Powerknolle Ingwer

25. September 2025
Die medizinische Wirkung der Ingwerknolle
Die medizinische Wirkung der Ingwerknolle - Fotograf:in: J M, Copyright: Unsplash

Die tropische Heilpflanze gewinnt zunehmend an Beliebtheit, besonders die sogenannten Ingwershots liegen gerade im Trend. Die Wurzel der Ingwerpflanze verleiht verschiedenen asiatischen Gerichten ihre unverwechselbare fruchtig-scharfe Note und ihr werden gleich mehrere Heilkräfte zugeschrieben. So soll die Knolle entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken und bei Übelkeit helfen.

Wie gesund ist Ingwer wirklich?

Die Wunderknolle verfügt nicht nur über eine, sondern gleich mehrere medizinisch wirksame Bestandteile. Der Scharfstoff Gingerol beispielsweise, der der Knolle ihren unvergleichlichen Geschmack verleiht, wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und ihm wird sogar nachgesagt, er könne die Vermehrung von Krankheitserregern im Körper stoppen. Außerdem wirkt sich Ingwer positiv auf die Darmflora aus und regt die Verdauung an.

Säften verleiht die fruchtig-scharfe Note des Ingwers das besondere Etwas.

Ingwer ist seit mehreren Jahrhunderten ein fester Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin und der ayurvedischen Lebensweise. Aufgrund seiner Wirksamkeit gegen Übelkeit und Erbrechen wird er inzwischen sogar Krebspatienten verabreicht, die eine Chemotherapie durchlaufen – mit sichtbaren Erfolgen. Ingwer kann außerdem neben Erkältungssymptomen auch Migräne-Kopfschmerzen lindern und soll sowohl bei Regelschmerzen als auch bei Muskelschmerzen helfen. Als Badezusatz oder als Wickel kann die Knolle obendrein Muskelverspannungen lösen.
Ebenso können Menschen, die unter Arthrose leiden, von der entzündungshemmenden Wirkung des Ingwers profitieren.

Aktuell wird auch die blutzuckersenkende Wirkung, die Ingwer auf Diabetiker haben soll, untersucht.

In welcher Form entfaltet Ingwer seine Wirkung am besten?

Ingwer darf roh verzehrt werden. Tatsächlich ist dies sogar ratsam, denn beim Kochen kann z.B einer der wertvollen Bestandteile – das hitzeempfindliche Vitamin C – zerstört werden. Will man auf Nummer sicher gehen und auch wirklich keine der wertvollen Inhaltsstoffe verlieren, ist also der Verzehr des Ingwers in seiner rohen Form zu empfehlen. Allerdings schmeckt roher Ingwer extra scharf, da der Scharfstoff Gingerol, der der Wunderknolle seine Würze verleiht, erst durch das Erhitzen ein wenig abgemildert wird.

Wem der rohe Ingwer viel zu scharf ist, der kann sich den Ingwer auch in Form eines Tees zubereiten. Dafür einfach möglichst kleine Stücke des Ingwers in heißem Wasser ziehen lassen. Man muss den Scharfstoffen der Ingwerscheiben dann genügend Zeit geben, ihre medizinische Wirkung zu entfalten, bevor man die Stücke wieder entnimmt. Der Tee sollte fünf bis zehn Minuten ziehen, dabei gilt grundsätzlich, dass das Endprodukt umso schärfer wird, je länger man die Ingwerstückchen im Wasser lässt.

Bei der Frage, ob Ingwertee medizinisch wirksamer ist als die rohe Knolle oder nicht, scheiden sich die Geister.

Zu viel des Guten?

Der US-amerikanischen Lebensmittelbehörde FDA zufolge sollte man einen täglichen Verzehr 4 Gramm nicht überschreiten. Wenn man es übertreibt, kann das möglicherweise Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Reaktionen zur Folge haben.

Wie schneidet Ingwer beim Thema Nachhaltigkeit ab?

