Pestizide

August 2023
Copyright: Bild von Erich Westendorf auf Pixabay

Pestizide sind unterschiedliche Stoffe und Stoffkombinationen, die zum Schutz von Pflanzen eingesetzt werden. Sie sollen sowohl Krankheiten bekämpfen als auch den Befall durch Schädlinge verhindern. Selbiges sagt bereits ihr Name aus, welcher sich aus den lateinischen Wörtern pestis (Seuche) und caedere (töten) zusammensetzt. Das Wort Pestizid wird häufig mit dem Wort Pflanzenschutzmittel gleichgesetzt, obwohl es eigentlich ebenso Biozide und Tierarzneimittel beschreibt.

Pestizide umfassen Chemikalien und Mikroorganismen, die helfen sollen, schädliche Lebewesen und Viren zum Schutz der Pflanzen zu bekämpfen. Mittel, welche giftig für bestimmte Pflanzen sind, werden als Herbizide bezeichnet, giftige Mittel gegen Insekten heißen Insektizide und Mittel gegen Pilze tragen den Namen Fungizide.


Sämtliche Arten von Pestiziden werden in der modernen Landwirtschaft in riesigen Mengen verwendet und trotz ihrer zunächst positiv klingenden Intention, verursachen sie massive Schäden in unserem Ökosystem, da sie nicht nur extrem giftig und schädlich für ihre eigentlichen Zielgruppen sind, sondern auch immense Probleme für Lebewesen außerhalb ihrer dieser verursachen. Ein Beispiel hierfür bietet die Schweiz, welche jährlich etwa 2000 Tonnen an Pestiziden versprüht und deren Bestand der Brutvogelarten in den letzten 30 Jahren um rund 40% geschrumpft ist — der Rückgang dieser Arten kann in direkten Zusammenhang mit den schieren Mengen an Pestiziden gesetzt werden, die jedes Jahr in der Umwelt verteilt werden. Auch das Grundwasser in der Schweiz weist enorme Rückstände von Pestiziden auf.
Unglaublich viele Lebewesen leiden direkt oder indirekt unter dem Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft. Besonders hart trifft es Bodenorganismen wie Regenwürmer oder auch Insekten, welche häufig mit chronischer Giftbelastung zu kämpfen haben.

Auch wir Menschen tragen Schäden durch Pestizide davon. Dies beschränkt sich jedoch nicht nur auf Landwirte, die in direkten Kontakt mit den Giften kommen. Durch die Gefahr von toxischen Rückständen der Pestizide auf Frucht- und Gemüsesorten betrifft es alle Menschen, die diese Produkte konsumieren.
Besonders Pflanzensorten aus Importregionen sind häufig betroffen und so erkranken jährlich etwa 385 Millionen Menschen an Pestizidvergiftungen.

Zwar gibt es bestimmte Richtlinien zu Pflanzenschutzmitteln und die EFSA überprüft und bewertet sämtliche angewendeten Wirkstoffe auf allgemeine Sicherheit und Umweltverträglichkeit – dennoch sollten Pestizide als sehr kritisch angesehen werden und man sollte ihnen nur mit äußerster Vorsicht begegnen.


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