Die “Speise der Götter”: So gesund ist Kakao

03. Mai 2025
Fotograf:in: Etty Fidele, Copyright: Unsplash

Kakao war bereits bei den Mayas und Azteken beliebt und hat seitdem internationale Bekanntheit erlangt. Der wissenschaftliche Name des Kakaobaumes Theobroma cacao bedeutet so viel wie “Speise der Götter”. Diesen Status hat er sich auch verdient, denn Kakao ist aufgrund des hohen Nährstoffgehalts ein wahres Superfood.

Welche Mikronährstoffe stecken in der Kakaobohne?

Einige der positiven Effekte des Kakaos auf die Gesundheit wurden bereits umfassend untersucht und werden seitens der Wissenschaft gestützt. So ist Kakao beispielsweise reich an Magnesium – einem Mineralstoff, der unter anderem essentiell für den Knochenaufbau, die Zahngesundheit und die Energieversorgung unserer Muskeln ist. Außerdem ist Kakao eine ausgezeichnete Quelle für Kalium, Calcium, Zink, Kupfer und die Vitamine B,C,D und E. Zudem wird ihm nachgesagt er könne die Merkfähigkeit und Konzentration verbessern, denn Kakao enthält Epicatechin, ein starkes Antioxidans, welches die Gehirndurchblutung anregen und eine gedächtnisfördernde Wirkung haben soll.

Weiterhin enthält Kakao Tryptophan – dabei handelt es sich um eine essentielle Aminosäure, die über die Nahrung aufgenommen werden muss, weil der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Tryptophan ist die Vorstufe von Serotonin, einem Neurotransmitter, welches unter anderem stimmungsaufhellend wirkt und das Wohlbefinden steigert.
Allerdings sind Wissenschaftler*innen der Ansicht, dass die Konzentration der Aminosäure in Schokolade zu gering ist, als dass wir dies tatsächlich in unserer Stimmung bemerken würden. Den stimmungsaufhellenden Effekt, den Schokolade auf viele von uns hat, ist also vermutlich eher auf das Belohnungssystem im Gehirn zurückzuführen.

Ein weiterer Bestandteil der Kakaobohne sind Flavonoide – sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidativ wirken, also die Zellen vor freien Radikalen schützen, das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können, den Blutdruck regulieren und sich positiv auf das Immunsystem auswirken. Allerdings muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass verarbeitete Schokolade einen deutlich geringeren Gehalt an Flavonoiden aufweist als die noch unberührte Kakaobohne – mehr dazu im nächsten Absatz.

Weitere Infos zu Antioxidantien und ihrer Wirkung auf unseren Körper findest du hier:

Wie Antioxidantien euren Körper schützen & euch jung halten

Rohkakao vs. normaler Kakao – Was ist der Unterschied?

Sehen wir uns den Herstellungsprozess von Kakao bzw. Schokolade doch mal genauer an. In der Regel setzt sich dieser aus folgenden Schritten zusammen: Die Kakaofrucht wird geerntet und fermentiert, dann werden die Bohnen getrocknet und anschließend bei hohen Temperaturen geröstet. Schließlich werden die Schalen entfernt. Was übrig bleibt, sind die Kerne der Kakaofrucht – die sogenannten Kakaonibs, die sich übrigens ganz hervorragend als Toppings für Müslis, Smoothiebowls etc. eignen. Die Kakaonibs werden dann zu einer Kakaomasse gemahlen. Diese wird gepresst, um die Kakaobutter zu extrahieren. Durch einen weiteren Mahlvorgang entsteht aus dem Presskuchen schließlich das uns bekannte Kakaopulver. In der Schokoladenproduktion werden Kakaomasse und Kakaobutter schließlich wieder zusammengeführt.

Die oben genannten gesundheitlichen Wirkungen von Kakao beziehen sich auf die Inhaltsstoffe des rohen Kakaos. Der Begriff “Rohkakao” ist zwar rechtlich nicht geschützt, die meisten Hersteller meinen mit “roh” aber, dass der Kakao weitestgehend naturbelassen ist und bei möglichst geringen Temperaturen verarbeitet wurde – auf die typischen Verarbeitungsschritte wie das Rösten und Conchieren wird also verzichtet. Das hat den Vorteil, dass hitzeempfindliche Nährstoffe wie die Flavonoide intakt bleiben. Die Menge an Flavonoiden in dunkler Schokolade kann unter anderem deshalb zwischen 100 - 2000 mg pro 100 Gramm Schokolade schwanken. Seine volle Wirkkraft hat Kakao also nur in seiner ursprünglichen – rohen – Form. Die besten Quellen für Kakao-Flavonoide sind also rohes Kakaopulver und nicht-geröstete Kakaonibs.

Darum ist Fairtrade so wichtig

Die Kakaopflanze bevorzugt tropische, humide Regionen und wird deshalb vor allem in Westafrika, Lateinamerika und Südostasien angebaut. Doch der Kakaoanbau hat seinen Preis: Kleinbäuer*innen werden ausgebeutet und auch Kinderarbeit ist keine Seltenheit. Außerdem leidet die Umwelt, denn um dem steigenden Konsum gerecht zu werden, werden immer mehr Regenwälder gerodet und Lebensräume zerstört. Wenn du all das nicht unterstützen möchtest, halte Ausschau nach dem “Fairtrade-Siegel” und informiere dich über die Schattenseite des Kakaoanbaus.

Mehr dazu findest du hier:

4 Fair produzierte Schokoladenarten

Kakaoanbau und Frauenrechte – können sie Hand in Hand gehen?

Kurzer Faktencheck

Wie wir nun wissen, strotzt die Kakaobohne nur so voller Nährstoffe, doch das bedeutet leider nicht, dass das auch auf das hochverarbeitete Endprodukt wie Milchschokolade oder diverse Schokoriegel zutrifft. Diesen wird nämlich reichlich Zucker, Milchpulver und Aroma beigefügt. Aufgrund dieser Zusätze ist Schokolade per se nicht unbedingt gut für dich.

Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass Schokolade umso gesünder ist, je dunkler sie ist. Denn abgesehen davon, dass dunkle Schokolade weniger Zucker enthält, ist auch der Anteil an Mineralstoffen, Vitaminen und Flavonoiden umso höher, je mehr Kakao in der Schokolade steckt. Am meisten Nährstoffe stecken zweifelsohne in roher Schokolade.

Einzelnachweise & Weblinks

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