Einmal im Jahr die Bettwäsche wechseln?

Juni 2024
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Frische Bettwäsche – gibt es etwas Besseres, als sich in ein Bett mit herrlich duftenden Laken zu kuscheln? Aber wie oft sollte man die Bettwäsche wirklich wechseln, um nicht nur dieses Wohlfühlgefühl zu erleben, sondern auch hygienisch und gesund zu bleiben? Die Antwort darauf ist viel wichtiger, als viele denken. Denn während wir schlafen, verliert unser Körper enorme Mengen an Schweiß und Hautzellen, die unsere Bettwäsche zu einem wahren Sammelbecken für Bakterien und Milben machen können.

Dieser Artikel beleuchtet die optimale Häufigkeit des Bettwäschewechsels und erklärt die möglichen gesundheitlichen Konsequenzen, wenn diese Routine vernachlässigt wird.

Das passiert wenn wir schlafen

Während wir schlafen, spielt sich in unserer Bettwäsche ein unsichtbares, aber lebhaftes Szenario ab. Der menschliche Körper kann jede Nacht bis zu stolze 1 Liter an Schweiß verlieren. Dieser Schweiß wird von den Textilfasern aufgenommen und bietet zusammen mit den Millionen abgestoßenen Hautzellen eine ideale Umgebung für Bakterien und Hausstaubmilben. Hausstaubmilben ernähren sich von den abgestorbenen Hautzellen und hinterlassen dabei ihre Ausscheidungen, die starke Allergene sind und Atemwegserkrankungen wie Asthma auslösen können.

Zusätzlich können Schweiß und Körperöle Flecken und unangenehme Gerüche in den Stoffen verursachen, die durch die Zersetzung von Bakterien noch verstärkt werden. Diese Mikroorganismen können auch Hautirritationen und Infektionen begünstigen, wenn sie nicht regelmäßig entfernt werden. Durch das tägliche Zusammenspiel von Schweiß, Hautzellen und Bakterien entsteht ein Milieu, das die Hygiene und das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen kann, wenn die Bettwäsche nicht regelmäßig gewechselt und gewaschen wird.

Wie häufig sollte Bettwäsche gewechselt werden?

Für die meisten Menschen ist es ausreichend, die Bettwäsche alle ein bis zwei Wochen zu wechseln. Diese Frequenz sorgt dafür, dass sich keine übermäßigen Mengen an Schweiß, Hautzellen und Bakterien ansammeln. Experten empfehlen jedoch, bei bestimmten Bedingungen die Wechselhäufigkeit zu erhöhen:

  • Bei starkem Schwitzen oder Krankheiten: In diesen Fällen ist es ratsam, die Bettwäsche wöchentlich zu wechseln. Kranke Menschen verbreiten durch Husten und Niesen Keime im Bett, und starkes Schwitzen führt zu einer schnelleren Verunreinigung der Textilien.
  • Für Allergiker: Menschen, die an Allergien leiden, insbesondere gegen Hausstaubmilben, sollten ebenfalls wöchentlich ihre Bettwäsche wechseln, um die Belastung durch Allergene gering zu halten.
  • Bei Haustieren: Falls deine Haustiere mit dir im Bett schlafen, gilt ebenfalls ein wöchentlicher Wechsel. Tiere verlieren nicht nur viele Haare, sondern bringen auch Schmutzpartikel und Keime ins Bett.

Unterschiede je nach Jahreszeit

Die Jahreszeiten beeinflussen das Schlafverhalten und damit auch die Häufigkeit, mit der die Bettwäsche gewechselt werden sollte. Im Sommer schwitzen wir tendenziell mehr, was eine häufigere Reinigung erforderlich macht. Hier ist ein wöchentlicher Wechsel empfehlenswert, um die Hygiene zu gewährleisten. Im Winter hingegen, wo weniger geschwitzt wird, kann es ausreichen, die Bettwäsche alle zwei Wochen zu wechseln.

Folgen mangelnder Bett-Hygiene

Das Vernachlässigen des Bettwäschewechsels kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Hausstaubmilben, die sich von abgestorbenen Hautzellen ernähren, vermehren sich in ungewaschener Bettwäsche und können Allergien und Asthma verschlimmern. Auch die Hautgesundheit leidet: Schmutzige Bettwäsche kann zu Akne und anderen Hautproblemen führen. Darüber hinaus fördern Schweiß und Bakterien in der Bettwäsche unangenehme Gerüche und können Infektionen begünstigen.

Nachhaltigkeit bei Bettwäsche

In Zeiten wachsender Umweltbewusstheit spielt auch die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle beim Umgang mit Bettwäsche. Hier einige Tipps, wie man umweltfreundlich vorgehen kann:

  • Materialwahl: Investiere in Bettwäsche aus nachhaltigen Materialien wie Bio-Baumwolle, Bambus oder Leinen. Diese Materialien sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern oft auch geeignet für Allergiker:innen.
  • Waschtemperatur: Eine Waschtemperatur von mindestens 60 Grad Celsius ist notwendig, um Bakterien und Milben abzutöten. Doch es gibt Energiesparprogramme, die helfen, den Energieverbrauch dabei zu senken.
  • Waschmittel: Verwende umweltfreundliche und biologisch abbaubare Waschmittel, um die Umweltbelastung zu reduzieren.
  • Schon gewusst? So mischst du dir dein nachhaltiges DIY-Waschmittel!
  • Lebensdauer: Hochwertige Bettwäsche hält länger und reduziert somit die Notwendigkeit häufiger Neuanschaffungen.

Richtiges Waschen von Bettwäsche und Laken

Neben dem regelmäßigen Wechseln der Bettwäsche ist auch das Waschen ein wichtiger Aspekt der Pflege. Die optimale Waschtemperatur richtet sich nach dem Material der Bettwäsche:

  • Farbige Baumwollbettwäsche, egal ob aus Biber, Frottee oder reiner Baumwolle, kann in der Regel bei 60 Grad gewaschen werden.
  • Weiße Baumwollbettwäsche ist meist auch für eine Kochwäsche bei 90 Grad geeignet.
  • Für Bettwäsche aus Satin oder Leinen sollte die Temperatur 40 Grad nicht überschreiten.
  • Seide ist besonders empfindlich und sollte maximal bei 30 Grad gewaschen werden.

Reinigung der Matratze

Für eine gründlichere Reinigung der Matratze kann Natron verwendet werden. Verteilt das Natron gleichmäßig auf der Matratze und lasst es mehrere Stunden einwirken. Anschließend saugt ihr das Natron mit dem Staubsauger ab, wendet die Matratze und wiederholt den Vorgang auf der anderen Seite. Die Natronkristalle helfen dabei, Gerüche zu neutralisieren und beseitigen Keime, Bakterien und Pilze.


Darüber hinaus könnt ihr auch einen speziellen Milbensauger verwenden. Diese Geräte sind darauf ausgelegt, Hausstaubmilben effektiv zu entfernen und die Matratze hygienischer zu machen. Sie kombinieren Saugen mit UV-Licht, das die Milben abtötet und ihre Allergene reduziert.

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