Der Welttierschutztag ist ein bedeutender und weltweit gefeierter Tag, der das Bewusstsein für den Schutz und das Wohlergehen von Tieren schärfen soll. Dieser Tag wird am 4. Oktober eines jeden Jahres begangen und bietet die Gelegenheit, sich mit der Bedeutung des Tierschutzes auseinanderzusetzen und Maßnahmen zu ergreifen, die das Leben von Tieren verbessern sollen.
Die Geschichte des Welttierschutztages
Der Welttierschutztag wurde erstmals im Jahr 1931 von dem deutsch-jüdischen Schriftsteller Heinrich Zimmermann ins Leben gerufen. Das bestimmte Datum dieses Tages wurde gewählt, um an das Leben des Heiligen Franziskus von Assisi zu erinnern, der für seine Liebe zu Tieren bekannt war. Franziskus von Assisi wurde später zum Schutzpatron der Tiere ernannt. Das Datum des Welttierschutztages fällt genau auf seinen Namenstag. Seit seiner Gründung hat sich der Tag zu einem globalen Ereignis entwickelt, das von Tierschutzorganisationen, Tierfreunden und Regierungen auf der ganzen Welt unterstützt wird. In vielen Ländern werden Veranstaltungen, Aktionen und Aufklärungskampagnen durchgeführt, um die Öffentlichkeit für Tierrechte und Tierwohl zu sensibilisieren. Beispielsweise feiern Tierheime am 4. Oktober gerne den Tag der Offenen Tür, um Tierschutz aus nächster Nähe zu demonstrieren.
Misshandlung von Tieren
Zwar setzen sich Vereine wie VIER PFOTEN, bereits seit 30 Jahren für Tierschutz ein, dennoch gibt es laut Simone Bares keine grundsätzlichen Verbesserungen in Deutschland. Es gibt noch zu viele Missstände, die unbeachtet bleiben. Einige dieser wollen wir hier kurz auflisten, um die Bandbreite von Tierschutz stärker in den Fokus zu rücken.
Landwirtschaft: Vor allem im Bereich der Landwirtschaft gibt es keine nennenswerten Verbesserungen. Die meisten sind eher als repräsentativ zu betrachten und als Greenwashing einzustufen. Vier Pfoten machen dies öffentlich mit einem juristischen Gutachten. Die Politik kapituliert vor dem Nutzen, den die Tiere bieten, anstatt für ihren Schutz zu sorgen. Zu wenig Kontrollen in den Ställen und zu wenig Sanktionen bei Missständen sorgen für eine unveränderte Tierhaltung in der Landwirtschaft. Und auch der Lebendtiertransport in andere Länder ist für die Tiere, wie Rinder, eine Tortur.
Im Artikel "Siegel für mehr Tierwohl" haben wir uns genauer angesehen, was eigentlich hinter verschiedenen Tierwohl-Siegeln auf Verpackungsetiketten steckt!
In einem anderen Artikel "Haltungsformen" erfahrt ihr mehr über speziell dieses Siegel und was die unterschiedlichen Haltungsformen eigentlich alles bedeuten.
Heimtiere: Auch viel zu viele Heimtiere leiden unter schlechten Bedingungen. Zu kleine Käfige, unzureichende Beschäftigung, keine Artgenossen… Die Liste ist lang. Hinzukommen von Menschen gewollte Qualzuchten wie Französische Bulldoggen, Perserkatzen oder Scottish Fold Katzen. Diese haben teils schwerwiegende genetisch bedingte Probleme wie erschwerte Atmung, Schmerzen durch deformierte Körper oder im Falle von bestimmten Rassen auch Blind- oder Taubheit. Verpaart man zum Beispiel beim äußerst beliebten Australian Shepherd zwei Hunde mit dem Merle-Gen, so ist es sehr wahrscheinlich, dass die Nachkommen taub geboren werden. Geschieht dies alles wirklich aus Liebe zu den Tieren?