Ein Großteil der Knollen, die in deutschen Supermärkten angeboten werden – nämlich 52% – werden aus China importiert. Manchmal stammt Ingwer auch aus Brasilien oder Frankreich – wobei damit auch die zu Frankreich gehörige Insel La Réunion im indischen Ozean gemeint sein kann. Und auch Peru ist ein großer Ingwerproduzent.
Woher man seinen Ingwer auch bekommt, er hat immer einen langen Transportweg hinter sich. Das resultiert natürlich in einer weniger guten Klimabilanz.
Die gute Nachricht ist allerdings, dass man Ingwer auch auf dem eigenen Balkon oder noch besser im Gewächshaus anpflanzen kann. Auf diese Weise schont man nicht nur das Klima, sondern man umgeht gleichzeitig auch die Gefahr von Pestizidrückständen auf der Schale. Das bedeutet, dass man die Knolle auch ungeschält verzehren kann und nicht auf die wichtigen Nährstoffe, die sich direkt unter der Schale ablagern, verzichten muss.
Eine weitere Option ist Ingwer aus kontrolliert biologischem Anbau.

Ingwer selbst pflanzen

Hierzu muss man lediglich ein rund fünf Zentimeter großes Stück der Ingwerknolle, welches über sogenannte “Augen” – rundliche Austriebstellen, die weißlich bis grün erscheinen – verfügt, mit einem scharfen Messer abtrennen und über Nacht in lauwarmes Wasser einlegen. Dieser Schritt fördert die Keimbildung. Am nächsten Morgen kann das Ingwerstück dann in einen Blumentopf, gefüllt mit nährstoffreicher und torffreier Erde, eingepflanzt werden. Das Gefäß sollte einen Durchmesser von mindestens 30 cm haben, um den horizontal wachsenden Wurzeln genug Platz zu bieten. Den Ingwer platziert man dann mit der Schnittfläche nach unten und dem “Auge” nach oben im Blumentopf und bedeckt ihn unter rund zwei Zentimetern Erde.

Die Erde muss nun täglich befeuchtet werden; allerdings sollte sich das Wasser nicht in der Erde stauen, denn dann könnte der Ingwer faul werden. Der Blumentopf sollte an einem hellen, warmen, aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützten Ort stehen, so wie auf der Fensterbank über der Heizung oder im Gewächshaus – falls vorhanden. Optimale Anbaubedingungen kann man schaffen, indem man den Blumentopf mit Klarsichtfolie bedeckt, um das feucht-warmes Klima, in dem Ingwer für gewöhnlich wächst, zu imitieren. Am besten sticht man allerdings ein paar kleine Löcher in die Folie, um die Luftzirkulation nicht zu unterbrechen und Schimmelbildung zu vermeiden. Einmal in der Woche sollte man die Folie für ein paar Minuten abnehmen.

Zu guter Letzt braucht man nur noch zu warten (und das Gießen nicht vergessen) – etwa sieben bis zehn Monate dauert es, bis die Knollen zur Ernte bereit sind. Schon nach einigen Wochen sollte sich ein grüner Sprössling zeigen, von diesem Zeitpunkt an braucht es die Klarsichtfolie nicht mehr. Der Sprössling entwickelt sich dann nach und nach zu einer bambusähnlichen Pflanze. Beginnen die Blätter zu welken, ist der Ingwer ausgereift und bereit, verzehrt zu werden.

Einzelnachweise & Weblinks

Du findest den Artikel spannend? Dann teile ihn doch gerne!
Das könnte dich auch interessieren
Box-Atmung lernen: Stress abbauen und Konzentration steigern

Box-Atmung lernen: Stress abbauen und Konzentration steigern

Diese Atemtechnik hilft bei Stress, Angst und kann die Konzentrationsfähigkeit steigern.

Pestizide - mehr Fluch als Segen

Pestizide - mehr Fluch als Segen

Welche negativen Einflüsse Pestizide auf Mensch und Umwelt haben, erfahrt ihr hier!

Welttag des Gorillas: Die bedrohten Riesen des Dschungels

Welttag des Gorillas: Die bedrohten Riesen des Dschungels

Heute am 24.09. feiern wir den Welttag des Gorillas!

Grüne Smoothies für Gesundheit und Nachhaltigkeit

Grüne Smoothies für Gesundheit und Nachhaltigkeit

Grüne Vitaminbomben für deine Gesundheit – einfach selbst gemacht!