Wasserkraft beschreibt die Nutzung der Bewegungsenergie von Wasser zur Gewinnung elektrischer Energie. Sie zählt zu den ältesten und wichtigsten Formen erneuerbarer Energie und macht einen signifikanten Anteil der weltweiten Stromproduktion aus.
Der physikalische Grundgedanke basiert auf der Umwandlung von kinetischer Energie in mechanische und anschließend elektrische Energie.
Die Energie fließenden oder fallenden Wassers wird mithilfe großer Turbinen in Bewegungsenergie umgewandelt. Diese Turbinen treiben dann Generatoren an, die elektrischen Strom erzeugen.

Es gibt verschiedene Arten von Wasserkraftwerken:
- Speicherkraftwerke: Nutzen Stauseen zur Stromproduktion bei Bedarf.
- Laufwasserkraftwerke: Erzeugen konstant Energie aus fließenden Gewässern.
- Pumpspeicherkraftwerke: Dienen zusätzlich auch als Energiespeicher durch Rückführung von Wasser in höhere Lagen bei Energieüberschuss.
Vorteile der Wasserkraft
- Erneuerbarer Rohstoff und CO2-arm: Solange Wasser fließt, kann Energie produziert werden – klimafreundlich und dauerhaft.
- Hohe Effizienz: Wasserkraftwerke erreichen Wirkungsgrade von bis zu 90%.
- Grundlastfähig: Im Gegensatz zur wetterabhängigen Solar- oder Windenergie ist die Wasserkraft konstant verfügbar.
- Speicherfunktion: Besonders Pumpspeicherkraftwerke, die Strom bei Bedarf durch gespeichertes Wasser generieren können, tragen zur Netzstabilität bei.
Trotz ihrer Nachhaltigkeit ist die Wasserkraft nicht ganz frei von ökologischen und sozialen Problemen: Staudämme und Turbinen beeinflussen den natürlichen Flussverlauf und beeinträchtigen die Biodiversität. Die Ablagerung von Sedimenten in Stauseen und in Turbinen kann langfristig die Effizienz verringern. Große Staudammprojekte, wie der Drei-Schluchten-Staudamm in China, oder aktueller, das Wasserkraftwerk Skavica in Albanien, setzten außerdem die Zwangsumsiedlung von ansässigen Bevölkerungsgruppen voraus.
Wasserkraft als Teil der Energiewende
Wasserkraft ist eine bewährte Technologie mit großem Potenzial für eine klimafreundliche Energiezukunft. Ihr Beitrag zur Energiewende hängt stark davon ab, wie nachhaltig und naturverträglich sie umgesetzt wird.
Der Ausbau kann mit ökologischen Ausgleichsmaßnahmen und innovativen Technologien, wie fischfreundlichen Turbinen, einhergehen.