Virtuelles Wasser – auch latentes Wasser genannt – beschreibt, wie viel Wasser tatsächlich bei der Herstellung eines Produktes verwendet wurde.
Bestellt man sich beispielsweise online eine neue Jeans, so fordert die Herstellung dieser Jeans große Mengen an Wasser. Dieses Wasser wurde sowohl zum Anbau der Produkte verwendet, die in der Jeans verarbeitet wurden wie bspw. Baumwolle, als auch für verschiedenste Herstellungsprozesse. Auch der Transport der Jeans von einem Ort zum anderen, sowie der Transport der einzelnen in der Jeans verarbeiteten Bestandteile fordern einen hohen Verbrauch an Wasser.
Zählt man alle Mengen an Wasser, die in die Herstellung und Lieferung dieser Jeans flossen, zusammen, so nennt man diese Summe das virtuelle Wasser. Die Herstellung einer Jeans fordert ca. 8.000 Liter virtuelles Wasser.
Grundsätzlich lässt sich diese Art der Rechnung auf so gut wie jedes Produkt anwenden.
Zur Produktion eines Kilogramms Rindfleisch fallen beispielsweise 15.000 Liter Wasser an. Dazu gehören unter anderem das tatsächliche Trinkwasser der Tiere, aber auch sämtliche Mengen an Wasser, die entlang der Herstellungs- und Lieferungskette anfallen – angefangen bei dem Wasser, das zur Bewässerung der Felder und Wiesen verwendet wird, auf denen das Futter der Tiere angebaut wird.
Möchte man also seinen eigenen Wasserverbrauch nachverfolgen, so sollte dieser nicht nur das tatsächlich im Alltag verwendete Wasser, das man beispielsweise beim Duschen oder Kochen verbraucht, berechnen, sondern auch der virtuelle Wasserverbrauch sollte dabei bedacht werden.
In Deutschland werden insgesamt also pro Tag und pro Kopf ungefähr 4.000-5.000 Liter Wasser verbraucht.