Seid ihr euch sicher, dass ihr im Herbst und Winter noch die richtigen Lebensmittel kauft? Viele unserer Lieblingsfrüchte und Gemüsesorten kommen in der kalten Jahreszeit von weit her, belasten die Umwelt und verlieren auf dem Weg wichtige Nährstoffe.
Die gute Nachricht: Mit etwas Umsicht könnt ihr beim Einkaufen nicht nur eure Gesundheit, sondern auch der Natur einen großen Gefallen tun. Welche Lebensmittel ihr in den kommenden Monaten lieber im Regal liegen lasst und welche Alternativen es gibt, erfahrt ihr hier!
Der Grund für den Verzicht
Ihr habt sicherlich schon mitbekommen, dass je nach Jahreszeit verschiedene Obst- und Gemüsesorten regional erhältlich sind. Das liegt daran, dass jedes Obst und jedes Gemüse bestimmte Voraussetzungen braucht, um gut zu wachsen – wie beispielsweise die richtige Temperatur, passende Bodenbedingungen, genug Feuchtigkeit, Sonnenlicht und Niederschlag.
Deshalb sollten wir unbedingt beim Einkaufen umdenken und großen Wert auf saisonale Produkte legen. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn in den Supermärkten gibt es das ganze Jahr über fast alles.
Das meiste davon kommt jedoch aus fernen Ländern, und der Transport belastet die Umwelt stark: Er verursacht viel CO2 und verbraucht wertvolle Ressourcen wie Wasser und Energie. Dadurch wird unser Klima stark belastet, denn es werden nicht nur Ressourcen in großem Maßstab verbraucht, sondern das freigesetzte CO2 gelangt in die Atmosphäre und verschmutzt die Erde.
Es lohnt sich also, so oft es geht, auf importierte Waren zu verzichten. (Ein kompletter Verzicht ist heutzutage leider kaum machbar und kostet viel Zeit und Mühe.)
Aber: jeder kleine Schritt zählt! Wenn ihr beim nächsten Einkauf darauf achtet, einige der unten aufgeführten Lebensmittel zu vermeiden, tragt ihr bereits einen wichtigen Teil bei.
Trauben, Bananen, Erbeeren & Co. - lieber nicht!
- Beeren
Nach der herrlichen Beerenzeit im Sommer kommen Erdbeeren, Himbeeren oder Blaubeeren im Winter meist aus Spanien, wo sie auf großen Plantagen angebaut werden – oft mit der Hilfe von schädlichen Chemikalien, die weder der Umwelt noch den Menschen gut tun. Auch die Arbeitsbedingungen sind dort häufig nicht die besten, die Transportwege sind enorm lang.
Eine Alternative wären Beeren aus deutschen Gewächshäusern, aber das bedeutet einen sehr hohen Energieverbrauch. Deshalb gilt: Bei den süßen Schönheiten am besten nur in der Saison zugreifen oder zu eingelegten oder tiefgekühlten Beeren greifen!
- Bananen
Bananen wachsen hierzulande (noch) nicht, sondern müssen stets importiert werden, was große Auswirkungen auf die Umwelt hat. Manche verzichten daher das ganze Jahr über auf die Frucht. Wenn ihr dennoch nicht darauf verzichten möchtet, solltet ihr zumindest auf Bio- und Fairtrade-Bananen setzen.
- Zitrusfrüchte
In herkömmlichen Zitrusfrüchten aus dem Ausland stecken oft viele Pestizide, die schädlich für die Gesundheit sind. Wenn ihr dennoch nicht ohne sie leben könnt, solltet ihr unbedingt auf Bio- und Fairtrade-Produkte achten. Diese sind unbehandelt und enthalten mehr Nährstoffe.
- Industrie-Säfte
Das Gleiche gilt für herkömmliche Säfte aus dem Supermarkt. Besonders im Winter greifen viele zu Säften, weil sie glauben, damit Vitamine aufzunehmen. Doch abgepackte Säfte enthalten oft viel Zucker, Konservierungsstoffe und andere Zusätze. Der Fruchtanteil ist meistens sehr gering, was sie alles andere als gesund macht. Macht euch euren Saft lieber selbst, dann wisst ihr genau, was enthalten ist, und profitiert von den echten Vitaminen und Nährstoffen.
- Trauben
Ab November kommen die Trauben im Supermarkt leider aus fernen Ländern wie Südafrika, Chile oder Indien. Sie werden per Schiff transportiert, was nicht nur lange dauert, sondern auch der Umwelt schadet. Dazu werden sie häufig mit Chemikalien behandelt, um lange frisch zu bleiben. Am besten kauft ihr Trauben regional, zur richtigen Jahreszeit und in Bio-Qualität.
