Die Nacht vom 31. Dezember auf den 01. Januar bringt jedes Jahr aufs Neue Angst und Schrecken für Haus- und Wildtiere zugleich.
Wie in den vorherigen Jahren sind die Folgen der Silvesternacht auch 2024/25 nicht unbemerkt geblieben.
Bulgarien: Die Opfer stapeln sich
Dass Feuerwerkskracher, Böller und jegliche Verwendung von Pyrotechnik großen Stress bei Tieren auslöst, ist schon lange bekannt, doch die Ausmaße, die dieser Stress in der bulgarischen Stadt Koprivshtitsa annahm, sind deshalb nicht weniger erschütternd und sorgten für Schlagzeilen:
Bergfinken sind eine durch Bulgariens Biodiversitätsgesetz geschützte Tierart, deren Bestand immer weiter abnimmt.
Umso grausamer erscheinen also die Neuigkeiten des 01. und 02. Januars:
Am Neujahrstag machten die Bürger:innen in Koprivshtitsa eine erschreckende Entdeckung: Sie waren auf zahlreiche tote sowie verletzte Vögel gestoßen und meldeten diese Funde den Umweltschützer.innen des Wildlife Rescue Centre of Green Balkan, die sich kurze Zeit später selbst ein Bild von der Situation machten.
Bei den ersten Untersuchungen des Fundortes wurden insgesamt 606 Bergfinken gezählt, von denen 591 tot und 15 verletzt aufgefunden wurden.
Die Veterinärmediziner:innen, die daraufhin Autopsien der Vögel durchgeführt hatten, waren sich hinsichtlich der Todesursache einig: Die Bergfinken waren an Stress gestorben. Die Indikatoren waren dramatische Einblutungen in der Bauchhöhle und Schädelverletzungen.
Am 02. Januar wurden weitere 416 tote sowie 16 verletzte Vögel gezählt. Damit stieg die Zahl der toten Bergfinken auf 1007 und die der verletzten Tiere auf 31 – ein zu großes Opfer für das Vergnügen der Menschen.
Wie das Silvester-Feuerwerk zur Gefahr für Vögel wird
Feuerwerke und Böller jeglicher Art schrecken Vögel durch ihre unvorhersehbaren und traumatisierenden Geräusche und Lichter auf und veranlassen sie dazu sich in die Lüfte zu flüchten – wo sie jedoch auch keine Erlösung finden und oft stundenlang in Panik dort verharren. Orientierungslosigkeit, Kollisionsgefahr mit Hindernissen wie Hochspannungsleitungen oder Tod durch Erschöpfung sind die Folgen.
Hier erfahrt ihr mehr darüber, inwiefern Feuerwerke an Silvester eine Katastrophe für Tiere sind und wie ihr eure Haustiere schützen und abschirmen könnt.
Entlaufene, eingesperrte und tote Haustiere
Nicht nur freilebende Vögel, sondern auch unsere Haustiere sind an Silvester großem Stress ausgesetzt – mit katastrophalen Folgen. Tierheime berichten von Hunden, die sich in den hintersten Ecken ihres Käfigs verkriechen und im schlimmsten Fall dabei verletzen, Hundebesitzer:innen sind sowohl in sozialen Medien als auch auf der Straße auf der Suche nach ihrem entlaufenen Vierbeiner und jedes Jahr aufs Neue werden Tiere – insbesondere Katzen – die vor den Böllern und den lauten Geräuschen zu flüchten versuchen, unwissentlich in Garagen oder anderen Schlupflöchern eingeschlossen und verenden dort.
Auch dieses Jahr kamen Haustiere ums Leben: Ein scheinbar entlaufener Hund in Bad Kreuznach war beispielsweise tot neben einer Straße aufgefunden worden, wo er vermutlich von einem Auto überfahren worden war.
Menschliche Opfer
Jedes Jahr werden zahlreiche Menschen an Silvester in Krankenhäuser eingeliefert. Auch 2024/25 ist hier keine Ausnahme. Die Verletzungen reichen von behandelbaren Brandverletzungen bis hin zu abgetrennten Fingern oder Gliedmaßen.
Neben unsachgemäßer Handhabung von Feuerwerkskörpern trägt auch die vermehrte Nutzung verbotener Sprengkörper und Kugelbomben zu den schwerwiegenden Verletzungen betroffener Menschen bei. Im Stadtteil Tegel in Berlin verletzte eine Kugelbombe z.B. acht Menschen. Zwei von ihnen trugen schwere Verletzungen davon– unter ihnen befand sich ein siebenjähriger Junge, der sich in Lebensgefahr befand und notoperiert werden musste.
Insgesamt starben in der Silvesternacht alleine in Deutschland fünf Menschen an den Folgen unsachgemäßer oder illegaler Feuerwerkskörper und Sprengkörper.
Einzelnachweise & Weblinks
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/jahreswechsel-inland-100.html
