Nachhaltige Tipps für Grüne Weihnachten – Teil 2

Dezember 2023
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Ein festlicher Hauch erfüllt die Luft, während wir uns auf die bevorstehenden Weihnachtsfeierlichkeiten freuen. Zwischen den warmen Lichtern und dem Duft von Leckereien liegt jedoch auch Raum für Überlegungen darüber, wie wir dieses Jahr eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Weihnachtszeit gestalten können.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einfache und effektive Tipps, die von der Dekoration, dem Weihnachtsbaum bis zur Lichterkette reichen, und zeigen, wie wir gemeinsam dazu beitragen können, die festliche Jahreszeit mit einem grünen Bewusstsein zu erleben.

Die Schattenseiten des Weihnachtsbaums

Deutschland, Dänemark, Polen und Schweden sind bei uns die Hauptlieferanten von Weihnachtsbäumen.

Jedes Jahr finden Millionen von Weihnachtsbäumen ihren Weg in deutsche Haushalte. Ein beträchtlicher Teil dieser Bäume stammt aus heimischem Anbau und europäischen Nachbarländern. Für ihre optimale Entwicklung werden jedoch oft große Weihnachtsbaum-Plantagen angelegt.


Um sicherzustellen, dass die Tannenbäume gleichmäßig wachsen und ein makelloses Erscheinungsbild haben, werden sie in der Regel intensiv gedüngt und mit Herbiziden sowie Pestiziden behandelt. Diese Praxis schadet nicht nur dem Wald und dem Grundwasser, sondern stellt auch eine potenzielle Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Aus diesem Grund empfehlen sich umweltfreundliche Alternativen, insbesondere der Einsatz ökologisch zertifizierter Weihnachtsbäume.

Das FSC (Forest Stewardship Council) Logo

Für diejenigen, die sicherstellen möchten, dass sie keinen chemischen Cocktail in ihrem Wohnzimmer haben, bietet die Suche nach Öko-Weihnachtsbäumen, die nach den Richtlinien für ökologische Waldnutzung zertifiziert sind, wie etwa Bioland, Naturland oder Bio, eine gute Lösung. Ebenso sind Bäume aus Forstbetrieben mit dem FSC (Forest Stewardship Council)-Zertifikat eine umweltfreundliche Wahl.

Weihnachtsbäume, die mit entsprechenden Zertifikaten gekennzeichnet sind, werden ohne den Einsatz von Pestiziden kultiviert. Um unerwünschtes Wachstum zu verhindern, kommen entweder mechanische Methoden oder Schafbeweidung zum Einsatz. Die natürlichen Ausscheidungen der Tiere fungieren dabei als zusätzlicher Naturdünger. Darüber hinaus überleben im ökologischen Anbau nützliche Insekten, die in konventionellen Betrieben einem Totalverlust durch Schädlingsbefall entgegenwirken können. Mineraldüngung und Entwässerung werden bewusst vermieden.

Insgesamt wird bei der Aufzucht von ökologisch zertifizierten Weihnachtsbäumen darauf geachtet, so wenig wie möglich in die natürlichen Abläufe einzugreifen. Ein solcher Baum wird somit nicht nur zum Symbol für Umweltschutz, sondern schafft auch eine giftfreie Atmosphäre im eigenen Wohnzimmer. Um herauszufinden, wo man ökologisch zertifizierte Weihnachtsbäume erwerben kann, bietet die Liste von Robin Wood wertvolle Informationen.

Weihnachtsbaum: Lieber echt oder künstlich?

Die Entscheidung zwischen einem echten und einem künstlichen Weihnachtsbaum ist oft nicht einfach. Künstliche Weihnachtsbäume besitzen den Vorteil, dass sie wiederverwendbar sind und über mehrere Jahre genutzt werden können. Letztendlich muss kein Baum gefällt werden und der Aufwand ist geringer. Doch meistens bestehen sie aus nicht-biologisch abbaubaren Materialien, wie z.B. PVC.

Wer kreative und gleichzeitig nachhaltige Ideen für einen Weihnachtsbaum sucht, der ist im DIY-Bereich genau richtig. Dieses DIY-Projekt ermöglicht nicht nur eine kreative Entfaltung, sondern auch die Wiederverwendung von Materialien, die sonst vielleicht unbeachtet bleiben.

Zweige und Äste:

Dekoriert große Zweige oder Äste mit Lichtern und Ornamenten, um eine festliche Atmosphäre zu schaffen. Ihr könnt diese entweder in eine Vase stecken oder sogar an die Wand in einer Tannenbaumform anbringen.

Upcycling:

Verwandelt alte Holzleitern, Paletten oder andere wiederverwendbare Materialien in eine stilvolle Weihnachtsbaumform. Durch eure persönliche Note beim Dekorieren könnt ihr sicherstellen, dass euer Upcycling-Weihnachtsbaum zu einem einzigartigen Kunstwerk wird. Diese Alternative vereint Kreativität und Umweltbewusstsein auf eine besondere Weise.

