Versinkende Paradiese: Wenn ganze Inselstaaten untergehen

09. August 2025
Fotograf:in: Simon Spring, Copyright: Unsplash

Tuvalu, einem Inselstaat im südwestlichen Pazifik, steht das Wasser bis zum Hals – wortwörtlich. Denn das Inselreich ist womöglich das erste Land, das aufgrund des Klimawandels unbewohnbar sein wird. Grund ist der steigende Meeresspiegel, der die Inseln Tuvalus binnen weniger Jahrzehnte verschlingen könnte.

Der Klimawandel entscheidet über die Zukunft der Pazifikinseln

Die Verbindung zwischen der Erderwärmung und dem steigenden Meeresspiegel lässt sich durch zwei Hauptfaktoren erklären: Zum einen bringen die steigenden Temperaturen Eisschilde zum Schmelzen, wodurch den Weltmeeren große Wassermengen zugeführt werden. Zum anderen dehnt sich Wasser aus, wenn es sich erwärmt, was ebenfalls zum Anstieg des Meeresspiegels beiträgt.

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Die zentrale Frage ist nun, wie sich diese Entwicklungen in den kommenden Jahrzehnten auf küstennahe Regionen auswirken werden.

Voraussichtliche Entwicklungen bis 2100

Um die potenziellen Folgen für gefährdete Küstenregionen besser abschätzen zu können, werden Prognosen zum künftigen Meeresspiegelanstieg erstellt. Dabei rechnet man mit mehreren Szenarien, die sich hinsichtlich des zukünftigen Verlaufs der globalen Treibhausgasemissionen unterscheiden.

Das Worst Case Szenario wäre, dass sich an der momentanen Umweltpolitik nichts ändert und menschengemachte Treibhausgasemissionen weiter ansteigen. In diesem Fall droht ein globaler Meeresspiegelanstieg von mindestens einem Meter bis zur Jahrhundertwende. Neuere Studien deuten sogar darauf hin, dass die Polkappen noch schneller schmelzen könnten, als bislang angenommen, was bedeuten würde, dass der Meeresspiegel bis 2100 um ganze zwei Meter ansteigen könnte.

Wenn die Heimat im Meer versinkt

Manche Insel-Nationen wie Tuvalu, Kiribati, die Marshallinseln und die Malediven ragen im Schnitt nicht mehr als zwei Meter aus dem Ozean. Für diese Länder sind die Prognosen zum Meeresspiegelanstieg bis 2100 düstere Aussichten – sie alle könnten in nicht allzu ferner Zukunft vom steigenden Meeresspiegel überflutet werden. Diese Inselstaaten stehen nun vor der Herausforderung, Schutzmaßnahmen zu treffen und ihre Bevölkerung umzusiedeln. Internationale Unterstützung und nachhaltige Strategien sind gefragt, um die Zukunft dieser einzigartigen Kulturen und Lebensräume zu sichern.

Australien öffnet die Tore für tuvaluische Klimaflüchtlinge

Der Premierminister Tuvalus, Kausea Natano, hat mit dem australischen Premierminister Anthony Albanese ein Abkommen geschlossen, das tuvaluischen Staatsbürgern die Möglichkeit bietet, sich in Australien eine neue Existenz aufzubauen. Im Rahmen dieser Vereinbarung werden jährlich 280 spezielle Visa vergeben. Tuvalu hat insgesamt nur etwa 11.000 Einwohner, von denen bereits viele nach Australien oder Neuseeland ausgewandert sind. Von den verbliebenen Bewohnern hat sich inzwischen rund die Hälfte um ein australisches Visum beworben.

Einzelnachweise & Weblinks

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