Ozeanversauerung

Oktober 2023
Copyright: NOAA, A pteropod shell is shown dissolving over time, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wik

Unter der Versauerung der Ozeane versteht man eine Veränderung in der chemischen Zusammensetzung des Meerwassers. Jährlich werden etwa 25% des von Menschen produzierten Kohlendioxids in der Luft von den Ozeanen absorbiert. Leider löst sich das Kohlendioxid jedoch nicht nur wie viele andere Gase im Wasser, sondern es reagiert damit zu Kohlensäure. Je mehr Kohlendioxid sich also in der Luft befindet, desto mehr Kohlensäure bildet sich in den Weltmeeren. Außerdem sinkt durch diese chemische Veränderung auch der pH-Wert.
Der pH-wert bestimmt, ob eine Flüssigkeit sauer, basisch oder neutral ist. Der gewöhnliche pH-Wert von Meerwasser beträgt 8,2 und wird dementsprechend als basisch eingestuft. Im Verlauf der letzten Jahre - seit Beginn des industriellen Zeitalters um genau zu sein - sank der Wert jedoch auf 8,1. Das hört sich vielleicht auf den ersten Blick gar nicht allzu schlimm an, doch man muss bedenken, dass der pH-Wert logarithmisch (quasi gestaucht) angegeben wird. Das bedeutet, dass das Meerwasser ganze 30% saurer geworden ist.
Man geht davon aus, dass der pH-Wert bis 2100 um weitere 0,3 bis 0,4 Einheiten gesunken sein wird, was etwa 100 bis 150% entsprechen würde. Auch in diesem Fall sind die Meere immer noch basisch, doch da sie theoretisch saurer als zuvor sind, spricht man von der Versauerung der Ozeane.
Die Versauerung wirkt sich stark negativ auf die Gesundheit von Ökosystemen und Altbeständen jeglicher Art aus.
So reduziert Kohlensäure beispielsweise den Gehalt an Karbonat-Ionen, die zu den Bestandteilen von Kalk gehören. Leider verursacht dies für viele Meeresbewohner Probleme bei der Bildung von Schalen und Skeletten aus Kalk. Zum einen ist ein deutlich höherer Energieaufwand seitens dieser Tiere notwendig, um ihre Schutzhüllen bilden zu können und zum anderen können erhöhte Werte an Kohlensäure sogar zur gänzlichen Auflösung von Kalkschalen oder Ähnlichem führen.
Doch nicht nur Schalentiere sind durch die Änderung des pH-Wertes bedroht. Auch Fische leiden darunter, da besonders ihre Entwicklung in den ersten Lebensstadien von saurem Wasser beeinflusst wird. Beispielsweise kann, laut den Studien australischer Forscher, saures Wasser den Geruchssinn von jungen Clownfischen insofern beeinflussen, als dass sie sich eher zu Fressfeinden hingezogen fühlen, statt vor ihnen zu flüchten.
Diese und zahlreiche weitere Auswirkungen der Versauerung der Meere können immense Folgen für viele marine Organismen, ganze Nahrungsketten und Ökosysteme haben. Auch Wirtschaftszweige wie die Fischerei werden mit negativen Auswirkungen zu kämpfen haben.

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