Speziesismus beschreibt eine ethische Position, welche Angehörigen verschiedener Arten alleine aufgrund ihrer Artzugehörigkeit einen bestimmten Wert zuspricht. Somit wird auch die ungleiche Behandlung einzelner Vertreter einer Art als niedriger angesehenen Art gerechtfertigt.
Verwendet wird der Begriff besonders in der Tierethik. Ein Speziesist bevorzugt also die menschliche Spezies gegenüber Lebewesen anderer Arten.
Individuelle Eigenschaften wie Schmerzempfinden werden bei der spezifizistischen Betrachtung zweier Arten nicht miteinbezogen, da bereits die Zugehörigkeit zur menschlichen Spezies die Überlegenheit eines menschlichen Individuums sichert.
Insbesondere bei der Beantwortung ethischer Fragen stehen sich häufig der Speziesismus und der moralische Individualismus gegenüber.
Hier ein Beispiel: Ein Speziesist würde, dem Gegensatz zum Vertreter des moralischen Individualismus, einen gesunden und wachen Schimpansen einem nicht empfindungsfähigen Menschen im Koma für Versuchszwecke alleine aufgrund der Artenzugehörigkeit vorziehen, ohne jedoch auf die individuellen Eigenschaften Rücksicht zu nehmen.
Im Alltag begegnen uns diese ethischen Kontroversen besonders bei tierschutzrechtlichen Anliegen wie zum Beispiel der Massentierhaltung oder Versuchstieren im Labor.
PETA bezeichnet den Speziesismus auch als "Diskriminierung von nicht-menschlichen Tieren".
Speziesismus wird als Analogie zu Begriffen wie Rassismus oder Sexismus verstanden — hier werden bestimmte Gruppen an Menschen fälschlicherweise aufgrund genetisch veranlagter Eigenschaften als minderwertig betrachtet.
Bewegungen, die dem Speziesismus entgegen stehen, sind beispielsweise Veganismus oder der Kampf für tierversuchsfreie Methoden in der Forschung.