Das Montrealer Protokoll ist ein internationales Umweltabkommen aus dem Jahr 1987, das den Abbau der Ozonschicht stoppen soll. Es regelt den schrittweisen Verzicht auf Ozon-schädigende Stoffe – darunter vor allem FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe). Diese wurden früher in vielen Alltagsprodukten verwendet, wie beispielsweise Treibmitteln in Schaumstoffen (z.B. in Polstern) oder Kältemitteln in Klimaanlagen oder Kühlschränken. Es gilt als eines der erfolgreichsten internationalen Umweltabkommen; fast alle Staaten der Welt haben es unterzeichnet.
Was ist die Kigali-Änderung (2016)?
Die Kigali-Änderung (Kigali Amendment) ist eine Erweiterung des Montrealer Protokolls, die im Oktober 2016 in Kigali (Ruanda) beschlossen wurde. Sie trat am 1. Januar 2019 in Kraft und zielte auf eine neue Stoffgruppe ab: die HFKW (teilweise fluorierte Kohlenwasserstoffe).
Diese Stoffe schädigen zwar nicht die Ozonschicht, sind aber massiv klimaschädlich, da sie als Treibhausgase wirken, teilweise sogar hundert- bis tausendfach stärker als CO2. HFKW werden vor allem in Kühlgeräten, Klimaanlagen und Spraydosen sowie Schaumstoffen eingesetzt.
Konkret sollen die Produktion und der Verbrauch von HFKW fortan schrittweise reduziert werden. Industrieländer wie Deutschland begannen ab 2019 mit der Reduktion.
Schwellen- und Entwicklungsländer folgen gestaffelt, mit Startjahren ab 2024 bzw. 2028, individuell je nach Land. Das Ziel ist eine weltweite Reduktion von 80–85 % bis zum Jahr 2047.
Die Kigali-Änderung ist seitdem rechtsverbindlich und wird weltweit umgesetzt – in über 150 Staaten, darunter alle EU-Mitglieder, die USA (seit 2022), China, Indien und viele afrikanische Länder. Sie ist somit ein aktiver Teil des Montrealer Protokolls und wird regelmäßig überprüft.
Was soll die Kigali-Änderung bewirken?
- Kühlgeräte werden zunehmend mit klimafreundlicheren Kältemitteln betrieben.
- Viele Länder haben bereits Gesetze oder Förderprogramme zur Umstellung auf HFKW-arme Technik etabliert.
- Die Kigali-Änderung gilt als einer der wirksamsten Schritte im Klimaschutz: Prognosen gehen davon aus, dass ihre vollständige Umsetzung bis zu 0,4 °C globale Erwärmung bis 2100 vermeiden könnte.