Glas- vs Plastikflaschen im Vergleich- was ist umweltfreundlicher?

In einer Welt, die sich zunehmend um nachhaltiges Handeln und Umweltbewusstsein bemüht, rückt die Wahl der Verpackungsmaterialien für alltägliche Produkte immer mehr in den Fokus der Gesellschaft.
Besonders wenn es um Trinkwasser geht, werden Verbraucher vor die Entscheidung zwischen Plastikflaschen und Glasflaschen gestellt. Die Debatte über die Umweltauswirkungen und gesundheitlichen Aspekte dieser Verpackungsmaterialien wird immer wichtiger und viele suchen nach Alternativen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Daher vergleichen wir in diesem Artikel Glas- und Plastikflaschen.

Der ökologische Aspekt

Das Recycling von Einweg-Flaschen bestitzt einen äußerst hohen Energieverbrauch! Fotograf:in: Ishan @seefromthesky, Copyright: CC0 Unsplash

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung greift zu Einweg-Plastikflaschen aus PET, wenn sie Mineralwasser kaufen. Allerdings wird PET wie die meisten anderen Kunststoffe auch unter erheblichem Energieaufwand aus Erdöl hergestellt und ist deshalb allein aus ökologischer Sicht schwer zu vertreten. Glücklicherweise sind in Deutschland mittlerweile überwiegend Pfandflaschen im Einsatz.

Doch auch Pfandflaschen haben ihre Tücken, denen sich manche Konsumenten möglicherweise nicht bewusst sind. So werden Einweg-Pfandflaschen, welche besonders bei Discountern beliebt sind, nach nur einmaligem Gebrauch geschreddert und anschließend unter großem Aufwand recycelt. Dies verursacht einen hohen Energieverbrauch – abgesehen davon, dass das Recycling von Plastik generell, im Vergleich zu dem Recycling von Glas, nur begrenzt möglich ist. Gelangen Plastikflaschen in die Natur, dauert es Jahrhunderte, bis sie dort abgebaut werden. So gesehen ist also die allgemeine Verwendung von Plastikflaschen sehr fragwürdig.

Der Gesundheitsaspekt - Mikroplastik

Mikroplastikpartikel lassen sich sowohl in Mehrweg- und Einwegflaschen aus PET, als auch in Glasflaschen finden.
Die überwiegende Anzahl der Partikel ist in Kunststoff-Mehrwegflaschen, während in Einwegflaschen signifikant weniger Partikel vorhanden waren. Es wird vermutet, dass es sich bei den Partikeln in den Mehrweg-PET-Flaschen um Abrieb oder das Herauslösen winziger Stückchen der Flaschen und Deckel handeln könnte.

Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) geht davon aus, dass während der Reinigung und erneuten Befüllung der Mehrwegflaschen eine Kontaminierung mit Mikroplastik auftreten kann. Darüber hinaus kann auch UV-Strahlung, die bei Sonneneinstrahlung auf die Flaschen wirkt, den Abbau von Plastik fördern. In ganzen 44% der getesteten PET-Wasserplastikflaschen wurde Mikroplastik gefunden. Dabei waren es bis zu 100.000 Partikel pro Liter.

Fotograf:in: FlyD, Copyright: CC0 Unsplash

Woher die Mikroplastik in den Glasflaschen stammt, ist noch unklar: es könnte allerdings aus Rohren oder Deckeln stammen, durch die das Wasser in der Produktion läuft.

Neben Mikroplastik findet sich in Plastikflaschen meist auch Acetaldehyd, welches bei der Produktion von Polyethylenterephthalat entsteht, sowie Weichmacher wie beispielsweise Bisphenol A (BPA). Bei Kontakt mit Lebensmitteln oder Getränken kann BPA in geringen Mengen freigesetzt werden und potenziell gesundheitsschädlich sein. Die Konzentration hängt dabei von der Dauer, für die das Wasser in der Flasche gelagert wird, sowie der dabei vorherrschenden Temperatur ab –bei Hitze kommt es zu steigenden Schadstoffkonzentrationen.

Umweltfreundlichkeit - 100% recyclebare Glasflaschen

Mehrwegflaschen aus PET können bis zu 25 Mal wiederverwendet werden, wohingegen Glasflaschen bis zu 50 Mal recycelt werden können. Dabei gelten Glasflaschen als umweltfreundlichere Option, da Glas ein vollständig recycelbares Material ist. Im Gegensatz zu Kunststoffen, die oft nur begrenzt recycelbar sind und dabei schädliche Chemikalien freisetzen können, ermöglicht das Recycling von Glas eine Wiederverwendung ohne Qualitätsverlust. Dies trägt zur Reduzierung von Abfall und Umweltbelastung bei, da der Produktlebenszyklus von Glas länger ist.

