Bauchweh adé: Tipps und Tricks gegen Magenschmerzen

23. Dezember 2024
Fotograf:in: Towfiqu barbhuiya, Copyright: CC0 Unsplash

Kennst du das unangenehme Gefühl, wenn sich der Magen plötzlich verkrampft oder dir ein brennender Schmerz durch den Oberbauch schießt? Magenschmerzen können uns alle aus heiterem Himmel treffen und unseren Alltag ordentlich durcheinanderbringen.

Aber was genau sind diese quälenden Schmerzen, und was können wir unternehmen, dass sie schnellstens besser werden? In diesem Artikel erfährst du alles über die möglichen Ursachen von Magenschmerzen und erhältst praktische Tipps dazu, wie du sie wieder los wirst.

Was sind Magenschmerzen überhaupt?!

Magenschmerzen treten im oberen Bauchbereich auf und können von ganz unterschiedlicher Art sein: von brennend über stechend bis hin zu drückend sowie plötzlich auftretend und krampfartig. Wo genau der Schmerz sitzt und wie lange er schon anhält, hilft Ärzt:innen dabei, die Ursache zu finden. Oft werden Magenschmerzen durch zu schnelles oder ungesundes Essen, Unverträglichkeiten, Stress oder Sorgen ausgelöst. Ebenso kann es aber auch an einem empfindlichen Magen, einem Magen-Darm-Infekt, einer Entzündung der Magenschleimhaut oder sogar einem Magengeschwür oder -krebs liegen. Zusätzlich muss der Schmerz nicht zwangsweise etwas direkt mit dem Bauch zu tun: Vor allem bei Frauen kann ein Herzinfarkt beispielsweise auch bis in den Magen ausstrahlen.

Es ist also bisher festzuhalten, dass Magenschmerzen in unzähliger Form und aufgrund vieler verschiedener Faktoren auftreten können. Viele davon sind von der harmloseren Seite und können durch kleine Veränderungen in der Ernährung oder etwas Ruhe gelindert werden. Andere jedoch können schwerwiegende Folgen mit sich bringen und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Besonders bei lang anhaltenden oder besonders schmerzhaften Magenschmerzen sollte man also einen Besuch in der Arztpraxis in Betracht ziehen!
Ansonsten haben wir im Folgenden einige Tipps für euch, die euch dabei helfen können, eure Magenschmerzen loszuwerden.

Ernährung bei Magenschmerzen

Ein gereizter Magen verträgt nicht alle Lebensmittel, sondern nur leichte, entlastende Kost

Bekanntlich braucht ein gereizter Magen vor allem eins: Ruhe. Daher gibt es einige einfache Lebensmittel, die den Magen beruhigen und bei Übelkeit helfen können.
Grundsätzlich gilt: Wähle leichte Kost, die den Magen entlastet.

