Klimawende: Warum die Zukunft grüner ist, als du denkst

September 2024
Fotograf:in: Trent Haaland, Copyright: CC0 Unsplash

Dürresommer, Überschwemmungen, Ernteausfälle – Während die Nachrichten meist von Krisen und Herausforderungen berichten, gibt es auch zahlreiche positive Entwicklungen im Kampf gegen den Klimawandel. Erneuerbare Energien ersetzen allmählich fossile Brennstoffe, einige gefährdete Tierarten erholen sich auch wieder und weltweit entstehen fast täglich innovative Projekte, die zeigen, wie eine nachhaltige Zukunft für uns uns folgende Generationen aussehen kann.

Solche Geschichten beweisen, dass wir uns beim Thema Klimaschutz nicht nur im Kreis drehen, sondern auch bereits wichtige Fortschritte machen – und geben Hoffnung, dass der Wandel tatsächlich möglich ist.

Im Jahr 2024 sehen wir optimistisch in die Zukunft! Deshalb stellen wir euch in diesem Artikel einige “Good News” diesen Jahres vor, die Hoffnung auf eine grünere, nachhaltigere Zukunft für uns alle machen:

  • Erneuerbare Energien waren 2023 die wichtigste Stromquelle in der EU: Laut vorläufiger Daten der Energieüberwachungskommission Eurostat sind erneuerbare Energien im Jahr 2023 die führende Stromquelle in der EU. Sie machten 44,7 Prozent der gesamten Stromproduktion aus und erzeugten 1,21 Millionen Gigawattstunden (GWh) – ein Anstieg von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
    Der zügige Ausbau von Solar- und Windprojekten in der EU hat zu diesem Anstieg beigetragen. Gleichzeitig sank die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen um 19,7 Prozent und lieferte nur noch 32,5 Prozent des Stroms in der EU.
  • Der Vatikan setzt auf Solarenergie: Der Papst kündigt eine neue Solaranlage für die Vatikanstadt an. Dazu sollen Solarpanels auf einem vatikanischen Grundstück außerhalb von Rom installiert werden, die genug Strom für den gesamten Energiebedarf des Vatikans liefern könnten.
  • Geothermie könnte eine große Rolle bei der globalen Dekarbonisierung spielen: Ein bisher wenig beachtetes Verfahren zur sauberen Stromerzeugung hat im Juni 2024 einen wichtigen Meilenstein erreicht. Ein kalifornisches Energieunternehmen unterstützt das größte neue Geothermie-Projekt in den USA, das 400 Megawatt saubere Energie aus der Erdwärme erzeugen soll – genug, um rund 400.000 Haushalte zu versorgen.
  • Saubere Energie und frische Muscheln – Skandinavien testet eine Kombination aus Meeresfrüchteproduktion und Windkraft: Im Rahmen von Forschungsprojekten, die eine Mehrfachnutzung von abgelegenen Offshore-Windparks untersuchen, wurden erste Erfolge erzielt. Am größten Windpark Skandinaviens, dem Kriegers Flak, werden nun parallel zur Stromerzeugung frische Meeresfrüchte gezüchtet. Die ersten Versuche fruchten bereits nach 18 Monaten.
  • Hawaii verspricht, die Umweltbelastung durch Verkehr zu verringern: Junge Klimaaktivist:innen haben in Hawaii einen historischen Erfolg errungen. Ihre Klage war die erste verfassungsrechtliche Klimaklage der Welt, die sich mit Umweltverschmutzung durch den Verkehrssektor befasst. Sie behaupteten, dass der US-Bundesstaat durch den Betrieb eines umweltschädlichen Verkehrssystems das Recht der Kinder auf eine saubere und gesunde Umwelt verletze.
Auch im Tierreich gibt es positive Neuigkeiten - zum Beispiel hinsichtlich des Artenbestands des Iberischen Luchses!
  • Größte Erholung einer Katzenart, die je erreicht wurde: Der Iberische Luchs ist nicht mehr vom Aussterben bedroht. Bis vor kurzem stand er noch auf der Liste der gefährdeten Arten der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN). Dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen wurde der Status des Iberischen Luchses nun herabgestuft.
  • Sommersonnenwende Solarenergie erreicht 20 Prozent Anteil an der globalen Stromproduktion: Im Vergleich zum Vorjahr, als der Anteil noch bei 16 Prozent lag, ist dies ein erheblicher Anstieg. Besonders in den Sommermonaten, in denen die Tage länger sind, erzielt die Erzeugung von Solarenergie weltweit Höchstleistungen, da etwa 89 Prozent der Solarzellen in der nördlichen Hemisphäre installiert sind.
  • Unabhängig von fossiler Energie: Im ersten Halbjahr 2024 erzeugten Wind- und Solarenergie mehr Strom in der EU als fossile Brennstoffe: Wind- und Solarkraft übertrafen mit 30 Prozent den Anteil von fossilen Brennstoffen, der bei 27 Prozent lag.
