Essbar, giftig, gut zum Basteln? Dein herbstlicher Kastanienguide

Oktober 2024
Copyright: Foto von Gary Lee auf Unsplash

Kastanien sind im Herbst allgegenwärtig – aber kennst du wirklich alle Arten?

Während die meisten von uns Maroni vom Weihnachtsmarkt kennen, gibt es noch viele weitere spannende Kastaniensorten und Verarbeitungsmöglichkeiten, die im Herbst auf uns warten! Von der leckeren Esskastanie bis hin zur giftigen Rosskastanie und sogar exotischen Arten wie der Australischen Kastanie – jede hat ihre eigenen Besonderheiten.

In diesem Artikel erfährst du alles über die verschiedenen Kastanienarten, wie du sie erkennst und wofür du sie verwenden kannst.

Edelkastanie (Castanea sativa)

Die Esskastanie erkennst du daran, dass sich immer gleich mehrere Kastanien zusammen in einer Schale befinden.

Ob „Maroni“, „geröstete Maronen“ oder „Edelkastanie“ – unter diesen Namen kennst du die beliebte Esskastanie bestimmt schon. Ab dem Herbst taucht sie wieder im Supermarkt und als wärmende Zwischenmahlzeit in Fußgängerzonen und auf Weihnachtsmärkten auf und verzaubert mit ihrem süßlich-nussigen Aroma.

Erkennung

Esskastanien wachsen an großen Laubbäumen mit breiter Krone, die zwischen 15 und 25 Meter hoch werden können. Die Früchte sind leicht abgeflacht und haben eine glatte, glänzend braune Schale. Sie sind von einer braunen, stacheligen Hülle umgeben, die sich im Herbst öffnet, sobald die Kastanien reif sind. Innen verbirgt sich das süße und nussige Fruchtfleisch, das die Esskastanie so beliebt macht.

Verwendung

Esskastanien lassen sich vielseitig verwenden – ob gekocht, püriert oder geröstet. Sie passen perfekt in süße und herzhafte Gerichte, von Kastanienpüree bis hin zu wärmenden Suppen. Besonders beliebt sind sie jedoch geröstet, pur und warm als gesunde Nascherei in der kalten Jahreszeit – ein Klassiker auf Weihnachtsmärkten und ein echtes Soulfood für frostige Tage.

Rezept-Tipp: Geröstete Esskastanien

Zutaten:

  • 500 g frische Esskastanien
  • 1 TL Salz
  • Optional: Kräuter oder Gewürze nach Wahl

Anleitung:

  1. Heize deinen Ofen auf 200 °C vor.
  2. Ritze die Schalen der Kastanien kreuzweise ein, damit sie beim Rösten aufplatzen können.
  3. Lege die Kastanien auf ein Backblech und streue etwas Salz darüber.
  4. Röste sie ca. 30 Minuten bei 180 °C im Ofen, bis sie goldbraun sind. Schüttle das Blech zwischendurch etwas, damit die Kastanien sich herumdrehen können.
  5. Lass die Kastanien danach kurz abkühlen – damit du dir an der Schale nicht die Finger verbrennst! – und genieße sie noch warm.

Frisch geröstete Esskastanien, goldbraun und duftend. Ideal für kalte Herbsttage oder als Snack beim gemütlichen Beisammensein!

Tipp: Nutze die Hitze der Schale als natürlichen Warmhalter, damit die Kastanien nicht so schnell abkühlen, schäle einfach immer nur die Kastanie, die du gleich essen wirst!

Rosskastanie (Aesculus hippocastanum & carnea)

Die Rosskastanie ist wohl die bekannteste Kastanienart.

Erkennung

Die weiße Rosskastanie ist ein großer Laubbaum aus der Familie der Seifenbaumgewächse, der bis zu 25 Meter hoch werden kann. Er ist bekannt für seine auffälligen Blütenstände, die von April bis Juni in Weiß (Aesculus hippocastanum) oder Rosa (Aesculus carnea) blühen. Die Frucht der Rosskastanie, die wir einfach “Kastanie” nennen, ist etwas größer als die Esskastanie, hat eine dickere, glänzende Schale und ist von einer grünen Hülle mit kleinen Stacheln umgeben.

Diese Kastanie wächst häufig in Parks und Biergärten, wo sie durch ihr dichtes Blätterdach viel Schatten spendet und einen wichtigen Lebensraum für verschiedene Tierarten bietet.

Verwendung

Das Innere der Rosskastanie ist zwar nicht essbar, aber sie eignen sich hervorragend für kreative Bastelprojekte.

Die Rosskastanie enthält giftige Saponine – das sind seifen-ähnliche Pflanzeninhaltsstoffe, die beim Verzehr zu gesundheitlichen Problemen führen können. Fortgeschrittene Hobbybastler können daraus in wenigen Schritten ein wunderbar selbstgemachtes, ökologisches Waschmittel aus Kastanien herstellen!

Besonders beliebt bei Kindern dagegen ist das Basteln von lustigen Kastanienmännchen und -tieren.


Erdkastanie (Hyacinthus orientalis)

Eine Erdkastanie würde das ungeschulte Auge nur schwer als solche erkennen! Ihre Früchte wachsen unter der Erde.

