Effizienter arbeiten mit der Pomodoro-Technik: Kleine Tomaten für große Erfolge

Ein stressiger Alltag, ein voller Terminkalender und ständige Ablenkungen führen dazu, dass wir uns schnell überfordert fühlen. In einer Welt, die immer hektischer zu werden scheint, wird effektives Zeitmanagement zunehmend zu einer essentiellen Fähigkeit.
Hier kommt die sogenannte “Pomodoro-Technik” ins Spiel – eine einfache, aber äußerst wirkungsvolle Methode, die darauf abzielt, die Produktivität beim Lernen zu steigern und die Konzentration zu verbessern.

Wir werfen einen genaueren Blick auf das Prinzip der Pomodoro-Technik sowie generelle Tipps für mehr Produktivität beim Lernen und Arbeiten.

Woher kommt der Name?

"Pomodoro" - das italienische Wort für "Tomate" ruft normalerweise Assoziationen mit Pasta, Pizza und dem Sommerurlaub hervor, richtig? Doch in diesem Fall handelt es sich um eine äußerst erfolgreiche und international verbreitete Zeitmanagement-Technik.

Ursprünglich entwickelt wurde sie von dem Italiener Francesco Cirillo. Ein Küchenwecker im Design einer Tomate erinnerte ihn daran, wann es während der Arbeit mal wieder Zeit für eine kurze Pause war. Regelmäßige und eingeplante Unterbrechungen halfen ihm dabei, sich optimal auf die Aufgaben, die vor ihm lagen, zu fokussieren.
Die Form des Weckers inspirierte den heutigen Namen dieser Lernmethode.

Wie funktioniert die Pomodoro-Technik?

1. Vorausplanen

Investiert fünf bis zehn Minuten, um den Tag zu planen und das am besten schon am Vorabend. Definiert die Aufgaben, an denen gearbeitet werden soll und überlegt, wie viele Pomodoros (Eine “Pomodoro” steht für den zeitlichen Abschnitt von 25 Minuten) voraussichtlich dafür benötigt werden. Eine optimale Organisation und realistische Kalkulation sind entscheidend für die bestmögliche Produktivität.

2. Beseitigen aller Ablenkungen

Egal ob Unordnung oder das Handy am Arbeitsplatz: Selbst nach einer noch so kurzen Ablenkung kann es ganze 25 Minuten dauern, bis man mental wieder in den Arbeitsfluss gelangt. Daher ist es unerlässlich, Ablenkungen jeglicher Art nach Möglichkeit zu vermeiden. Loggt euch konsequent aus allen Social-Media-Accounts und sonstigen Nachrichtenplattformen wie WhatsApp, Telegram ö.ä. aus, stellt das Handy und etwaige Geräte auf stumm und schafft eine ruhige Arbeitsatmosphäre. Falls ihr nicht alleine lebt, seit darauf bedacht, zu signalisieren, dass keine Störungen erwünscht sind.

3. Los geht's!

Stellt jetzt einen Timer auf 25 Minuten und widmet euch ohne Pause dem Lernstoff oder der Arbeit. Nutzt diese Zeitspanne möglichst effektiv. Nach dieser konzentrierten Arbeitsphase folgt eine fünfminütige Pause, bevor ihr euch dem nächsten Pomodoro widmet.
Nach der vierten absolvierten “Pomodoro-Session” habt ihr euch eine längere Pause von etwa 20 Minuten verdient. Nutzt diese Zeit beispielsweise, um eine Mahlzeit einzunehmen oder einen entspannenden Spaziergang zu machen.

Es stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, um die Pomodoro-Technik erfolgreich umzusetzen, wenn man sich nicht auf eine klassische Eieruhr verlassen möchte. Browser-basierte Apps wie tomato-timer.com ermöglichen es, deine Pomodoros direkt auf dem Bildschirm zu verfolgen. Nach Abschluss einer "Session" erhältst du eine Benachrichtigung, und sogar die Pausen werden automatisch eingeplant.