Fotograf:in: Sigmund, Copyright: CC0 Unsplash

Erhaltung des Geschmacks und der Frische

Glas bewahrt den ursprünglichen Geschmack und die Frische von Lebensmitteln und Getränken besser als Plastik. Es ist nicht porös und nimmt keine Gerüche und Geschmäcker auf, was bedeutet, dass der Inhalt in einer Glasflasche länger unverfälscht bleibt.
Dies ist besonders wichtig für Getränke wie Wasser, Säfte oder alkoholische Getränke, bei denen die Konservierung des ursprünglichen Geschmacks eine hohe Priorität hat.

Ist denn nun alles schlecht an Plastikflaschen?!

Das Gewicht des Materials spielt in der Umweltbilanz von Glas eine entscheidende Rolle, da Glas im Vergleich zu Plastik deutlich schwerer ist.
Eine 500-ml-Glasflasche wiegt neunmal so viel wie eine Kunststoffflasche gleichen Inhalts. Die Last einer Palette mit 640 Glasflaschen übertrifft somit die einer Palette mit Plastikflaschen um beeindruckende 142 Kilogramm. Der gesamte Gewichtsunterschied auf einem LKW beträgt sogar 4,7 Tonnen. Hinzu kommt, dass Kunststoffflaschen einfach übereinandergestapelt werden können, was zu einer effizienteren Nutzung des Transportvolumens führt.

Die Produktionsstätten von Glas – sogenannte Glashütten – befinden sich in der Regel selten in unmittelbarer Nähe der Abfüllbetriebe. Die leeren und schweren Glasflaschen müssen dementsprechend als Leergut zum Abfüller transportiert werden, was den CO₂-Fußabdruck von Glasflaschen stark erhöht.
Im Gegensatz dazu werden Kunststoffflaschen oft direkt neben den Abfüllanlagen in einer sogenannten „Wall-to-wall-Produktion“ hergestellt, was die Transport-Distanz deutlich eliminiert.

Ein weiterer Punkt betrifft den Energieverbrauch beim Recycling. Das Aufschmelzen von Glas bei rund 1600 Grad Celsius erfordert fast die gleiche Menge an Energie wie das Herstellen von gänzlich neuem Glas.
Im Vergleich dazu liegt der Schmelzpunkt von Plastik (abhängig von der Plastiksorte) zwischen 90 und 260 Grad Celsius und ist somit deutlich niedriger.

Kurz gesagt: Nicht alles an Plastikflaschen ist umwelttechnisch schlecht zu beurteilen, denn trotz der vielen zuvor genannten Nachteile bergen Plastikflaschen auch einige Vorteile gegenüber Glasflaschen.
Bei Flaschen für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel sowie Kosmetika hat Plastik aufgrund des geringeren Transportgewichts und Energieverbrauchs immerhin eine bessere Bilanz als Glas und auch in anderen Anwendungsbereichen können Verpackungen aus Kunststoff eine umweltfreundliche Alternative zu Glas darstellen.

Fazit

Die regelmäßige Aufnahme von Wasser ist entscheidend für die Entgiftung unseres Körpers und somit für unsere Gesundheit.
Wenn das von uns konsumierte Wasser jedoch mit Mikroplastik belastet ist, kann der Entgiftungsprozess nicht optimal funktionieren. Um unsere Gesundheit zu erhalten und zu fördern, ist es daher wichtig, unseren Organismus durch den Konsum von qualitativ hochwertigem, unbelastetem Wasser zu unterstützen. Auf diese Weise fördern wir eine effiziente Ausscheidung von Schadstoffen, Giftstoffen und Stoffwechselendprodukten, anstatt den Körper zusätzlich durch schädliche Mikroplastik zu belasten.
Die Verwendung von Glasflaschen trägt nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern bietet auch gesundheitliche Vorteile und bewahrt die Qualität und den Geschmack der darin enthaltenen Produkte.

Aber: Die umweltfreundlichste Option ist zweifellos Leitungswasser, da weder Verpackung noch Transport erforderlich sind. Mit einem Wassersprudler kann Leitungswasser mit Kohlensäure versetzt werden, und wiederverwendbare Trinkflaschen ermöglichen es, auch unterwegs Leitungswasser zu genießen. Für wen aber Mineralwasser unverzichtbar ist, für den ist der Kauf von regionalem Wasser in Glasflaschen die beste Wahl.

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