Stell dir einmal kurz deine Heimatstadt ganz ohne Motorenlärm vor. Du hörst Stimmen und Vogelgezwitscher statt Hupen, nimmst den Duft von frischem Kaffee wahr anstelle der Abgase und Kinder spielen auf Straßen, die plötzlich wieder Raum bieten. Der 22. September zeigt jedes Jahr, wie sich unsere Städte anfühlen könnten – wenn wir es nur genug wollen.
Was ist der Autofreie Tag?
Der „Autofreie Tag“ ist ein internationaler Aktionstag, an dem Städte und Gemeinden den motorisierten Individualverkehr gezielt einschränken: Beispielsweise durch gesperrte Straßen oder großflächige Zonen ohne Autos.
Ziel ist es, Platz, Ruhe und saubere Luft erlebbar zu machen und Alternativen wie Zufußgehen, Radfahren und den ÖPNV in den Vordergrund zu stellen.
In manchen Städten gibt es an diesem Tag sogar kostenlose Fahrten mit Bus und Bahn, bunte Straßenfeste, Pop-up-Begegnungszonen oder Radparaden.
Seit wann gibt es ihn?
Die Wurzeln des Autofreien Tags liegen in Frankreich: 1998 rief die damalige Umweltministerin Dominique Voynet den Tag „En ville, sans ma voiture“ aus (In die Stadt - ohne mein Auto) – 35 Kommunen machten mit.

1999 folgte eine europaweite Pilot-Aktion, und im Jahr 2000 rief die EU-Kommission zum ersten europaweiten „Tag ohne Auto“ auf.
Ursprünge & Geschichte
Der moderne Aktionstag entstand aus einer wachsenden Bewegung gegen Autodominanz im urbanen Raum. Nach den erfolgreichen französischen Initiativen institutionalisierte die EU die Idee und baute sie aus: 2000 stand europaweit „In Town, Without My Car!“ im Fokus, mit bereits rund 900 teilnehmenden europäischen Städten.
Ab 2002 wurde die Europäische Mobilitätswoche als Rahmenprogramm eingeführt – der Autofreie Tag markiert seither ihren Höhepunkt am 22. September.
Heute unterstützen fast alle Staaten der Union die grüne Initiative, weiterhin nehmen unzählige Umweltverbände und Organisationen an ihr teil.
Wie wird er gefeiert – und was soll er bewirken?

Kommunen sperren Innenstädte, schaffen temporäre Spiel- und Aufenthaltsflächen, werben mit Ticket-Aktionen und testen neue Verkehrsführungen.
Der Tag soll zeigen, wie viel Lebensqualität zurückkehrt, wenn Lärm und Abgase verschwinden, Wege sicherer werden und aktive Mobilität selbstverständlich ist.
Kurz: Er lädt dazu ein, den öffentlichen Raum neu zu entdecken und dauerhaft anders zu nutzen sowie das Bewusstsein der Allgemeinheit für den Klimaschutz zu stärken.
Die Europäische Mobilitätswoche (EMW) 2025
Die EUROPEAN MOBILITY WEEK ist heute die europäische Kampagne für nachhaltige urbane Mobilität.
Im Jahr 2025 läuft sie vom 16. bis 22. September und steht unter dem Motto „Mobilität für alle“ (Mobility for Everyone).
Städte, Gemeinden, Betriebe und Bildungseinrichtungen werden ermutigt, Maßnahmen auszuprobieren, Infrastruktur zu testen, Luftqualität zu messen und das Feedback der Bevölkerung einzuholen.
Kurz & knackig: Warum sollte ich mitmachen?
- Saubere Luft und weniger Lärm – unmittelbar mess- und spürbar für jede*n einzelne von uns.
- Sicherere Straßen und mehr Raum für Menschen und Tiere statt Blech und Stahl.
- Praxistest für die Mobilitätswende – was einmal klappt, klappt auch noch einmal und lässt sich verstetigen – für eine grünere Zukunft!