Festliche Stimmung ohne großen Aufwand: Das versprechen die farbenfrohen und bereits gekochten Eier aus dem Supermarkt, die in der Osterzeit heiß begehrt sind. Doch Tier- und Verbraucherschützer*innen raten vom Kauf dieser Eier ab – denn sie stammen nur selten aus artgerechter Haltung und manche der enthaltenen Farbstoffe – wie die Azofarbstoffe Tartrazin (E102), Gelborange S (E110) und Azorubin (E122) sind stark umstritten – da sie mit mehreren Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht werden.
Worauf du achten solltest
Für rohe Eier gilt eine EU-weite Kennzeichnungspflicht – jedes Ei muss mit Informationen über die Haltungsform, das Herkunftsland etc. versehen sein.
Die Kennzeichnungspflicht entfällt jedoch, wenn das Ei verarbeitet wurde – für die hartgekochten, bereits gefärbten Eier gilt diese Regelung also nicht. Dementsprechend lassen sich die Herkunft sowie die Aufzucht der Hühner bei gefärbten Eiern nicht immer nachverfolgen. Immer mehr Hersteller geben freiwillig Informationen an – besonders Eier aus Freiland bzw. Biohaltung sind in der Regel als solche gekennzeichnet. Das Fehlen von Tierwohl-Siegeln auf den Verpackungen gefärbter Eier sowie die vergleichsweise niedrigen Preise lassen im Umkehrschluss darauf schließen, dass die Eier nicht aus Biohaltung stammen.
Tatsächlich stammt ein Großteil der bunten Ostereier aus Bodenhaltung. Zusätzlich merkt der deutsche Tierschutzbund an, dass es sich bei den gefärbten Eiern auch um importierte Eier aus Käfighaltung handeln kann. Zwar dürfen Eier aus Käfighaltung als Rohware in Deutschland aufgrund des durch die Haltung verursachten Tierleides nicht mehr verkauft werden, doch der Deutsche Tierschutzbund warnt davor, dass sie dennoch weiterhin für verarbeitete Lebensmittel und Fertiggerichte wie Backwaren und Nudeln – und in seltenen Fällen als farbenfrohe Ostereier – verwendet werden. Zudem sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass auch Eier aus Bodenhaltung mit großem Tierleid verbunden sind.
Fest steht also, dass die gefärbten Supermarkteier – ob nun aus Boden-oder Käfighaltung – großes Leid und Schmerz für viele Tiere bedeuten.
Idealerweise kauft man also auch zu Ostern Eier aus Freilandhaltung und färbt diese selbst mit Naturmaterialien wie Spinat, Rote Beete oder Kurkuma. Für viele Kinder ist das ein riesen Spaß!
Reicht dafür die Zeit nicht oder möchte man die Eier nicht selber färben, so bieten Bio-Eier eine gute Alternative. Ist die Haltungsform nämlich bekannt und wurden die Eier mit natürlichen Farbstoffen gefärbt, so läuft man nicht Gefahr, unwissentlich Tierquälerei zu unterstützen oder die potenziell ungesunden Azofarbstoffe zu sich zu nehmen. Dabei sollte man übrigens auch darauf achten, dass die Eier aus sogenannten “Bruderhahn-Projekten” stammen, was bedeutet, dass auch die männlichen Küken aufgezogen werden.
Die tierfreundlichste Alternative ist natürlich, ganz auf Eier zu verzichten. Eier zu ersetzen ist in vielen Fällen auch super einfach – schau für Inspirationen einfach bei unserem Artikel zu veganen Brotaufstrichen oder dem zu veganem Nutella vorbei.
Einzelnachweise & Weblinks
- https://www.oekotest.de/essen-trinken/Bunte-Ostereier-aus-dem-Supermarkt-Darauf-sollten-Verbraucher-achten_600914_1.html
- https://utopia.de/ratgeber/bunte-eier-zu-ostern-achtung-hier-kann-tierleid-drin-stecken_14313/
- https://www.tierschutzbund.de/ueber-uns/aktuelles/presse/meldung/ostereier-haltungsbedingungen-fuer-huehner-meist-nicht-tiergerecht/
- https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/eier-aus-kaefighaltung-versteckt-in-lebensmitteln-45611#