Koffein ist für viele der morgendliche Kickstart in den Tag. Aber was passiert eigentlich in unseren Körpern, wenn wir es regelmäßig konsumieren? Der beliebte Wachmacher beeinflusst nämlich nicht nur unsere geistige Wachsamkeit, sondern auch viele zentrale Körperfunktionen. Und welche negativen Auswirkungen hat eigentlich zu viel Koffein auf Körper und Geist?
Wie Koffein im Körper wirkt
Koffein wirkt bekannterweise als Wachmacher, der das Nervensystem anregt und dabei diverse andere Körperfunktionen beeinflusst. Dazu gehören beispielsweise die Blutzirkulation, die Verdauung und ein kurzfristiger Anstieg des Blutdrucks. Besonders deutlich spürbar sind seine Effekte auf die geistige Wachheit und allgemein die Aufmerksamkeit.
Die drei wichtigsten Wirkmechanismen durch Koffein sind:
- Erhöhung des Dopaminspiegels: Dopamin aktiviert das Lustzentrum im Gehirn und trägt so zur Steigerung der Wachsamkeit bei. Auf ähnliche Weise wie bei Amphetaminen sorgt Koffein für eine erhöhte Dopaminaktivität, was nicht nur das Aufmerksamkeitsniveau steigert, sondern auch eine gewisse Gewohnheitsbildung (also Koffeintoleranz) fördern kann.
- Blockade von Adenosin, einer Substanz, die sich im Körper über den Tag hinweg ansammelt und für ein zunehmendes Gefühl von Müdigkeit sorgt. Wenn der Adenosinspiegel steigt, sinkt dementsprechend die Wachsamkeit. Koffein ahmt diese Substanz nach, täuscht dem Gehirn somit vor, dass kein Adenosin vorhanden ist, und schiebt somit das Gefühl von Erschöpfung auf.
- Koffein wirkt dem Hormon Melatonin entgegen, welches für den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich ist. In dieser Hinsicht ist Koffein sogar effektiver als grelles Licht. Die stimulierende Wirkung von Koffein setzt nach 15 bis 45 Minuten ein und hält über mehrere Stunden an.
Negative Auswirkungen von Koffein
Neben den positiven Auswirkungen von Koffein, kann zu viel des Guten auch unerwünschte Nebenwirkungen zur Folge haben, wie unter anderem:
Nervosität und Unruhe, Muskelzittern, Magenschmerzen, beschleunigter Herzschlag, Schlafprobleme und häufiges Wasserlassen.
Ein chronischer Überkonsum kann zudem das Risiko für Nebennierenschwäche erhöhen, die sich durch Symptome wie Gedächtnisprobleme, Gewichtszunahme, anhaltende Müdigkeit, Angstzustände und einen niedrigen Sexualtrieb äußern.
Koffeinabhängigkeit und Koffeinentzug

Koffein ist eine Droge und wie bei Drogen üblich, kann auch Koffein bei regelmäßigem Konsum zu einer gewissen körperlichen und psychischen Abhängigkeit führen.
Besonders Menschen, die unter Schlafstörungen oder chronischer Müdigkeit leiden, neigen dazu, sich im Alltag konstant auf koffeinhaltige Produkte zu verlassen.
Diese Gewohnheit kann jedoch einen Teufelskreis auslösen: Koffein beeinträchtigt die Schlafqualität, was zu noch größerer Müdigkeit führt, wodurch wiederum der Bedarf nach mehr Koffein wächst.
Das Durchbrechen dieses Kreislaufs kann helfen, die Schlafqualität zu verbessern und tagsüber wieder mehr Energie und Konzentrationsfähigkeit zu haben.
Der Körper reagiert jedoch oft mit unangenehmen Symptomen, wenn er nicht mehr regelmäßig mit Koffein versorgt wird. Zu den häufigsten Entzugserscheinungen gehören:
- Kopfschmerzen
- Gereiztheit
- anhaltende Müdigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Grippesymptome wie Muskelschmerzen, Übelkeit (bis hin zu Erbrechen)
Indem du deinen Koffeinkonsum nur langsam reduzierst und deinem Körper Zeit zur Adaption gibst, kannst du diese Symptome minimieren und langfristig von einer besseren körperlichen und geistigen Verfassung profitieren.