Die Erdkastanie, auch als Wasserkastanie bekannt, ist eine Wasserpflanze, die hauptsächlich in Asien vorkommt. Sie wird in der asiatischen Küche geschätzt und häufig in Gerichten wie Stir-Fries und Salaten verwendet. Ihre essbaren Knollen sind knackig und haben einen milden Geschmack. Die Erdkastanie gedeiht in feuchten, schlammigen Gebieten und spielt eine wichtige Rolle in der asiatischen Gastronomie.

Erkennung

Die Erdkastanie, auch als Wasserkastanie bekannt, ist eine Wasserpflanze, die vor allem in Asien vorkommt. Sie wächst in feuchten, schlammigen Gebieten und wird hauptsächlich in Ländern wie Thailand, China, Taiwan, Japan, den Philippinen und Indien kultiviert. Ihre Knollen zeichnen sich durch ihre knackige Konsistenz und das weiße, leicht süßliche Fruchtfleisch aus. Geschält wird die Wasserkastanie etwa so wie ein Apfel.

Die Wasserkastanie sieht aus wie eine nasse Mischung aus Ross- und Esskastanie.

Verwendung

In der asiatischen Küche wird die Wasserkastanie in pikanten Gerichten wie Stir-Fries und Salaten verwendet. Auch nach langer Kochzeit behält sie ihre knackige Textur bei und verleiht Speisen dadurch eine gewisse Frische.

Neben der Verwendung in herzhaften Gerichten wird aus der Knolle Stärke gewonnen, die in China zusammen mit Zuckerrohr für süße Getränke genutzt wird. Außerdem werden die weiteren Pflanzenteile, wie das Stroh der Halme, zur Herstellung von Matten, Körben und Hüten verarbeitet.

Wasserkastanien sind nicht nur frisch erhältlich, sondern werden auch tiefgekühlt oder in Dosen abgepackt angeboten.

Australische Kastanie (Castanospermum australe)

Die Australische Kastanie gibt es als Baum, aber auch im Zimmerpflanzen-Format!

Die Australische Kastanie ist ein tropischer Baum, der in Australien und Neuguinea heimisch ist. Er ist für seine großen, leuchtend gelben Blüten bekannt, die im Frühling erscheinen. Die Früchte sind jedoch ungenießbar.

Diese Pflanze wird häufig als Zierpflanze in Gärten und Parks eingesetzt und bietet sowohl Schatten als auch eine hübsch anzusehende Blütenpracht. Zudem ist sie anpassungsfähig und trägt in ihrem Lebensraum zur Biodiversität bei.

Unterschiede zwischen Ess- und Rosskastanie

Wir halten noch einmal alle Unterschiede zwischen Ess- und Rosskastanie fest:

So hältst du Ess- und Rosskastanie auseinander

Die Unterschiede zwischen diesen beiden Kastanienarten zu kennen, ist sehr wichtig für deine Gesundheit und sichert dir kreativen Bastelspaß im Herbst.

Mit diesem Wissen bist du gewappnet für die Kastaniensaison!

Weitere Tipps

  • Kastanien haltbar machen: Du kannst Kastanien auch einfrieren oder trocknen, um sie für die Wintermonate zu lagern. So kannst du das ganze Jahr über dein eigenes Waschmittel produzieren.
  • Kastanien in der Natur: Wenn du Kastanien sammelst, achte auf die Umgebung, in der du sammelst, um sicherzustellen, dass sie nicht mit Pestiziden behandelt wurden. Wie immer gilt – Hände waschen und Früchte waschen!

Viel Spaß beim Entdecken und Ausprobieren!

  • https://www.rnd.de/lifestyle/rosskastanie-und-esskastanie-was-ist-der-unterschied-PFHAZR7CEJGSZAIZ6S5X5GBQEA.html
    https://mundraub.org/blog/esskastanie-und-rosskastanie-unterscheiden
  • https://www.plantura.garden/gruenes-leben/wissen/unterschied-esskastanien-und-rosskastanien
  • https://www.antenne.de/experten-tipps/lifestyle/sind-kastanien-essbar-der-unterschied-zwischen-rosskastanie-und-esskastanie
  • https://www.oekotest.de/essen-trinken/Esskastanie-oder-Rosskastanie-So-unterscheiden-Sie-essbar-und-nicht-essbar_10843_1.html
  • (https://www.baumpflegeportal.de/baumwissen/unterschiede-rosskastanie-esskastanie/)
    https://www.kostbarenatur.net/edelkastanie-esskastanie-rosskastanie-erkennen-essbar-giftig/
  • https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/edelkastanie-esskastanie/edelkastanie
  • https://www.verbraucherzentrale-bayern.de/wissen/haetten-sies-gewusst/wie-bereitet-man-esskastanien-richtig-zu-41462
  • https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/lexikon-a-z/saponine-724
  • https://ethikguide.org/blog/waesche-waschen-mit-kastanien-und-efeu/?gad_source=1&gclid=CjwKCAjw0t63BhAUEiwA5xP54dNtv1_MRBvlJyeKMiNlvtt3YKT0shaeoCgm7PBqlakhJMUGRfi2NBoCjTEQAvD_BwE

  • https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/gemuese/erdkastanie
  • https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/rosskastanien
  • https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/rosskastanie/rotbluehende-kastanie-rote-rosskastanie
  • https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/australische-kastanie/australische-kastanie
  • https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/edelkastanie-esskastanie/edelkastanie

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