- Importierte Äpfel
Bis Mitte Dezember könnt ihr Äpfel noch aus der Region genießen. Danach kommen sie entweder aus Neuseeland oder werden in deutschen Kühllagern aufbewahrt – beides belastet die Umwelt. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, kauft ihr im Herbst und Winter lieber regionale Bio-Äpfel: Es gibt nämlich einige regionale Apfelsorten, die nicht aufwendig gekühlt werden müssen, wie Jonagold, Elstar, Cox Orange oder Berlepsch. Sie schmecken frisch und haben keine lange Reise hinter sich.
Finger weg von Tomaten Gurken & Co.!
- Grüne Salate
Im Herbst und Winter gibt es bei uns einige grüne Salate nicht frisch aus dem Freiland, stattdessen werden oft in beheizten Gewächshäusern angebaut. Dadurch kommen sie oft unreif in den Supermarkt, was sich sowohl auf den Geschmack als auch auf die Nährstoffdichte auswirkt – sie enthalten weniger Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Es gibt jedoch auch Freilandsalate, die ihr bedenkenlos genießen könnt, wie Chicorée, Feldsalat, Radicchio, Endiviensalat und Portulak.
- Tomaten
Tomaten gehören zwar zu unseren beliebtesten Gemüsesorten, aber im Winter kommen sie oft aus Frankreich, den Niederlanden oder Spanien. Auch wenn die Entfernung nicht allzu groß erscheint, verursachen sie durch den hohen Energieverbrauch in den Gewächshäusern trotzdem viel CO2 und andere Umweltbelastungen. Statt frischer Tomaten, greifst du im Winter besser auf passierte Bio-Tomaten im Glas zurück, zum Beispiel für leckere Soßen.
- Gurken
Das Gleiche gilt für Gurken: frisch gibt es sie nur von Juni bis Oktober, im Winter werden sie importiert und wachsen ebenfalls nur in energieintensiven Gewächshäusern. Das führt zu Nährstoffverlusten und langen Transportwegen, was nicht gerade im Sinne der Umwelt ist. Eine gute Alternative im Winter sind eingelegte Gewürzgurken.
- Zucchini
Zucchini haben bei uns nur von Juni bis Ende Oktober Saison. Danach kommen sie oft aus Ländern wie Spanien, wo sie ebenfalls in Gewächshäusern unter problematischen Bedingungen angebaut und dann über weite Strecken transportiert werden.
- Spargel
Im September gibt es bereits keinen deutschen Spargel mehr. Auch wenn im Supermarkt noch Spargel angeboten wird, solltet ihr ihn besser nicht kaufen. Die Spargelsaison in Deutschland endet traditionell am 24. Juni, manchmal, je nach Wetter, auch Anfang Juli.
Good News: Ab Oktober könnt ihr euch aber auf Schwarzwurzeln freuen, die auch als „Winterspargel“ bekannt sind und sich super als Ersatz für cremige Suppen eignen.
Importierte Nüsse
Nüsse aus dem Supermarkt haben oft eine lange Reise hinter sich, da sie häufig aus Ländern wie Spanien, den USA oder Asien kommen. Dieser Transport hinterlässt leider deutliche Spuren in der Umwelt. Deshalb empfehlen wir, im Herbst und Winter lieber auf heimische Nüsse wie Walnüsse und Haselnüsse zurückzugreifen.
Übrigens: Bei Birnen, Äpfeln, Frühkartoffeln und Zwiebeln gilt: Selbst wenn sie Saison in Deutschland haben, werden sie oft auch importiert angeboten – sogar in Bio-Läden. Achtet daher immer auf die Herkunft. Bei unverpacktem Obst und Gemüse findet ihr die Angabe auf der Frucht, der Kiste oder dem Preisschild.
Lust auf mehr?!
- Saisonkalender im Oktober
- Revolutionäre Ernährung: Klimafreundliche Proteine aus CO2
- Warum du mehr vegane Mayo essen solltest
- Welchen Kürbis kann man mit Schale essen?
- https://www.schweizer-illustrierte.ch/body-health/food/bitte-nicht-diese-lebensmittel-sollten-wir-im-herbst-und-winter-nicht-kaufen-541883?srsltid=AfmBOoqOGxL_fMF3NxNLuh9kE6T4OR36I45m-nR1qKjnyPBls2FwEUaS
- https://utopia.de/ratgeber/11-lebensmittel-jetzt-vermeiden-solltest_398065/
- https://utopia.de/ratgeber/jetzt-nicht-kaufen-welche-lebensmittel-du-im-september-meiden-solltest_725260/
- https://www.schweizer-illustrierte.ch/body-health/food/bitte-nicht-diese-lebensmittel-sollten-wir-im-herbst-und-winter-nicht-kaufen-541883?srsltid=AfmBOoqOGxL_fMF3NxNLuh9kE6T4OR36I45m-nR1qKjnyPBls2FwEUaS
- https://www.deutschlandistvegan.de/lebensmittel-vermeiden-winter/