Auch die Umsetzung der Pomodoro-Technik über das Handy ist problemlos möglich. Stellt einfach den Timer auf 25 Minuten und aktiviert zugleich den Flugmodus. Nach Ablauf der Zeit gönnt ihr euch die entsprechende Pause und setzt im Anschluss die Arbeit fort. Auch Apps stehen als Hilfsmittel zur Verfügung: Für iPhone-Nutzer gibt beispielsweise die Flat Tomato App im App-Store; Android-Nutzer können die Engross App im Playstore finden.

Die Pomodoro-Methode bringt viele Vorteile für den Lernprozess mit sich! Fotograf:in: Jungwoo Hong, Copyright: CC0 Unsplash

Vorteile der Pomodoro-Technik

Die Vorteile der Methode umfassen eine erhöhte Produktivität, schnelleres Lernen, ein besseres Zeitmanagement und eine verbesserte Quanti- und Qualität des Lernens. Daneben wirkt die Pomodoro-Lernmethode sehr motivierend und fördert das Auffassungsvermögen, sodass das Gehirn den ganzen Tag lang leistungsstark bleibt. Weiterhin kann Prüfungsangst minimiert werden, weil die einzelnen Aufgaben durch ihr Einteilen in Segmente “manageable” werden.

Kritik an der Methode

Trotz all der Vorteile liegt diese Technik vielleicht nicht jede:r. Doch die Prinzipien der Pomodoro-Methode sind ja nicht in Stein gemeißelt und so können z.B. die Zeitsegmente an die persönlichen Vorlieben angepasst werden oder man kann die Methode nur halbtags anwenden und den Rest des “Lerntages” nach der eigenen Präferenz gestalten.

Ein kurzer Einblick in alternative Lernstrategien

Eine andere bewährte Zeitmanagement-Strategien ist unter anderem das “Timeboxing”. Hierbei teilt man bestimmten Aufgaben Zeitblöcken zu, in denen diese realistisch abgearbeitet werden können. Das ist sozusagen ein Versprechen an sich selbst und soll einem dabei helfen, die Aufgaben tatsächlich zu Ende zu führen. Es ist besonders wirksam, wenn man sich nicht sicher ist, wie viel Zeit für Einzelaufgaben benötigt wird.

Eine andere Strategie ist das "Eisenhower-Prinzip", welches anstehende Aufgaben nach Dringlichkeit sortiert. Auch das “Eat the Frog” Prinzip, welches besagt, die erste und komplexeste Aufgabe zuerst zu erledigen, erfreut sich großer Beliebtheit.

Ganz gleich, ob ihr euch beim Lernen der Pomodoro-Technik bedient oder nicht – eine To-Do-Liste ist unverzichtbar, um den Überblick nicht zu verlieren und alle Aufgaben optimal zu bewältigen. Es ist sinnvoll, bereits am Vorabendzu notieren, was am nächsten Tag ansteht und dabei die (realistisch!) benötigte Zeit einzuplanen.
Während des Lernens oder Arbeitens sollten jegliche soziale Medien und Netzwerke tabu sein, um den Fokus optimal zu wahren und die vorgesehene Zeit für Aufgaben nicht unnötigerweise zu überschreiten.

Ein erfolgreicher Lernprozess ist von vielen Faktoren abhängig, unter anderem einer ruhigen Arbeitsumwelt Fotograf:in: Kristina Flour, Copyright: CC0 Unsplash

Falls eure Arbeitsumgebung nicht die nötige Ruhe bietet, können Ohrstöpsel oder Noise-Cancelling Kopfhörer eine gute Lösung sein. Ein „Bitte-Nicht-Stören“-Schild an der Tür signalisiert auch Eltern oder Mitbewohnern, dass ihr Ruhe benötigt und Gespräche auf später verschoben werden sollten.

Um sicherzustellen, dass ihr nicht hungrig vor dem Laptop oder den Büchern sitzt, ist es wichtig, stets gesunde und nährstoffreiche Snacks im Haus zu haben, bevor ihr mit dem Lernen beginnt. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass ihr euch vor dem Lernen mit einem „berechtigten“ Besuch im Supermarkt drückt.

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