besonders das Waschen von Kleidung aus Polyester oder Polyacryl kann zur Gefahr für die Umwelt werden, da sich während des Waschgangs kleine Teile und Fasern lösen. Diese winzigen Teilchen können von den Klärwerken nicht gefiltert werden. Auf diese Weise können bis zu 2.000 Kunstfasern pro Waschgang von Fleece-Kleidungsstücken in die Umwelt gelangen und werden sogar über Fließkanäle ins Meer gespült.
Besonders der Reifenabrieb auf den Straßen, welcher unweigerlich beim Autofahren entsteht, sorgt für die reichliche Entstehung von Mikroplastik auf unseren Straßen und auch in der Kosmetikbranche wird Mikroplastik manchmal sogar wissentlich und mit voller Absicht für die Herstellung von Kosmetikartikeln wie Schminke und Ähnlichem verwendet. Fast jedes herkömmliche Shampoo enthält Mikroplastik.

Es wird davon ausgegangen, dass die Existenz dieser kleinen Teile in der Umwelt und insbesondere in unseren Körpern großen Schaden anrichten könnte. So kann beispielsweise die Beschaffenheit der Böden vom Gehalt an Mikroplastik beeinflusst werden und die Größe des Mikroplastiks macht es unglaublich schwer, sie effektiv aus der Umwelt entfernen zu können.
Auch wenn Mikroplastik in unseren Körpern ein sehr modernes Problem ist und sich die diesbezügliche Forschung noch in ihren Anfängen befindet, so kann doch sehr wahrscheinlich mit gesundheitlichen Schäden bei langfristigem oder übermäßigem Kontakt mit Mikroplastik gerechnet werden.


Es gibt inzwischen einige Anbieter (insbesondere in der Kosmetikabteilung), die sich aktiv gegen den Gebrauch von Mikroplastik stellen und ihre Produkte (z.B. festes Shampoo oder spezielle Seifen und Zahnpasta Produkte) ohne die Zugabe von Mikroplastik herstellen. Viele dieser Marken werben obendrein mit Bio-Produkten und setzen sich aktiv für Umweltschutz ein.

Du findest den Artikel spannend? Dann teile ihn doch gerne!
Das könnte dich auch interessieren
Kreislaufwirtschaftsgesetz

Kreislaufwirtschaftsgesetz

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz basiert auf dem Modell der Kreislaufwirtschaft.

Lebensmittelindustrie

Lebensmittelindustrie

Unternehmen und Aktivitäten, die mit der Herstellung, Verarbeitung, Vertrieb und Verkauf von Lebensmitteln zusammenhängen