Die Albert Schweitzer Stiftung ist eine deutschlandweit-tätige gemeinnützige Tierschutzorganisation. Sie wurde im Jahr 2000 von Wolfgang Schindler gegründet. Namensgeber der Organisation ist der Arzt, Philosoph, Theologe, Musikwissenschaftler, Pazifist und einer der größten Denker des 20ten Jahrhunderts: Albert Schweitzer. Seine Maxime, allem Leben dasselbe Maß an Achtung entgegenzubringen, wie man es vor dem eigenen hat, prägt auch das Leitbild der nach ihm benannten Stiftung.
Ziele und Schwerpunkte
Die Mission der Albert Schweitzer Stiftung besteht darin, Tierschutzstandards zu erhöhen und gleichzeitig den Verbrauch tierischer Produkte zu reduzieren.
Tierschutz
Im Zentrum der gemeinnützigen Arbeit steht das Wohlergehen von Nutztieren bzw. allen Lebewesen, die für die Produktion von Nahrung Qualen erleiden müssen. Die Tierrechtsorganisation engagiert sich demnach insbesondere für die Abschaffung der Massentierhaltung, um die Zukunft der Landwirtschaft tierfreundlicher zu gestalten.
Förderung einer pflanzlich basierten Ernährungsweise
Eine vegetarische bzw. vegane Lebensweise ist die einzig logische Schlussfolgerung der von Albert Schweitzer begründeten Ethik. Die Tierschutzorganisation vertritt die Meinung, dass der Verzicht auf Fleisch bzw. alle tierischen Produkte die beste ethische Alternative ist. Mithilfe von Bildungsangeboten wie der “Vegan Taste Week” will man diese Lebenseinstellung näher an die Menschen bringen.
In Zusammenarbeit mit Studierendenwerken fördern sie zudem das Angebot veganer Alternativen in den Mensen deutscher Universitäten.
Kampagnenarbeit
Ein zentrales Projekt der Albert Schweitzer Stiftung ist die “Käfigfrei-Initiative”, der bereits einige wichtige Durchbrüche geglückt sind. So konnte man sich zum Beispiel mit der Regierung auf ein konkretes Ausstiegsdatum für die Käfighaltung von Hühnern einigen. Auf diesen Erfolg möchte die Stiftung nun aufbauen und mit einer vergleichbaren Strategie auch Masthühner und Fische in Aquakulturen von den entsetzlichen Haltungsbedingungen, denen sie aktuell ausgesetzt sind, befreien.
Unternehmen inspirieren
Projekte wie “Plant Potential” sollen Unternehmen, die im Einzelhandel, der Gastronomie oder als Lieferanten tätig sind, dabei unterstützen, ihr veganes Sortiment auszubauen. Dabei stehen die Mitarbeiter:innen der Albert Schweitzer Stiftung den Unternehmen während des gesamten Prozesses mit ihrer Expertise zur Seite. Außerdem gehen sie mit Kampagnen wie der Käfigfrei-Initiative direkt auf die einzelnen Unternehmen zu, da diese die Richtung, in die sich die Viehwirtschaft entwickelt, maßgeblich mitbestimmen. Erhöhen nämlich nach und nach immer mehr Unternehmen ihre Tierschutzstandards, müssen die Tierhalter:innen dem Trend früher oder später folgen.
Rechtliche Arbeit
Verletzungen des Tierschutzrechtes stehen in der Massentierhaltung leider an der Tagesordnung, weswegen die Albert Schweitzer Stiftung auch rechtlich gegen solche tierquälerischen Standardpraktiken vorgeht bzw. klagebefugte Organisationen unterstützt. Außerdem stellen sie gegebenenfalls durch Anschlusskampagnen sicher, dass das Urteil auch die erwartete Wirkung zeigt.
Aktuelle Projekte
Die Albert Schweitzer Stiftung ist Mitbegründer der Europäischen-Masthuhn-Initiative, die sich für die Millionen von Masthühnern einsetzt, die unter mangelhaften Tierschutzstandards leiden. Die Initiative richtet sich nicht an die Tierhalter:innen, sondern an die Unternehmen in der Lebensmittelbranche. Bisher haben sich schon hunderte Unternehmen – darunter auch Nestlé, Dr. Oetker, Subway, Aldi und Norma – angeschlossen und sich damit den neuen Mindestanforderungen verpflichtet.
Der Initiativkreis Tierschutzstandards Aquakultur (ITA), welcher ebenfalls von der Albert Schweitzer Stiftung ins Leben gerufen wurde, soll nun auf dieselbe Art und Weise die Haltung von Wassertieren verbessern. Die führenden Zertifizierungsorganisationen für Aquakulturprodukte – ASC, Global G.A.P. sowie Naturland – sind der Initiative längst beigetreten, was insofern praktisch ist, als dass sie sich als Mitglieder dazu verpflichtet haben, die ITA Tierschutz-Mindestanforderungen in ihren eigenen Kriterien zu berücksichtigen. Die größten deutschen Supermarktketten sind ebenfalls bereits Mitglieder des Initiativkreises.