Pflanzenalternativen:

Wenn ihr nach einer grünen und festlichen Stimmung sucht, könnt ihr Zimmerpflanzen in eure Überlegungen einbeziehen. Nutzt verschiedene Pflanzen, um einen einzigartigen Weihnachtsbaum-Effekt zu erzeugen. Das Beste daran ist, dass die Pflanzen nach den Feiertagen problemlos in eurem Innenraum weiterleben können.

Deko & Schmuck: Nachhaltig Kaufen oder Selbst Basteln

Statt sich auf Einwegartikel zu verlassen, können nachhaltige Alternativen den Charme eurer Weihnachtsdekoration erhöhen. Erwägt den Kauf von Dekorationen aus recycelten Materialien oder solchen, die lokal und fair hergestellt wurden. Noch besser ist es, eure Kreativität zu nutzen und einige Dekorationen selbst zu basteln.

Upcycling alter Materialien kann nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch eine persönliche Note hinzufügen.

Upcycling-Christbaumschmuck

Für Upcycling-Christbaumschmuck könnt ihr beispielsweise alte Knöpfe, Glasperlen oder Stoffreste mit Draht zu Dekoelementen umgestalten. Ebenso könnt ihr aus alten Kartons oder Verpackungen Sterne und andere Formen schneiden und mit Stoffresten bekleben.

Salzteigfiguren

Ihr wollt eigene Figuren kreieren? Wie wäre es mit Salzteigfiguren? Hierfür müsst ihr nur 2 Tassen Mehl, 1 Tasse Salz und 1 Tasse Wasser zu einem Teig vermengen, diesen ausrollen und mit Ausstechformen (2D) oder per Hand (3D) eure gewünschten Figuren bilden. Zum Schluss muss der Teig nur gebacken werden und kann sogar bemalt werden!

Ökologische Lichterketten?

Wenn es um Lichterketten geht, ist es besser, LED-Lichter zu wählen. Diese sind nicht nur energieeffizienter, sondern haben auch eine längere Lebensdauer. Ebenso könnt ihr auf Einwegbatterien verzichten und stattdessen auf wiederaufladbare Batterien setzen, um Abfall zu reduzieren. Um zusätzliche Energie zu sparen, achtet darauf, die Lichter nur dann einzuschalten, wenn sie wirklich gebraucht werden.

Tipp: Wenn ihr echte Kerzen an eurem Weihnachtsbaum anbringen wollt, achtet auf eine ausreichende Lüftung, sonst sammeln sich zu viele Stickstoffoxide und Ruß in der Raumluft an!

Ist Streusalz umweltschädigend?

Wusstet ihr, dass der Einsatz von Streusalz umweltschädigend sein kann? Es kann in Boden und Gewässer gelangen und negative Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und das Grundwasser haben. Die Folgen sind oft erst zeitverzögert sichtbar: Ein erhöhter Salzgehalt im Boden führt dazu, dass lebenswichtige Nährstoffe vermehrt ausgewaschen werden, wodurch die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen durch die Pflanzen beeinträchtigt wird. Ebenso ist die Beseitigung von Streusalz jährlich mit hohen Kosten verbunden.

Oft kann man das Anwenden von Streusalz nicht umgehen, dennoch gibt es viele Alternativen:

Schnell Schippe und Besen zur Hand?

Vor allem auf oder in der Nähe privaten Grundes lässt sich frischer Schnee einfach mit Schippe und Besen beiseite schieben. Das zügige Wegräumen ist sogar ratsam: Nicht nur hält man damit die gesetzliche Räumungspflicht ein (diese kann regional variieren), sondern man umgeht so auch festgetretene und vereiste Schneeschichten, die nach einigen Tagen entstehen. Und das Streusalz hat man sich gleich auch gespart!

Mit Sand, Splitt oder ökologischem Granulat streuen

Sand oder Kies können als rutschfeste Alternative zu Streusalz verwendet werden. Sie bieten Trittfestigkeit auf vereisten Flächen, ohne schädlich für die Umwelt zu sein.

Ebenso gibt es mittlerweile umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichem Streusalz, die auf Kaliumchlorid oder Calciummagnesiumacetat basieren. Diese Salze sind weniger schädlich für die Umwelt, wenn sie in Maßen eingesetzt werden. Bei Streumittel, die mit dem Blauen Engel zertifiziert sind, seid ihr auf der sicheren Seite!

Generell empfiehlt sich: Wenn ihr Streusalz verwenden müsst, setzt es sparsam ein. Eine moderate Menge kann ausreichen, um Rutschgefahr zu reduzieren, ohne die Umwelt übermäßig zu belasten.

  • Ökologische Weihnachtsbäume | Robin Wood
  • Tannenbaum zu Weihnachten (wwf.de)
  • WWF-Tipps für das Festessen an Weihnachten
  • Tipps für fröhliche und ökologische Weihnachten (wwf.de)
  • Weihnachtsbaum | Umweltbundesamt
  • Streumittel und Streusalz | Umweltbundesamt
  • Grüne Weihnachten | Umweltbundesamt
  • Weihnachtszeit: Dieses Jahr feiern wir nachhaltig! | Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh.de)
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