Weniger heizen, lüften & Co. - Welche Risiken ihr mit diesen Sparmaßnahmen auf euch nehmt

Oktober 2022
Diesen Winter zu frieren scheint für viele die einzige Option – doch das bringt das eine oder andere Risiko mit sich.
Diesen Winter zu frieren scheint für viele die einzige Option – doch das bringt das eine oder andere Risiko mit sich. - Fotograf:in: Karolina Grabowska, Copyright: CC Pexels

Die Energiekosten steigen rekordverdächtig und vielen scheint nichts anderes übrig zu bleiben, als die Heizungen aus und die Fenster zuzulassen. Doch wer hier viel sparen möchte, spart womöglich an der falschen Stelle – und setzt seine Gesundheit großen Risiken aus. Wir zeigen euch, worin diese Risiken liegen und wie ihr sie möglichst gering halten könnt:

Das passiert bei Verzicht auf Heizen und Lüften

Im Winter steigt das Risiko für Kondenswasser in Wohnungen und damit die Gefahr der Schimmelbildung: Kalte Luft bei niedrigen Temperaturen kann Feuchtigkeit, die beim Kochen, Wäschetrocknen, Duschen und sogar Atmen entsteht, schlechter aufnehmen als warme Luft. Eine Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad Celsius ist schon niedrig genug, um das Risiko der Schimmelpilzbildung stark zu erhöhen. Gesundheitsschäden, die durch Schimmel verursacht werden, umfassen unter anderem Atemwegsreizungen, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen und Erschöpfung. Neue Allergien können ausgelöst werden und/oder bereits bestehende verschlimmert.

Auch der Versuch, die unbeheizten Räume durch geschlossene Fenster so warm wie möglich zu halten, kann Schimmelbildung fördern. Zudem ist es auf Dauer ungesund, auf frische Luft zu verzichten. Somit nimmt richtiges Lüften im Winter eine zentrale Rolle ein. Die Fenster sollten untertags und in der Nacht prinzipiell geschlossen bleiben und es sollte nur zwischen zwei und dreimal täglich stoßgelüftet werden. Hierbei ist die Heizung natürlich aus und die Fenster sind für drei bis fünf Minuten so weit wie möglich geöffnet. Dies reicht für einen kompletten Austausch der Luft im Raum. Weniger Heizenergie geht verloren und die Räume kühlen nicht zu sehr aus. Noch besser ist Querlüften: Dabei werden die Fenster gegenüberliegender Räume gleichzeitig geöffnet, um den Luftaustausch zu beschleunigen. Nach dem Lüften wird die Heizung im Idealfall wieder angeschaltet. Raumtemperaturen von 19 bis 20 Grad Celsius reichen zum Glück bereits aus, um das Schimmelrisiko gering zu halten. Warme Kleidung und Decken bei längeren sitzenden Tätigkeiten bewahren vor dem Auskühlen. Auch Sport zwischendurch bietet Abhilfe.

Mit kälterem Wasser duschen - sinnvoll?

Die Wassertemperatur der Heizkessel einfach zu verringern ist leider keine sinnvolle Lösung um den Geldbeutel zu entlasten. Denn Temperaturen unter 60 Grad Celsius im Wasserleitungssystem stellen ein Gesundheitsrisiko dar: 60 Grad sind mindestens nötig, um Legionellen abzutöten. Die Bakterien befinden sich zwar so oder so im Leitungswasser, vermehren sich aber besonders gut bei Wassertemperaturen zwischen 20 und 45 Grad Celsius. Sie können beim Duschen eingeatmet werden und eine Pneumonie auslösen. Statt die Wassertemperatur zu reduzieren, schlagen wir vor, kürzer und seltener zu duschen.

Pro Duschvorgang verbrauchen die Deutschen im Durchschnitt 70 Liter. Kürzer und weniger duschen schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt und die Haut. Je kürzer man duscht, desto weniger Feuchtigkeit wird der Haut entzogen, denn langes Waschen greift ihren Säureschutzmantel an. Zweimal pro Woche duschen genügt der Haut. Fett- und geruchsproduzierende Körperregionen können alternativ zu einer „Volldusche“ zwischendurch mit Waschlappen und Seife gereinigt werden.

Wie schafft man das? Als Vorschlag: Ihr könnt beim Duschen einfach den Handywecker stellen oder nur so lange das Wasser genießen, bis euer Lieblingssong einmal durchgelaufen ist.

Auch ein niedriger Wasserdruck hilft dabei, die Energiekosten gering zu halten. Statt großflächig niederprasselndem Wasser aus einer Regendusche, die pro Minute zwischen satten 20 und 30 Litern Wasser verbraucht, empfehlen wir einen Sparduschkopf. Dieser verbraucht im Schnitt nur 6 Liter pro Minute. Qualitätsprodukte dieser Kategorie erzeugen dennoch einen ausreichenden Wasserdruck.

Die Hände kalt waschen - bedenklich?

Auf erwärmtes Wasser beim Händewaschen verzichten? An dieser Stelle gibt es auch mal gute Nachrichten: Händewaschen mit kaltem Wasser ist vollkommen unbedenklich. Denn niemand wäscht sich die Hände mit so heißem Wasser, dass Krankheitserreger direkt abgetötet werden könnten, das würde nämlich Verbrühungsgefahren mit sich bringen.
Das Wichtige hierbei sind die Dauer des Waschens und das Ausmaß der Reibung beim Einseifen der Hände: Sowohl Handinnenflächen als auch Fingerzwischenräume, -Spitzen und Handrücken werden gründlich für mindestens 20 Sekunden mit Seife gewaschen. So wird die Keimzahl an den Händen erheblich gesenkt und zugleich auch das Krankheitsrisiko.

Kuschelige Hausschuhe als Heizersatz: Die Menge macht’s

Warme Hausschuhe und Bekleidung sind diesen Winter unverzichtbar. Sie speichern unsere Wärme und wir fühlen uns damit kuschelig wohl.
Doch wer über einen längeren Zeitraum dieselben Hausschuhe trägt, setzt sich einem erhöhten Risiko von Fußpilz aus. Hierbei kann der Schweiß nämlich nicht entweichen und es bildet sich eine „feuchte Kammer“, in der Pilze ausgezeichnet gedeihen können. Also: Augen auf bei der Hausschuhwahl! Atmungsaktive Schuhe reduzieren die Schweißbildung. Ideal sind zum Beispiel Hausschuhe aus Schurwolle. Und am Besten auch mal zwischen Hausschuhen und dicken Kuschelsocken wechseln!

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