Die Aktivist:innen der Letzten Generation sorgen in letzter Zeit vermehrt für Aufsehen: Sie klebten sich auf Straßen oder Landebahnen von Flughäfen fest und blockieren so den Verkehr, im Berliner Museum für Naturkunde klebten sie sich an die Fixierungen eines Dinosaurier Skeletts. Über ihre Strategien lässt sich vielleicht streiten, aber ihre Absichten sind eindeutig.
Die Letzte Generation vertritt die Überzeugung, dass wir die letzte Generation sind, die etwas gegen den Klimawandel unternehmen kann, bevor seine fatalen Folgen unabwendbar sind – daher der Name und die Bereitschaft, Strafgebühren und Freiheitsentzug hinzunehmen. Klimaaktivist:innen, die im Namen der Letzten Generation handeln, bezeichnen sich als “Überlebenswille der Gesellschaft”.
Ihre Forderungen umfassen:
- Ein landesweites Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen
- Die Einführung eines bundesweiten 9 Euro Tickets
Der Zusammenschluss von Letzte Generation, Scientist Rebellion und Debt for Climate fordert von der deutschen Bundesregierung zudem:
- Das Schuldeingeständnis, dass das 1,5 Grad Ziel bereits verfehlt wurde und dies große Gefahren für die Menschheit birgt.
- Das bedingungslose Erlassen der ausstehenden Schulden der Länder des globalen Südens. Auf diese Weise sähen sie sich womöglich nicht mehr gezwungen, die Nutzung fossiler Energieträger zu fördern.
Auch die jüngsten Proteste der Letzten Generation zeigten Wirkung: Nach 27 Tagen Hungerstreik und sieben Krankenhausaufenthalten kam der Bundeskanzler Olaf Scholz der Forderung der Klimaaktivist:innen nach und stimmte einem öffentlichen Gespräch zu. Die Aktivist:innen empfanden seine Stellungnahme jedoch als inakzeptabel, er habe die Tragweite der Situation nicht erkannt. So begannen sie, die A100, die meist befahrene Autobahn Deutschlands, wiederholt zu blockieren.
Sie betonen, dass ziviler Ungehorsam ihnen missfalle, sie solche Proteste jedoch als notwendig ansähen, um angehört zu werden.