  • Öffis für alle in Belgien, Frankreich, Österreich: Diese Länder verpflichten Arbeitgeber zur Übernahme der Kosten für den öffentlichen Nahverkehr, um umweltfreundliche Transportmittel attraktiver zu machen und die Bürger:innen finanziell zu entlasten. Im Regelfall strecken Arbeitnehmer:innen den Ticketpreis vor und können die Quittung später beim Arbeitgeber einreichen, um sich den Kaufpreis teilweise oder vollständig erstatten zu lassen.
  • Durchbruch bei der Verfolgung von Eisbären könnte Naturschutz verbessern: Wissenschaftler:innen haben eine neue Methode zur Verfolgung von Eisbären entwickelt, die uns helfen könnte, besser zu verstehen, wie sie mit dem schwindenden Meereis zurechtkommen. Dank neuer GPS-Tracker, die an den Bären angebracht werden, können Forschende das Verhalten und die Wanderungen dieser Tiere genauer erforschen als je zuvor.
Auch für die weißen Riesen gibt es Hoffnung!
  • Kostenlose Tickets für Touristen in Kopenhagen bei Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel: Kopenhagen hat eine neue Initiative namens CopenPay gestartet, um den nachhaltigen Tourismus zu fördern. Touristen, die auf Autos oder Taxis verzichten und stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad unterwegs sind, werden mit Vergünstigungen wie kostenlosem Kaffee oder Museumseintritten belohnt.
  • Straßenbahnen aus Deutschland und der Schweiz helfen der Ukraine bei der Umstellung auf umweltfreundlichen Nahverkehr: Die Schweiz und Deutschland schicken über 100 gebrauchte Straßenbahnen in die Ukraine, um das öffentliche Verkehrssystem des Landes zu modernisieren. Damit kann die Ukraine energieintensive Fahrzeuge durch umweltfreundlichere Modelle ersetzen.
  • Die weltweit erste Wasserstoff-Fähre startet: Die weltweit erste Wasserstoffbetriebene Passagierfähre wird in der Bucht von San Francisco in Betrieb genommen. Sie soll Diesel-Schiffe ersetzen und helfen, die CO2-Emissionen reduzieren. Laut Jim Wunderman, Vorsitzendem der Wassertransportbehörde der Bay Area, könnte eine erfolgreiche Testphase weitere Wasserstoff-Fähren in den USA und weltweit nach sich ziehen.
  • Reisanbau als stiller Verursacher von Methan: Eine Start-Up hilft Landwirten, ein kniffliges Problem anzugehen. Reis ist ein Grundnahrungsmittel für fast die Hälfte der Weltbevölkerung, doch seine Anbaumethoden hinterlassen einen vergleichsweise hohen Methan-Fußabdruck. In Indonesien unterstützt das Start-Up Rize Bauern dabei, neue Anbaumethoden zu erlernen, die gleichzeitig die Emissionen senken sowie auch die Profite der Landwirte steigern könnten.
  • Türkische Jugendliche entwickeln schnelle und günstige Lösung gegen Ernteausfälle: Im ehemaligen Mesopotamien, wo Landwirtschaft und Zivilisation ihren Ursprung haben, kämpfen die Menschen heute mit den Folgen von Klimawandel und Dürre. Die 17-jährige Beyza und ihr Team haben ein einfach zu bedienendes Gerät namens Plantzma entwickelt, das mit Plasma arbeitet, um widerstandsfähigere Pflanzen zu züchten und das Bewässerungswasser mit Nährstoffen anzureichern.
  • Neue Regierung im UK hebt Windkraft-Verbot auf: Die neue Labour-Regierung im Vereinigten Königreich hat das faktische Verbot von Windkraftanlagen an Land aufgehoben. Dies könnte bedeuten, dass bald alle Haushalte im Land mit sauberer Energie versorgt werden – ein Gewinn für Strompreise und Klimaziele.
  • Rekordrückgang der Abholzung in Kolumbien 2023: Die Abholzung in Kolumbien ist innerhalb eines Jahres um 36 Prozent zurückgegangen und hat damit einen historischen Tiefstand erreicht. Besonders erfreulich ist das für den Amazonas-Regenwald, der zu einem Drittel in Kolumbien liegt. Dieser Rückgang ist das Ergebnis jahrelanger Kampagnen von indigenen Aktivist:innen, die auf den Wald als Lebensgrundlage angewiesen sind.
  • Ecuador: Gericht verleiht Fluss das Recht auf Unversehrtheit: In einem ungewöhnlichen Urteil hat ein Gericht in Ecuador entschieden, dass die Verschmutzung eines Flusses in Quito dessen Rechte verletzt.
  • https://environmentamerica.org/articles/three-key-environmental-victories-from-this-year/
  • https://www.ehn.org/promising-environmental-advancements-signal-hope-amid-climate-concerns-in-2024-2668097653.html
  • https://www.sciencealert.com/dont-give-up-on-earth-here-are-some-good-environmental-news-stories-of-2024
  • https://www.weforum.org/agenda/2024/06/energy-transition-positive-climate-change/
  • https://environment.ec.europa.eu/news/eu-2030-climate-and-environmental-targets-within-reach-2024-03-13_en
  • https://www.euronews.com/green/2024/08/02/positive-environmental-stories-from-2024
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