Welttag des Gorillas: Die bedrohten Riesen des Dschungels

September 2023
Die sanften Riesen des Dschungels
Die sanften Riesen des Dschungels - Copyright: Foto von Mike Arney auf Unsplash

Am 24. September feiern Naturschützer auf der ganzen Welt den Welttag des Gorillas, einen Tag, der der Aufklärung über diese majestätischen und doch stark gefährdeten Primaten gewidmet ist. Gorillas sind die größten lebenden Menschenaffen und besiedeln die tropischen Wälder West- und Zentralafrikas. Dieser Tag soll nicht nur Interesse für diese bemerkenswerten Tiere wecken, sondern insbesondere die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gewinnen und den Menschen die Dringlichkeit der Situation, in der sich die Gorillas befinden, bewusst machen. Die Primaten sind Tag für Tag zahllosen Bedrohungen ausgesetzt und nicht zuletzt setzten ihm die Machenschaften des Menschen zu.

Lebensraum und Lebensweise der Gorillas

Gorillas sind in den Regenwäldern und Bergwäldern Zentral - und Westafrikas beheimatet. Man unterteilt sie in Westliche und Östliche Gorillas. Beide werden wiederum in zwei Unterarten aufgeteilt, da gibt es den Westlichen Flachlandgorilla, den Cross-River-Gorilla, den Berggorilla und den Östlichen Flachlandgorilla. Sie kommen in mehreren afrikanischen Ländern vor, darunter der Demokratischen Republik Kongo, Uganda, Ruanda und Kamerun. Ihre Lebensräume sind von unglaublicher biologischer Vielfalt geprägt und spielen eine entscheidende Rolle im globalen Ökosystem. Anders als der Mensch bewegt sich der Gorilla meist auf allen Vieren fort. Dabei stemmt er sich auf die zweiten und dritten Fingerglieder seiner Hand. Dennoch können sie kurz auf ihren Hinterbeinen stehen und laufen. Sie suchen sowohl auf dem Boden als auch in den Bäumen nach Nahrung. Berggorillas hingegen klettern äußerst selten. Das macht sie wie den Menschen auch zu den ausgeprägtesten Bodenbewohnern unter den Menschenaffen.

Bei männlichen Gorillas wandelt sich das Fell mit der Zeit in einen gr
Bei männlichen Gorillas wandelt sich das Fell mit der Zeit in einen grauen Pelz um, daher der Name “Silberrücken”.

Es sind tagaktive Tiere, die den Großteil ihrer Zeit mit der Nahrungssuche verbringen. Sie gelten als Vegetarier und suchen den ganzen Tag nach Blättern, Wurzeln, Stängeln und Früchten. Trotz ihrer enormen Größe sind sie äußerst sanfte, scheue und soziale Tiere, die in Gruppen leben. Diese Gruppen bestehen normalerweise aus einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen und deren Nachwuchs. Dabei verlassen nicht nur die Männchen ihre Geburtsgruppen, auch die Weibchen einer Gruppe sind in der Regel nicht miteinander verwandt. Das Familienleben der Gorillas ist von einer beeindruckenden Intelligenz und sozialen Bindung geprägt. Sie kommunizieren durch Laute, Körperhaltungen und Berührungen. Das Miteinander in der Gruppe dient nicht nur dem Schutz vor Raubtieren, sondern auch der Aufrechterhaltung des sozialen Friedens innerhalb der Gemeinschaft. Übrigens gilt das bekannte Brusttrommeln nicht unbedingt als "Machogehabe" der Silberrücken, den männlichen Anführern der Gruppen, denn auch Weibchen wurden schon beim Brusttrommeln beobachtet und man vermutet, es könne sich hierbei eher um eine Art Begrüßung handeln.

Gorillamama und ihr Baby
Gorillamama und ihr Baby

Bedrohung der Gorilla-Arten

Leider sind Gorillas heute ernsthaft gefährdet. Alle Unterarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN). Die Hauptbedrohungen für Gorillas sind:

  • Lebensraumzerstörung: Um neue Projekte in der Landwirtschaft und dem Bergbau verwirklichen und die Infrastruktur erweitern zu können, werden Teile des Waldes gerodet, und das nicht zu knapp. Damit nimmt man den Primaten Stück für Stück ihren Lebensraum. Diese Vorgehensweise hat die Gorilla-Populationen in den vergangenen Jahren erheblich dezimiert.
  • Wilderei: Gorillas werden illegalerweise für den Fleisch- und Tierhandel gejagt. Ihre Jungen werden oft als Haustiere verkauft.
  • Krankheiten: Gorillas sind anfällig für Krankheiten, die von Menschen übertragen werden, wie beispielsweise Ebola. Epidemien können ganze Populationen auslöschen.

Klimawandel und Gorillas

Auch der Klimawandel hat ernsthafte Auswirkungen auf die Lebensräume der Gorillas. Er führt zu veränderten Wettermustern und kann die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und Wasser beeinträchtigen. Die steigenden Temperaturen können auch das Risiko von Krankheiten erhöhen, da sich die Verbreitungsgebiete bestimmter Krankheitserreger ausdehnen. Die Verschärfung von Trockenperioden und die Zunahme von Extremwetterereignissen können die Lebensbedingungen der Gorillas weiter verschlechtern und ihre ohnehin schon gefährdeten Lebensräume in Mitleidenschaft ziehen.

Fazit

Der Welttag des Gorillas ist die Gelegenheit, das Bewusstsein für diese beeindruckenden Tiere und die dringende Notwendigkeit ihres Schutzes zu schärfen. Die Bemühungen zur Erhaltung der Gorillas sind entscheidend, natürlich der Gorillas wegen, aber auch für die Bewahrung der Artenvielfalt und der Ökosysteme, in denen sie und wir leben. Der Schutz der Gorillas erfordert nicht nur lokale Anstrengungen, sondern auch internationale Förderung und weitere Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel, um sicherzustellen, dass die faszinierenden Primaten unseren Planeten noch für lange Zeit bereichern können. Falls ihr mehr über Menschenaffen erfahren möchtet, werft gerne einen Blick auf unseren Artikel zum Orang-Utan! Hier geht es zu spannenden Fakten rund um die Orang-Utans. Und hier könnt ihr über deren Bedrohungen und Schutz etwas lernen.

  • https://www.faszination-regenwald.de/info-center/tierwelt/gorillas/
  • https://www.kindernetz.de/wissen/tierlexikon/steckbrief-gorilla-100.html
  • https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/gorillas/klimawandel-bringt-berggorillas-in-gefahr
  • https://www.vier-pfoten.de/kampagnen-themen/themen/wildtiere/10-fakten-ueber-gorillas
  • https://www.abenteuer-regenwald.de/wissen/tiere/gorillas
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