Kennst du das: Du willst schnell einen Löffel Honig naschen – und im Glas sitzt plötzlich ein fester, körniger Block?
Keine Panik: Mit diesem einfachen Trick wird der Honig wieder flüssig!
Kurz erklärt: Warum Honig kristallisiert
Honig ist eine konzentrierte Zuckerlösung. Vor allem das Verhältnis von Glukose (Traubenzucker) zu Fruktose (Fruchtzucker) entscheidet darüber, wie schnell er kristallisiert: Glukose kristallisiert leicht, Fruktose bleibt eher in Lösung.
Je glukosereicher ein Honig, desto schneller wird er also fest. Auch feine Partikel wie Pollen wirken als „Kristallisationskeime“ und beschleunigen den Prozess. Das ist aber völlig natürlich und kein Zeichen für schlechte Qualität!
Auch die Temperatur spielt eine Rolle: Besonders zügig wachsen Kristalle im Bereich um ca. 14–16°C . Bei Temperaturen um die 30°C beginnen Kristalle zu schmelzen. Deshalb lässt sich Honig durch behutsames Erwärmen wieder verflüssigen.
Welche Sorten werden schneller fest?
Sorten mit viel Glukose kristallisieren schneller: Typisch sind Raps-, Löwenzahn- oder Lindenhonig.
Honige mit hohem Fruktoseanteil, etwa Wald-, Akazien- oder Kastanienhonig – bleiben deutlich länger flüssig.
Ist kristallisierter Honig „schlecht“?
Nein! Kristallisation ist ein natürlicher Vorgang und damit sogar ein Hinweis auf naturbelassenen Honig. Dass ein Honig lange völlig flüssig bleibt, liegt hingegen oft an starker Erwärmung und/oder starker Filtration während der Produktionsphase – beides entfernt natürliche Bestandteile und kann Qualitätseinbußen bedeuten.
So machst du harten Honig wieder flüssig – schonend & nachhaltig
Reicht die Umgebungstemperatur zum Aufwärmen nicht auf, ist die sanfte Methode das Wasserbad. So gehst du vor:
1. Topf mit Wasser füllen, Honigglas (Deckel zuvor lösen oder entfernen) hineinstellen.
2. Wasser langsam bis maximal 35–40 °C erwärmen. Regelmäßig umrühren.
Warum die Temperatur wichtig ist: Ab über 40 °C leiden Enzyme und Aromen.
3. Ist der Honig flüssig, Glas herausnehmen, abkühlen lassen und wieder verschließen.
Alternative „ohne Topf“: Stell das Glas auf eine milde Wärmequelle (z. B. Heizung auf niedriger Stufe) und gib ihm mehrere Stunden bis Tage. Diese Methode dauert etwas länger, ist aber schonend.
Achtung: Hände weg von kochendem Wasser und der Mikrowelle! Punktuell entstehen sonst hohe Temperaturen, die wertvolle Inhaltsstoffe schädigen und den HMF-Gehalt fördern können.
Lagerung: So bleibt Honig länger streichfähig
- Ein bisschen Aufmerksamkeit schenken: Gelegentliches Umrühren hält Honig länger weich.
- Nicht im Kühlschrank aufbewahren. Kälte bis zum Bereich um 14–16 °C begünstigt Kristallwachstum und sollte daher vermieden werden. Typische Raumtemperatur ist ideal.
- Am besten in die Speisekammer: Honig bleibt am längsten haltbar, wenn er dunkel, trocken und gut verschlossen gelagert wird.
FAQ für Honig-Fans
Wird Honig nach dem Verflüssigen wieder hart? Ja, meist nach einiger Zeit; das ist ganz normal. Wiederhole die sanfte Erwärmung bei Bedarf.
Honig riecht alkoholisch oder nach Hefe und bildet Bläschen? Das kann auf Gärung hindeuten – dann den Honig besser nicht mehr verwenden.
- https://utopia.de/ratgeber/honig-wieder-fluessig-machen-so-wirst-du-harte-kristalle-los_259712/
- https://www.leniundhans.de/ratgeber/honig/haltbarkeit-von-honig/
- https://honigwabe.de/blogs/wissenswertes/die-susse-wahrheit-uber-kristallisierten-honig-was-sie-wissen-sollten?
- https://www.oekotest.de/essen-trinken/Honig-fluessig-machen-So-wird-kristallisierter-Honig-wieder-weich_12013_1.html