Bananen sind eine der beliebtesten Früchte weltweit; bekannt für ihren süßen Geschmack, ihre cremige Textur und ihre praktische natürliche Verpackung. Doch der Klimawandel macht auch vor dieser leckeren Frucht nicht Halt und bringt neue Probleme. Pilzbefall und Krankheiten können der Banane enorm schaden, doch vielleicht besteht noch Hoffnung für den Bananenanbau: die Gentechnik! Durch diese könnte es auch zukünftig weiterhin Bananen als leckere Nascherei und gesundes Obst zwischendurch geben. Wir klären auf!
Die Banane - ein Faktencheck
Heutzutage gehört die Banane ganz selbstverständlich zum alltäglichen Obst im Supermarkt wie auch Äpfel oder Birnen. Dabei war sie im östlichen Teil von Deutschland bis zur Wende eine Rarität. Damals witzelte man noch mit “Warum ist die Banane krumm?" "Weil sie um die DDR einen großen Bogen macht!” Doch warum ist die Banane nun wirklich krumm? Und wie fand diese gelbe Frucht ihren Weg in die westliche Welt?
Zunächst einmal ist die Banane botanisch betrachtet eine Beere. Einzig das Nichtvorhandensein von Kernen oder Samen macht sie neben anderen Beeren wie Johannisbeeren oder Kiwis zu etwas Besonderem. Aber streng genommen kann sie einen Samen ausbilden – nur nicht bei der uns bekannten Essbanane. Dort wird sie nicht bestäubt, der Samen bleibt folglich aus. Sie gelten daher als Klone. Bei wilden Bananen sieht dies schon anders aus. Die wilden Verwandten der leckeren Frucht bilden erbsengroße, steinharte Samen, die praktisch das gesamte Innere einer Banane einnehmen. Daher ist diese Art der Frucht für uns auch nicht wirklich essbar.
Ihre krumme Form erhalten die Früchte im Übrigen durch das Wachsen zur Sonne. Anfänglich sind sie nach unten gerichtet und biegen sich dann im Verlauf nach oben, um sich dem Sonnenlicht entgegen zu strecken.
Die Banane stammt ursprünglich aus südostasiatischen Ländern wie Thailand und Malaysia und wurde vor Tausenden von Jahren vom Menschen domestiziert. Sie zählt damit zu einer der ältesten kultivierten Pflanzen der Welt. Sie verbreitete sich über Indien nach Arabien, dann Afrika und Europa, von wo aus sie schließlich auch ihren Weg nach Amerika fand.
Die moderne Banane, wie wir sie heute kennen, wurde im 19. Jahrhundert durch den Handel nach Europa gebracht. Die Einführung von schnelleren Transportmethoden wie dem Dampfschiff trug dazu bei, dass Bananen zu einem weltweiten Handelsgut wurden.
Ihren heutigen Namen erhielt die Banane übrigens deshalb, weil die Aaraber sie “banan” nannten, was man mit “Finger” übersetzen kann.
Bananenarten
Es gibt tatsächlich mehr als 1000 Bananensorten, von denen einige für den kommerziellen Anbau und den Verzehr geeignet sind, während andere eher selten oder spezialisiert sind. Viele Sorten finden nicht einmal den Weg auf den Weltmarkt, weil sie direkt vor Ort verzehrt werden. Man unterscheidet zwischen Obst-, Gemüse- und Textilbananen. Erstere sind vor allem in Europa und Amerika bekannt und beliebt. Die Gemüsebanane gilt hingegen in Teilen Asiens und Afrikas als Grundnahrungsmittel wie bei uns Kartoffeln. Die Textilbanane dient wiederum nicht dem Verzehr, doch ihre Blätter eignen sich, wie der Name schon verrät, zur Textilherstellung. Zusätzlich hat sich in den letzten Jahren auch die Banane als Zierpflanze durchgesetzt, vornehmlich in Wintergärten aufgrund ihrer Größe.
Hier sind einige der am häufigsten gegessenen Bananensorten:
Cavendish-Bananen: Diese gelben Bananen sind die am weitesten verbreitete Sorte und werden in großem Umfang für den kommerziellen Anbau angebaut. Sie sind süß im Geschmack und haben eine cremige Textur.
Gros Michel: Früher war die Gros Michel die dominierende Bananensorte auf dem Markt, doch sie wurde aufgrund ihrer Anfälligkeit für Krankheiten durch die Cavendish-Banane ersetzt. Sie ähnelt der Cavendish-Banane, hat aber einen etwas intensiveren Geschmack.
Lady Finger (auch bekannt als Baby-Bananen): Diese kleinen Bananen haben eine schlanke Form und eine zartere Textur als ihre größeren Verwandten. Sie sind süß und werden oft als Snack oder in Desserts verwendet.
Red Bananas: Diese Bananensorte hat eine rötliche Schale und eine süßere, cremigere Textur als traditionelle gelbe Bananen. Sie sind etwas seltener und werden oft als exotische Alternative geschätzt.
Plantain-Bananen: Im Gegensatz zu den süßen Bananen werden Plantains (Kochbananen) in vielen Kulturen als stärkehaltiges Gemüse verwendet. Sie haben eine robustere Textur und werden oft gekocht oder frittiert, ähnlich wie Kartoffeln.
Gesundheitsbooster Banane!
