Der mobile Arbeitsplatz der Zukunft

Januar 2024
Arbeiten von Zuhause aus
Arbeiten von Zuhause aus - Copyright: Foto von Windows auf Unsplash

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren rasant verändert, und diese Veränderung wird sich aller Erwartungen nach weiter fortsetzen. Durch die Corona-Pandemie gewann das Konzept von Homeoffice immer mehr Anklang. Man kann davon ausgehen, dass sich dieser Trend in Kombination mit mobilen Arbeiten in der Zukunft noch weiter fortsetzt. Der Arbeitsplatz der Zukunft zeichnet sich daher durch Flexibilität, Digitalisierung und eine verstärkte Nutzung von Technologien aus. Diese Entwicklungen bringen sowohl Chancen als auch Risiken mit sich, die es zu analysieren und zu managen gilt. Darüber hinaus werfen sie auch Fragen bezüglich der Auswirkungen auf die Umwelt und die Nachhaltigkeit auf, denen wir in diesem Artikel nachgehen möchten

Demografie

Zunächst wollen wir euch die negativen Trends der Zukunft erläutern. Schließlich werden aller Voraussicht nach durch den Wegfall einer zahlenmäßig starken Altersgruppe einige Bereiche an ihr Limit geraten. Kompetente Pflegekräfte fehlen bereits heute an jeder Ecke und auch in 10 Jahren wird sich dieser Rückgang noch verschärfen. Der Fachkräftemangel bestimmt allerdings auch Bereiche wie Lehramt und Stellen in der Kommunikations- und Informationsbranche. Denn gerade bei Letztgenanntem wird 2030 ein Anstieg der Nachfrage um das Doppelte der heutigen Stellen erwartet. Im ersten Quartal 2022 waren in Deutschland etwa 1,74 Millionen Stellen unterbesetzt, was einen bundesweiten Höchststand markiert. Es wird befürchtet, dass diese Zahl in einigen Jahren um ein Vielfaches ansteigen könnte, einigen Berichten zufolge bis 2030 auf 4 Millionen. Zwar wird verbesserte Technologie und Künstliche Intelligenz in einigen Bereichen den Mangel an Fachkräften abfedern können, wie zum Beispiel in der Industrie, allerdings werden bei anderen Arbeitsplätzen Reformen und bessere Konditionen nötig sein, um diese dauerhaft besetzen zu können.

Mobiles Arbeiten und Homeoffice

In einer Zeit, in der viele sich eine ausgeglichenere Work-Life-Balance wünschen, gibt es mittlerweile verschiedene Modelle, die sich sowohl positiv auf den Arbeitnehmer als auch auf den Arbeitgeber und die Umwelt auswirken können. Eine Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten, ist heute für viele Unternehmen und ihre Mitarbeiter Realität geworden. Dank digitaler Tools und der Bereitstellung von Hochgeschwindigkeitsinternet ist es einfacher geworden, die traditionellen Bürogrenzen zu überwinden. Denn viele Menschen ziehen momentan in ländliche Gegenden, um dem Trubel der Städte zu entgehen und naturnaher zu leben. Mobiles Arbeiten und Homeoffice bieten dahingehend eine höhere Flexibilität, was wiederum die Work-Life-Balance verbessern kann. Mitarbeiter können ihre Arbeit an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen und sind nicht mehr an einen festen Arbeitsplatz gebunden.

Produktivität im Freien
Produktivität im Freien

Digital Workplaces, also das Arbeiten im Team mit fast ausschließlich digitalen Arbeitsplätzen, wird beispielsweise auch von unserer Redaktion bei Such Dich Grün praktiziert. Auch Co-Working Spaces befinden sich im Trend, bei denen sich in großen Räumen verschiedene kleine Gruppen zusammenfinden und gemeinsam arbeiten. Dazu kommen das Gleitzeit- und das 5-Tage-Modell, welche höhere Produktivität bei flexibler Arbeitszeit versprechen. Einige verbinden auch Remote-Arbeiten mit Weltreisen oder dem Van-Life, bei dem sie in umgebauten Vans leben und reisen. Die Grenzen zwischen traditionellem und digitalem Arbeitsplatz scheint in einigen Branchen zu verschwimmen.

Workation - also das Verbinden von Reisen (Vacation) und Arbeiten, zum
Workation - also das Verbinden von Reisen (Vacation) und Arbeiten, zum Beispiel im Van

Chancen und Risiken

Mobiles Arbeiten ermöglicht es Mitarbeitern, ihre Arbeitszeiten flexibler zu gestalten, was zu einer verbesserten Produktivität führen kann. Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, dann zu arbeiten, wenn sie am produktivsten sind. Nicht jeder Mensch ist am Morgen produktiv; manche bevorzugen das Arbeiten in den späten Stunden des Tages.