Gerade durch Corona erlebte der illegale Handel mit Tieren einen Boom. Welpen und Kätzchen werden bei Ebay oder anderen ähnlichen Portalen angeboten. Meist stammen diese Tiere aus Osteuropa, wo sie in großer Anzahl gezüchtet, geradezu “produziert” werden. Dies wird dem Käufer natürlich verschwiegen, in den Angeboten liest man häufig, die Welpen würden gut behütet bei der Mutter aufwachsen. Dabei werden sie den Hündinnen viel zu früh entrissen, was zu Krankheiten und zu hoher Sterblichkeit führen kann. Die Welpen erhalten gefälschte Pässe, denn in Deutschland dürfen eigentlich nur Hunde mit bestimmten Impfungen eingelassen werden. All dies ist auf eine regelrechte Haustier-Mafia zurückzuführen, denn mit dem Leben der Tiere lässt sich viel Geld verdienen. Fast immer leiden sie an Krankheiten, die nicht selten tödlich enden. Ein Welpe für 500€ kostet dann schnell mehrere tausend Euro beim Tierarzt. Diese Hunde und Katzen landen nur zu häufig in deutschen Tierheimen, wo es ohnehin zu wenig Platz gibt. Viele Menschen sind mit der Zeit überfordert mit ihren spontan angeschafften Tieren oder können ihre Pflege nicht mehr finanzieren. Es fehlt eine Registrierungspflicht für Heimtiere. Würden alle Katzen- und Hundebesitzer ihre Tiere per Chip beim Tierarzt registrieren, hätten es anonyme Tierverkäufer auf Onlineplattformen schwerer, ihre Welpen und Katzen zu verkaufen, da dadurch ihre Herkunft zweifelhafter erscheint. Außerdem sollte man immer nach den Papieren und Stammbäumen der Tiere fragen und ebenfalls die Sichtung der Elterntiere voraussetzen.
Wildtiere: Einige Wildtiere werden in Europa in hoher Anzahl für Pelze gezüchtet. Zu ihnen zählen zum Beispiel Nerze, Füchse, Kaninchen und Marderhunde. Ihnen ergeht es nicht besser als den Tieren in der Landwirtschaft. Eingepfercht in zu kleinen Käfigen und anschließend grausam getötet. VIER PFOTEN fordert daher ein EU-weites Verbot von Pelzen und Pelzgewinnung. Auch existieren immer noch zu viele Wildtiere in Zirkussen. Zur Wildtierhaltung in Zirkussen wird daher schon seit vielen Jahren ein Verbot gefordert. Zoos und Tierparks stehen ebenfalls seit längerem in der Kritik. Die Haltung wäre nicht artgerecht und unnötig, wenn doch der Fokus auf der Erhaltung der Art in ihrer Heimat liegen sollte.
Warum ist Tierschutz wichtig?
Tierschutz ist von immenser Bedeutung, da er die Würde und das Wohlergehen aller Lebewesen auf unserem Planeten respektiert und gewährleistet/sicherstellt. Tiere sind fühlende Wesen, die genau wie wir Schmerzen und Freude empfinden können. Daher ist es unsere Verantwortung, sicherzustellen, dass sie angemessen geschützt und gepflegt werden. Zu den wichtigsten Aspekten des Tierschutzes gehören:
Verhinderung von Tierquälerei: Es ist entscheidend, Grausamkeit gegenüber Tieren zu verhindern und zu bekämpfen. Dazu gehören Maßnahmen wie die Durchsetzung von Gesetzen gegen Tiermisshandlung und Vernachlässigung.
Artenschutz: Viele Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Tierschutzorganisationen und Regierungen setzen sich dafür ein, gefährdete Tierarten zu schützen und Lebensräume zu bewahren.
Tierhaltung: Die Art und Weise, wie Tiere in der Landwirtschaft, in Zoos, in der Unterhaltungsindustrie und als Haustiere gehalten werden, beeinflusst ihr Wohlergehen erheblich. Es ist wichtig, ethische Standards für die Tierhaltung festzulegen und sicherzustellen, dass diese eingehalten werden.
Bildung und Aufklärung: Die Aufklärung der Öffentlichkeit über Tierschutzthemen ist entscheidend. Dies kann dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedürfnisse und Rechte von Tieren zu schärfen und Veränderungen herbeizuführen.
Der Welttierschutztag erinnert uns daran, dass Tiere eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen und dass wir die Verantwortung tragen, für ihr Wohlergehen zu sorgen. Indem wir uns für den Tierschutz einsetzen, tragen wir dazu bei, eine bessere Welt für alle Lebewesen zu schaffen.
- http://www.kleiner-kalender.de/event/welttierschutztag/0181c.html
- https://www.vier-pfoten.de/unseregeschichten/presse/september-2022/welttierschutztag-die-aufgaben-sind-gewaltig
- https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/kalenderblatt/0410-welt-tierschutz-tag-100.html
- https://www.kuriose-feiertage.de/welttierschutztag/
- https://worldday.de/4-oktober-welttierschutztag/
- https://www.tierschutzbund.de/kampagnen
- https://www.hanisauland.de/wissen/kalender-allgemein/kalender/welttierschutztag
- https://www.youtube.com/watch?v=TukTH84emRk&t=1989s
- https://www.youtube.com/watch?v=Y8Nq7dTmHT8&t=934s
- https://www.youtube.com/watch?v=P-_5V-nxdeQ
- https://www.behinderte-hunde.ch/sensorische-probleme/double-merle-gen/