  • Leichte Brühe: Eine Hühner- oder Gemüsebrühe wirkt bei Erkältungen Wunder – aber auch bei Übelkeit. Die Flüssigkeit und die enthaltenen Elektrolyte helfen dem Magen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
    Tipp: Statt Fertigprodukte zu kaufen, koche die Brühe selbst mit frischen, natürlichen, fettarmen Zutaten, die gut bekömmlich sind, damit sie ihre versprochene Wirkung auch entfalten kann.
  • Haferschleim: Haferschleim ist ein Klassiker bei Magenbeschwerden. Er beruhigt die Magenschleimhaut und regt die Verdauung an. Das entspannt den Verdauungstrakt und lindert das unangenehme Bauchgefühl.
    Tipp: Verwende dafür feine Haferflocken, die leichter verdaulich sind, anstatt kerniger.
  • Karottensuppe oder -brei: Karotten sind reich an Ballaststoffen, die Giftstoffe binden können, und eignen sich daher gut gegen Übelkeit. Das Gemüse sollte bei Magenproblemen gekocht und nicht roh gegessen werden, damit es leicht verdaulich ist und den Magen nicht zusätzlich stresst.
    Tipp: Würze die Suppe möglichst wenig, um eine erneute Reizung des Magens zu vermeiden oder verzichte gleich ganz aufs Würzen.
  • Kartoffelsaft: Dieses Hausmittel ist sehr beliebt, da die enthaltene Stärke dabei hilft, die Magensäure zu binden und sie zudem eine beruhigende, entzündungshemmende Wirkung hat. Du kannst Kartoffelsaft entweder beispielsweise im Reformhaus kaufen oder selbst pressen.
  • Geriebener Apfel: Äpfel können ebenfalls helfen, den Magen zu beruhigen, aber ebenfalls nicht in rohem Zustand. Reibe den Apfel mit einer Käsereibe, nachdem du das Kerngehäuse entfernt hast. Warte, bis die Apfelmasse leicht bräunlich wird, dann kann sie verzehrt werden.
  • Zwieback oder Weißbrot: Leichtes und trockenes Brot wie Zwieback oder Weißbrot ist gut verträglich und beruhigt den Magen.
    Tipp: Da diese Brotsorten sehr trocken sind, ist es wichtig, dabei genug zu trinken.
  • Kräutertee: Ausreichend Flüssigkeit ist bei Übelkeit besonders wichtig, da sie den Magen reinigt. Kräutertees wie Fenchel, Kümmel oder Anis enthalten ätherische Öle, die den Magen beruhigen und die Verdauung fördern. Wichtig ist, dass der Tee etwas abgekühlt und in kleinen Schlucken getrunken wird.
  • Natron: Mische einen Teelöffel Natron in ein Glas Wasser und trinke die Lösung schluckweise. Natron ist basisch und reagiert mit der Magensäure, wobei Wasser und Kohlendioxid entstehen, was zu einer Linderung der Schmerzen beisteuern kann.
    Tipp: Verwende Natron nicht zu häufig oder in hohen Mengen, da dies zu Blähungen führen kann. Höchstens drei Teelöffel am Tag für nicht länger als zwei Wochen reichen vollkommen aus und sollten nicht überschritten werden.
  • Schutzstoffe: Bei säurebedingten Magenschmerzen helfen auch Heilerde oder Leinsamensud in Verbindung mit viel Flüssigkeit und schützen die Magenschleimhaut.

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Bauchschmerzen direkt nach dem Essen

Wenn nach dem Essen der Magen schmerzt, kann es oft daran liegen, dass du einfach zu viel gegessen hast. Neben den Schmerzen fühlt man sich oft auch unangenehm voll. In solchen Fällen hilft es, einen gemütlichen Verdauungsspaziergang zu machen, denn Bewegung bringt den Darm in Schwung.
Achtung: Auf den bekannten Verdauungsschnaps solltest du lieber verzichten, da Alkohol die Verdauung eher belastet, statt zu helfen. Auch empfiehlt es sich, den Rest des Tages keine besonders scharfen oder fettigen Gerichte mehr zu sich zu nehmen.

Nahrungsmittelunverträglichkeit

Viele Menschen reagieren besonders empfindlich auf den Konsum ganz bestimmter Lebensmittel. Wenn sie diese essen, bekommen sie oft Bauchschmerzen oder Krämpfe. Auf welche Lebensmittel man aufgrund welcher Inhaltsstoffe reagiert, fällt sehr individuell aus. Falls du unsicher bist, ob du eine Unverträglichkeit hast oder welche es sein könnte, kann es helfen, ein Ernährungstagebuch zu führen.
Notiere dir hierbei für ein paar Wochen genau, wann du Schmerzen oder andere Beschwerden wie Durchfall hast. Von ärztlichem Fachpersonal kann anschließend überprüft werden, ob zum Beispiel eine Laktoseintoleranz vorliegt. Oft wird empfohlen, die entsprechenden Lebensmittel zu meiden, doch es gibt auch Tabletten, die die Symptome lindern können. Hausmittel sind hier leider keine Lösung.
FunFact: Laktose findet sich übrigens in Produkten wie Milch und Milchprodukten (z. B. Joghurt und Käse); Dips und Soßen oder vielen Fertiggerichten.

Magenschmerzen – das ist zu vermeiden!

Das Wichtigste bei Übelkeit ist es, den Magen nicht zusätzlich zu belasten. Verzichte daher auf Gemüse, das Blähungen verursacht, wie zum Beispiel Kohl oder Hülsenfrüchte. Auch Milchprodukte solltest du lieber weglassen. Kohlensäurehaltige Getränke sind ebenfalls keine gute Idee, da sie zu einem Blähbauch und Übersäuerung im Verdauungstrakt führen können. Zusätzlich sollten auch Koffein, fettiges Essen, Nikotin und Alkohol in jedem Fall vermieden werden, da sie die Magenschleimhaut unnötig reizen. Dasselbe gilt für Süßigkeiten.
Spät abends essen ist ebenfalls keine gute Idee – der Magen braucht ungefähr drei Stunden Ruhe vor dem Schlafen.

