Reisen inspiriert, verbindet und erweitert deinen Horizont. Aber jeder Urlaub hinterlässt Spuren – ökologisch, sozial und kulturell. Nachhaltiger Tourismus setzt genau hier an und sorgt dafür, dass unsere Reisen nicht zulasten der Umwelt oder der Menschen vor Ort gehen.
Stattdessen setzt sich bewusstes Reisen als Ziel, die Natur zu bewahren, anderen Kulturen mit Respekt zu begegnen und lokale Gemeinschaften zu unterstützen.
In diesem Artikel erfährst du, was “nachhaltiger Tourismus” eigentlich bedeutet, warum er wichtig ist – und wie du mit einfachen Entscheidungen beim Buchen, Reisen und Unterwegssein selbst Teil der Lösung wirst.
Was bedeutet nachhaltiger Tourismus?
Nachhaltiger – auch sanfter Tourismus genannt – beschreibt eine Form des Reisens, die grundsätzlich gesprochen, möglichst wenig Schaden anrichtet – und im besten Fall sogar einen positiven Effekt hat. Dabei stehen drei Grundprinzipien im Fokus:
- Ökologisch verträglich: Natur- und Klimaschutz, ressourcenschonendes Reisen
- Sozial gerecht: Faire Arbeitsbedingungen, Respekt vor der lokalen Bevölkerung
- Wirtschaftlich sinnvoll: Unterstützung regionaler Anbieter und Strukturen
Klingt abstrakt? In der Praxis bedeutet das zum Beispiel: kleine und privat geführte Unterkünfte statt Hotelketten, Bahn statt Kurzstreckenflug, lokale Reiseleitung statt Pauschalbetreuung.
Warum ist nachhaltiger Tourismus wichtig?
Der Tourismussektor ist für rund 8 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Viele Regionen leiden unter so genanntem “Overtourism”, also einem größeren Andrang an Tourist*innen als von der jeweiligen Region gestemmt werden kann. Denn durch den großen Andrang an Touristen und der Befriedigung derer Bedürfnisse – z.B. durch Ferienwohnungen oder touristischen Freizeitangeboten – haben die lokalen Bewohner*innen oft mit steigenden Mietpreisen oder Umweltzerstörung durch erweiterte Infrastrukturnetze und Freizeitabgebote zu kämpfen.
Gleichzeitig kann Reisetourismus aber auch positiv wirken – wenn es bewusst geplant und fair umgesetzt wird. Richtig organisiert, kann Tourismus:
- Arbeitsplätze schaffen – z. B. in kleinen Hotels oder bei lokalen Führer*innen
- Kulturgüter erhalten – durch Besucher*innen, die Wert auf Authentizität legen
- Natur schützen – etwa durch Eintrittsgelder, die in Nationalparks fließen
So gestaltest du deine Reise nachhaltig
Hier ein paar einfache, aber wirkungsvolle Tipps, mit denen du beim nächsten Urlaub auf der richtigen Spur bleibst:
1. Anreise bewusst wählen
Wenn möglich, verzichte auf das Flugzeug – oder kompensiere die Emissionen. Für viele Reiseziele innerhalb Europas lohnen sich die Bahn oder Fernbusse.
2. Unterkünfte unter die Lupe nehmen
Suche nach kleinen, lokal geführten Hotels, Pensionen oder ökozertifizierten Lodges. Sie arbeiten oft nachhaltiger als große Ketten und das Geld bleibt in der Region.
3. Reiseanbieter und Tourismusagenturen auf Siegel prüfen
Achte auf Zertifikate wie TourCert, Travelife oder Fair Trade Tourism, transparente Nachhaltigkeitsberichte und konkrete Maßnahmen vor Ort.
4. Lokale Angebote unterstützen
Iss in kleinen Restaurants, kaufe auf Märkten, buche Touren bei regionalen Guides. So stärkst du die lokale Wirtschaft und lernst ganz nebenbei auch das Land und die Kultur in viel authentischerer Form kennen (mehr als es dir z.B. groß angelegte Touren ermöglichen könnten, die von internationalen Konzernen organisiert sind).
5. Respektvoll unterwegs sein
Lerne ein paar Wörter in der Landessprache, informiere dich über kulturelle Gepflogenheiten, meide “landestypische” Tierattraktionen, die Gefangenschaft voraussetzen, wie Löwenbabys streicheln oder Elefantenreiten.
Erfahre in diesen Artikeln mehr über das Potenzial der Tourismusbranche und wie du als Frau sicher alleine reisen kannst.