Winterstarre, Winterschlaf & Co.: So trotzt die Natur der Kälte!

29. Januar 2025
Für einen kleinen Snack unterbricht das Eichhörnchen seine Winterruhe.
Für einen kleinen Snack unterbricht das Eichhörnchen seine Winterruhe. - Copyright: Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay

Draußen wird es in den kalten Monaten immer etwas ruhiger. Vögel, die in den Süden ziehen, Eichhörnchen, die es sich in ihren Nestern gemütlich machen. Und auch nur selten ist ein Insekt zu sehen, das umher schwirrt. Die Strategien der Tiere, mit der kalten Jahreszeit umzugehen, sind faszinierend und vielseitig. Doch wie sehen besagte Strategien eigentlich genau aus? Und wie können wir Menschen dazu beitragen, dass Tiere sich ungestört auf den Winter vorbereiten können?

Wo liegt der Unterschied?

Viele Tiere reduzieren ihren Energieverbrauch, um die kalte Zeit ohne genügend Nahrung zu überstehen. Während des Winterschlafs wird die Körpertemperatur auf etwa 5 bis 10 Grad Celsius reduziert, der Herzschlag ist ebenfalls extrem niedrig. Beim Igel beträgt er zum Beispiel nur 5 Schläge pro Minute. Zum Vergleich: Normalerweise schlägt das Herz des kleinen Insektenfressers 200 mal pro Minute. Auch die Atemfrequenz nimmt stark ab. Die Haselmaus nimmt in dieser Zeit nur alle 5 Minuten einen Atemzug! Außerdem müssen Tiere, die Winterschlaf halten, nur ganz selten ihr Geschäft verrichten, da ihr Energie- und damit auch Nahrungsverbrauch so niedrig sind. Übrigens besitzen die Schlafplätze der Tiere meist eine zweite Kammer, in der sie besagte Toilettengänge tätigen können. Um diese lange Schlafphase zu überstehen, müssen sie sich enorme Fettreserven anfressen, von denen sie dann die kalten Monate überleben können. Außerdem dürfen sie nicht zu oft aufwachen, da dies wiederum Energie verbraucht.

Bei den Winterruhlern sieht es ähnlich aus, allerdings ist ihr Schlaf nicht ganz so tief und sie wachen öfter auf, um Nahrung zu sich zu nehmen, die sie meist vorher versteckt oder gebunkert haben. Eichhörnchen vergraben im Herbst ihre Nüsse, Pilze und Samen, um dann im Winter davon fressen zu können. Einige dieser vergrabenen Leckerbissen werden allerdings vergessen und wachsen dann als neue Bäume und Sträucher heran.

Zu den Winterruhlern gehört auch der Braunbär.
Zu den Winterruhlern gehört auch der Braunbär.

Zum Schluss fallen einige Tiere auch in eine Winterstarre. Zu diesen gehören wechselwarme Tiere wie Insekten, Amphibien, Reptilien und Fische. Die Körpertemperatur dieser Tiere sinkt mit der Außentemperatur und sie verfallen dadurch in eine Starre und werden komplett unbeweglich.

Aber welche Tiere fallen nun konkret in eine Winterruhe oder in einen Winterschlaf?

  • Winterruhe: Dachs, Eichhörnchen, Braunbären und Waschbären
  • Winterschlaf: Igel, Siebenschläfer, Fledermäuse und Feldhamster

Aktive Tiere im Winter

Nicht alle Tiere ziehen sich zurück. Wildschweine, Rehe und Vögel wie die Kohlmeise und Amsel sind auch im Winter aktiv. Allerdings passt sich ihr Verhalten den schwierigen Bedingungen an. Vögel etwa wechseln teilweise ihren Lebensraum und finden in Wäldern oder Siedlungsnähe leichter Nahrung. Andere Vögel wie die Schwalbe ziehen in großen Gruppen während der kühleren Monate gen Süden, um dort zu überwintern. Der Alpenschneehase und auch andere Tiere bekommen im Winter einen weißen Pelz, um sich besser tarnen zu können. Auch wird das Fell dichter, um gegen die harschen Temperaturen ankämpfen zu können.

So könnt ihr Tiere unterstützen

Rückzugsorte schaffen und erhalten

  • Lasst Laub- und Reisighaufen im Garten liegen. Diese bieten Igeln, Kröten und Insekten geschützte Überwinterungsplätze.
  • Verzichtet im Winter auf das Abholzen von Hecken oder das Umgraben von Komposthaufen, um dort lebende Tiere nicht zu stören.

Fütterung von Wildtieren

  • Hängt Futterstellen für Vögel auf und bietet Sonnenblumenkerne, Meisenknödel und Nüsse an.
  • Stellt frisches Wasser bereit, wenn offene Wasserstellen gefroren sind.
Auch der Specht freut sich über einen Meisenknödel im Winter.
Auch der Specht freut sich über einen Meisenknödel im Winter.

Rücksicht in der Natur

  • Bleibt beim Winterspaziergang auf markierten Wegen, um Ruhezonen nicht zu stören.
  • Hunde sollten angeleint bleiben, um Wildtiere nicht aufzuscheuchen.

Auswirkungen des Klimawandels auf das Verhalten der Tiere

Leider beeinflusst der Klimawandel auch die Winterstrategien der heimischen Tierwelt zunehmend.

  • Mildere Winter: Immer weniger Tiere halten einen tiefen Winterschlaf, da die Temperaturen nicht konstant niedrig bleiben. Dies kann zu erhöhtem Energiebedarf führen.
  • Veränderte Nahrungsquellen: Pflanzen blühen teilweise früher, was sich auf das Nahrungsangebot von Insekten und Vögeln auswirkt.
  • Verlust von Lebensräumen: Durch veränderte Umweltbedingungen und menschliche Eingriffe finden Tiere immer weniger geeignete Verstecke.

Einzelnachweise und Weblinks

https://www.wwf-junior.de/tiere/tiere-im-winter

https://www.pandaclub.ch/de/was-machen-tiere-im-winter/

https://freunde-hauptstadtzoos.de/aktuelles/artikel/winterruhe-winterschlaf-oder-winterstarre

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