Resilienz

Oktober 2024
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Resilienz stammt von dem lateinischen Wort resilire, was so viel wie “abprallen, nicht anhaften” oder “zurückspringen” bedeutet. Resilienz wird im Allgemeinen als eine Art Widerstandsfähigkeit oder Anpassungsfähigkeit verstanden. Da das Wort Resilienz jedoch in verschiedenen Fachgebieten unterschiedlich verwendet wird, ist eine absolut eindeutige Definition schwer zu finden.

In der Psychologie wird Resilienz häufig mit der Fähigkeit gleichgesetzt, auf Krisen gelassen und mit Zuversicht agieren zu können. Hier geht es also um die psychische Belastbarkeit, die überlegte Bewältigung sowie Schicksalsschläge auszuhalten und die Kraft aufzubringen, die es benötigt, um sich von diesen wieder erholen zu können.

Spricht man im Zusammenhang mit Ökosystemen von Resilienz, so meint man meist die Fähigkeit eines solchen, trotz wandelnder Umwelteinflüsse stabil zu bleiben. Diese Einflüsse stören die ursprüngliche Struktur, doch das Ökosystem behält seine eigentliche Organisationsweise bei. Es muss nicht in einen anderen Systemzustand übergehen. Es geht also um die Widerstandsfähigkeit eines Ökosystems gegenüber sich verändernden Umweltbedingungen.

In der Soziologie kann sich der Resilienz Begriff sogar auf Gesellschaften und Zivilisationen beziehen. Dieses Feld der Resilienzforschung ist jedoch sehr komplex, da auch das Bezugsfeld viele unterschiedliche Bereiche umfasst und sich in einem stetigen Wandel befindet.
So kann aus sozialwissenschaftlicher Sicht mit Resilienz beispielsweise die Resilienz autoritärer Regime gegenüber zivilen Revolutionen gemeint sein, aber der Begriff kann ebenso auf die Widerstandsfähigkeit der Demokratie gegenüber externen Einflüssen verwendet werden.

Die Katastrophensoziologie bezieht sich in Sachen der Resilienz wiederum auf die Widerstandskraft ganzer Gesellschaften nach verheerenden und zerstörerischen Ereignissen.

Je nach Gesellschaftsform und historischer Zeit nimmt der Begriff unterschiedliche Bedeutungen an. Ein Teilbereich der Resilienzforschung beschäftigt sich beispielsweise mit der Anpassungsfähigkeit antiker Gesellschaften nach Katastrophen wie dem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. Andere Bereiche analysieren, wie heutige Wirtschaftssysteme auf politische Strömungen von links und rechts reagieren.

Das Feld der Resilienz ist also komplex und breit gefächert, dass sich im Kern auf die Fähigkeit, mit unterschiedlichsten Veränderungen umzugehen, bezieht.


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