Bananen sind reich an wichtigen Nährstoffen wie Kalium, Magnesium und Phosphor. Kalium ist besonders wichtig für die Regulation des Blutdrucks und kann helfen, das Risiko von Schlaganfällen zu verringern. Übrigens können auch Diabetiker unter Umständen Bananen essen, wenn sie die noch grünen Bananen bevorzugen. Diese enthalten nämlich mehr Stärke als Zucker und helfen dabei, den Blutzuckerspiegel langsamer und gleichmäßiger steigen zu lassen. Außerdem helfen Bananen bei Bauchschmerzen und unterstützen durch ihre Mineralien, Kohlenhydrate und B-Vitamine beim Sport. Besonders erwähnenswert ist auch der hohe Serotoningehalt, welcher über die Verdauung aufgenommen wird und für gute Laune sorgt! Die Antioxidantien in Bananen können zudem dazu beitragen, Zellschäden zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken.
Obwohl Bananen viele gesundheitliche Vorteile bieten, sollten sie aber dennoch in Maßen genossen werden, da sie auch relativ viel Zucker enthalten. Darüber hinaus reagieren einige Menschen mit Kopfweh und Migräne beim Verzehr von Bananen. Verantwortlich dafür ist der enthaltene Stoff Tyramin. Bei einigen Antidepressiva kann beim Genuss von Bananen die Gefahr bestehen, dass der Körper sich noch stärker mit Tyramin anreichert, daher ist ein Besuch beim Arzt empfehlenswert.
Die Panama-Krankheit
Der Klimawandel stellt eine ernsthafte Bedrohung für den Anbau von Bananen dar. Höhere Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und vermehrte Extremwetterereignisse beeinträchtigen die Bananenproduktion. Krankheiten und Schädlinge, die durch den Klimawandel begünstigt werden, führen ebenfalls zu Ernteeinbußen.
Nicht zu vergessen ist außerdem die weitverbreitete Monokultur, die es Krankheiten, Parasiten und Pilzen noch leichter macht, sich zu vermehren. In den 1960ern wechselte man z.B. dementsprechend von der “Gros Michel”-Banane zur “Cavendish”-Banane, da erstere von einem bestimmten Pilz befallen wurde, der die Banane regelrecht abtötet. Man nennt dieses Phänomen die “Panama-Krankheit”. Die Cavendish war zu dieser Zeit resistenter gegen den Pilz, so dass diese die vorherrschende Bananensorte wurde. Doch in den 90er Jahren änderte sich das und bis heute versucht man angestrengt eine Lösung zu finden, die Cavendish vor diesem Pilz zu schützen.
Die Kulturbanane wird nicht bestäubt und kann sich nicht selbst fortpflanzen – die Früchte sind alle streng genommen nur Klone. Daher ist es schwieriger, Gentechnik anzuwenden. Eine Einkreuzung von anderen Bananenarten ist deshalb enorm schwierig und auch das Einsetzen eines resistenten Gens schlug in der Vergangenheit stets fehl. Außerdem gibt es bisher keine geeignete Bananensorte, die die Cavendish ersetzen könnte. Man geht davon aus, dass die Banane unter diesen Umständen in den nächsten 10 Jahren vom Weltmarkt verschwunden sein wird.
Erst kürzlich wurde in Italien das Gentechnik-Gesetz etwas gelockert, um Lösungen zur Anfälligkeit von Nahrungsmitteln gegenüber Pilzen zu erforschen. Beispielsweise soll eine genveränderte Reissorte auf einem kleinen Acker getestet werden. Weiterhin könnte man hilfreiche Bakterien, Pilze oder Viren nutzen, um die Bananen zu schützen. Die Pflanzen können nützliche Mikroben anziehen, sodass diese dann die Pflanze vor anderen Pilzen und Co. schützen. Auch konnte erstmals mithilfe von Crispr/Cas9, ein Abschnitt sich wiederholender DNA in Genen, ein resistentes Gen aus einer wilden Bananensorte, in die Cavendish eingepflanzt werden. Diese ist dadurch widerstandsfähiger.
Sollte sich diese Form der Gentechnik durchsetzen, könnten wir vielleicht das Aussterben der beliebten gelben Frucht verhindern. Trotzdem muss auch das Eingreifen in die Pflanzen-Gene mit Vorsicht behandelt werden, da es enorme Risiken birgt. Dennoch wäre eine Welt ohne die Möglichkeit, eine leckere Banane zu genießen, sehr traurig und wir hoffen, dass die Forschung dafür sorgen kann, diese Leckerei auch für künftige Generationen zu bewahren.
- https://utopia.de/news/panama-krankheit-und-co-viele-pilze-haben-enorme-folgen-fuer-unsere-nahrung_647800/
- https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/journal/italien-voruebergehende-lockerung-des-gentechnikrechts
- https://www.dasinvestment.com/die-besten-fonds-fuer-biotechnologieaktien/
- https://www.biologie-seite.de/Biologie/Bananen?utm_content=cmp-true
- https://www.renovablesverdes.com/de/Lebensmittel%2C-die-vom-Aussterben-bedroht-sind/
- https://de.starsinsider.com/genuss/540708/dem-untergang-geweiht-die-ueberraschend-duestere-geschichte-unserer-banane
- https://www.plantura.garden/obst/bananen/cavendish-banane
- https://www.pflanzenlust.de/alles-banane/
- https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/lebensmittel/bananen/index.html#:~:text=Wissenschaftler%20z%C3%A4hlen%20die%20Banane%20zu,schlie%C3%9Flich%20nach%20Afrika%20und%20Europa.
- https://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/obst/bananen