Weiterhin können Unternehmen, die mobiles Arbeiten fördern, ihre Reichweite bei der Stellensuche erweitern. Mitarbeiter schätzen die Möglichkeit, remote zu arbeiten, und sind eher dazu geneigt, sich an Unternehmen zu binden, die diese Flexibilität bieten. Außerdem bietet man auf diese Weise einen Arbeitsplatz für Menschen außerhalb der Pendlerreichweite, so kann sich jeder unabhängig vom Wohnort für den Job bewerben. Für einen Familienvater oder eine Familienmutter ist es nicht leicht, einen Job in einer anderen Stadt anzunehmen, wenn das bedeutet, dass die ganze Familie wegen des Jobs umziehen muss. Dieses Problem stellt sich beim mobilen Arbeiten nicht.

Und auch für Unternehmen können sich durch die Reduzierung von Büroflächen und Infrastrukturkosten erhebliche Einsparungen ergeben. Weniger Miete und reduzierte Stromnutzung, was gerade bei letzterem ebenso einen Vorteil für die Umwelt wie für den Menschen bedeutet.

Trotz all der positiven Aspekte finden sich jedoch auch Probleme, die ein Unternehmen vernünftig managen muss, um die positiven Möglichkeiten überwiegen zu lassen. Die physische Trennung der Mitarbeiter kann zu sozialer Isolation führen und die Teamdynamik beeinträchtigen. Der persönliche Austausch und die spontane Zusammenarbeit können leiden. Daher empfiehlt es sich, sowohl remote als auch feste Büro-Tage zu nutzen, um den Zusammenhalt innerhalb des Arbeitsplatzes zu stärken. Außerdem kann Homeoffice dazu führen, dass Mitarbeiter Schwierigkeiten haben, Arbeit und Privatleben voneinander zu trennen, was zu Überarbeitung und Burnout führen kann. In diesem Fall kann es helfen, sich, wenn möglich, ein eigenes Arbeitszimmer einzurichten, oder Co-Working-Spaces in der Nähe zu nutzen. In jedem Fall müssen Probleme mit dem Arbeitgeber kommuniziert werden. Auch wenn der Trend hin zur mobilen Arbeit geht, so muss das nicht heißen, dass diese Art zu arbeiten für jeden machbar und positiv ist.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Die jüngeren Generationen wollen nicht nur eine ausgeglichene Work-Life-Balance, sie streben auch nach einem Sinn in ihrer Arbeit und möchten ihr Arbeitsleben mit der Umwelt und ihren Wertvorstellungen in Einklang bringen. Daher sollten auch hier Unternehmen in nachhaltige Konzepte und Diversität am Arbeitsplatz investieren. Die verstärkte Nutzung von Homeoffice und mobilem Arbeiten wirft aber auch Fragen bezüglich der Umweltauswirkungen auf.

Einerseits können durch die Reduzierung von Pendelverkehr und die Einsparung von Büroflächen positive Effekte erzielt werden. Weniger Verkehr bedeutet weniger CO2-Emissionen, und die Verringerung der Büroflächen kann zu einem geringeren Ressourcenverbrauch beitragen.

Andererseits müssen die Auswirkungen des vermehrten Einsatzes von Technologien und digitalen Tools betrachtet werden. Die Produktion von Elektronik, der Energieverbrauch durch Datenzentren und der Elektroschrott sind Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, um sicherzustellen, dass die Digitalisierung nicht zu einem ökologischen Problem wird. Und auch leerstehende Büroräume müssen geheizt werden, ebenso wie die eigenen Vier Wände, wenn Homeoffice zur Regel wird.

Der Arbeitsplatz der Zukunft ist zweifellos von Mobilität und Flexibilität geprägt. Unternehmen und Gesellschaft als Ganzes müssen jedoch darauf achten, dass diese Veränderungen nicht nur positive Auswirkungen auf die Arbeitswelt haben, sondern auch im Einklang mit Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen stehen. Denn vor allem die jüngere Generation wünscht sich ein gutes Miteinander innerhalb der Firmen als auch ein Leben im Einklang mit der Natur und der Umwelt. Hier die richtige Balance zu finden, wird entscheidend dafür sein, dass der Arbeitsplatz der Zukunft nicht nur effizient und flexibel, sondern auch nachhaltig ist.

  • https://de.indeed.com/lead/zukunft-der-arbeit?gad_source=1&gclid=CjwKCAiAqY6tBhAtEiwAHeRopXrvHsTuk7jFc0UAiS-YaAK_NyRyr0DCRnb46yLEDE7OWxFi575_PRoCcC4QAvD_BwE
  • https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/mobile-arbeit-in-der-zukunft
  • https://www.sap.com/germany/products/hcm/what-is-future-of-work.html
  • https://www.digital-experts.com/blog/future-workplace-so-sieht-der-arbeitsplatz-der-zukunft-aus
  • https://www.gartner.de/de/artikel/6-arten-wie-sich-der-arbeitsplatz-in-10-jahren-aendern-wird
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