Auf Nikotin solltest du bei Magenschmerzen unbedingt verzichten

Stressbedingte Magenbeschwerden

Manchmal sind ein stressiger Alltag oder psychische Belastungen der Auslöser von Bauchschmerzen, da der Körper bei Stress Hormone ausschüttet, die den Magen belasten können. Besonders Ängste, etwa vor einer Prüfung, oder Stress im Job machen sich bei vielen Menschen durch Magenschmerzen bemerkbar.
Daher ist es wichtig, im Alltag regelmäßig Pausen einzulegen und sich bewusst zu entspannen. Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Yoga können dabei hilfreich sein.

Übrigens: Interessant ist, dass Ärzt:innen bei etwa der Hälfte der Patient:innen keine organischen Ursachen für Magenschmerzen finden. In solchen Fällen wird dann von einem Reizmagen oder Reizdarm gesprochen, welche beide auf ein besonders empfindliches Nervensystem zurückgeführt werden können. Neben Magenschmerzen können dabei auch Symptome wie Aufstoßen, Herzstechen oder Blähungen auftreten. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass neben Stress auch Bewegungsstörungen der Magenmuskulatur und genetische Veranlagungen eine Rolle spielen.

Unterm Strich gilt: Viel Ruhe und Erholung

Wie bei vielen anderen Beschwerden hilft auch bei Magenschmerzen und Übelkeit ausreichend Schlaf und Ruhe. Der Körper braucht die Zeit, um runterzufahren und neue Kraft zu tanken.

Erholung und ausreichend Ruhe sind bei Magenprobelmen unabdingbar

Wird die Übelkeit stärker, kann auch eine Wärmflasche auf dem Bauch angenehm sein und Linderung verschaffen, da sie die Muskulatur entspannt – aber Vorsicht: Sie sollte nicht direkt auf die Haut gelegt werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Auch ein Kirschkernkissen kann helfen, denn Wärme fördert die Durchblutung.

Wenn Hausmittel nicht mehr helfen - Arzneimittel bei Magenschmerzen

Gegen Sodbrennen und säurebedingte Beschwerden kannst du in der Apotheke schnell wirkende Mittel ohne Rezept bekommen, sogenannte Säureblocker (Antazida). Diese neutralisieren die überschüssige Magensäure und Gallensäure. Manchmal reicht auch schon ein Schluck Milch oder Heilerde, die in Wasser aufgelöst wird.

Bei stärkeren Magenschmerzen helfen oft Tabletten mit einem krampflösenden Wirkstoff, gepaart mit etwas Ruhe, um den Tag gut zu überstehen. Wenn sich die Beschwerden nach zwei Wochen nicht bessern, solltest du aber unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären.

Achtung: Vorsicht ist bei Schmerzmitteln wie Aspirin, Diclofenac und Ibuprofen geboten. Wenn man diese über längere Zeit nimmt, kann das die Magenschleimhaut schädigen und sogar zu Problemen wie einer Magenschleimhautentzündung führen.

Wenn gar nichts mehr hilft

Wann solltest du eine Arztpraxis aufsuchen? Die im Artikel genannten Tipps eignen sich nur, wenn deine Bauchschmerzen nicht auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Beschwerden, besonders nach dem Essen, lassen sich oft mit diesen Ratschlägen lindern. Sollten die Schmerzen aber sehr stark sein, mit Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen einhergehen oder länger anhalten, ist es ratsam, jemanden Professionellen aufzusuchen, da vermutlich eine Erkrankung hinter den Symptomen steckt.

  • https://vomex.de/uebelkeit/behandlung/hausmittel/
  • https://www.infomedizin.at/news/bericht/622-6-hausmittel-gegen-magenschmerzen/
  • https://www.brigitte.de/gesund/naturheilmittel/die-besten-hausmittel-gegen-bauchschmerzen-11550134.html
  • https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/worauf-sie-bei-magenschmerzen-verzichten-sollten-und-5-hausmittel-die-helfen_id_24512879.html
  • https://www.trendmoor.de/besten-hausmittel-bauchschmerzen/
  • https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Sodbrennen-und-Magenschmerzen-Diese-Hausmittel-helfen,magenprobleme100.html
  • https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Sodbrennen-und-Magenschmerzen-Diese-Hausmittel-helfen,magenprobleme100.html
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