Wilderei

Januar 2024
Copyright: Foto von Nicole Wreyford auf Unsplash

Als Wilderei gilt das unberechtigte Fangen, Fischen und Jagen von Wildtieren.
Wilderei gefährdet den Fortbestand vieler Tierarten. So werden insbesondere Nationalparks in Entwicklungsländern als Jagdgrund (für uns) exotischer Tierarten genutzt.

Die Gründe für Wilderei variieren sehr stark. Tiere wie Elefanten oder Nashörner werden beispielsweise aufgrund ihrer aus Elfenbein bestehenden Stoßzähne und Hörner gejagt, verstümmelt oder getötet. So wurden 2016 ungefähr 20.000 afrikanischen Elefanten und mehr als 1000 Nashörnern in Südafrika durch Wilderern das Leben geraubt.

Hier ein paar Fakten, um die Ausmaße dieser Zahlen zu verdeutlichen: Wo zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch mehrere Millionen Elefanten in Afrika lebten, leben heute nur noch 415.000 Tiere. Einer der bedeutendsten Faktoren, der zu diesem drastischen Rückgang führte, ist die Gier der Menschen nach Elfenbein, das für traditionelle Schmuckstücke wie moderne Luxusgegenstände zugleich verwendet wird.
Weitere von der Wilderei bedrohte Tierarten sind das Schuppentier – bis zu 70.000 der wundervollen Tiere fallen jährlich der Wilderei zum Opfer – und Menschenaffen wie der Orang-Utan oder der Gorilla, die beispielsweise gefangen werden, um ihr Leben lang in Gefangenschaft als “Haustiere” und Statussymbol verbringen zu müssen. (Mehr zur Bedrohung von Orang-Utans findet ihr hier.)
Und auch der Rückgang des Tigers kann in großen Teilen auf die Wilderei zurückgeführt werden. In den vergangenen 100 Jahren verkleinerte sich ihr Bestand um ganze 97% (Stand 2017).

So gesehen sind auch finanzielle Gründe ein Anreiz für Wilderer – sowohl die Tiere selbst, als auch ihr Fell oder ihre Stoßzähne und Hörner können schließlich zu hohen Preisen verkauft werden. Auf die Tiere und den Fortbestand ihrer Art wird dabei keinerlei Rücksicht genommen.

Viele Wilderer verwenden bei ihrer Jagd Schlingfallen, die den gefangenen Lebewesen unendliche Qualen verursachen können oder die Tiere werden im Extremfall gejagt, (teils tödlich) verletzt, ihrer Hörner etc. beraubt und unter unvorstellbaren Schmerzen sich selbst überlassen.
Auch Menschenleben sind übrigens vor Menschen auf Tierjagd nicht sicher: 40 Menschen wie z.B. Ranger verlieren laut NABU jährlich ihr Leben, wenn sie Wilderern in die Quere kommen.

Und auch Tierarten in Europa und anderen Erdteilen sind nicht sicher vor Wilderei. Besonders bedroht davon in Deutschland sind beispielsweise Wölfe und Luchse, aber auch Raubvögel.

In einigen Ländern, wie Deutschland, ist Wilderei als illegal eingestuft und zählt somit als Straftat.
So gilt in Deutschland sämtliches unberechtigte Fangen, Fischen und Jagen von Wildtieren als Wilderei. Dies bedeutet jede Art des Nachstellens oder Fangens von Tieren, das ohne gültigen Jagdschein getätigt wird. (Hier mehr zur Jagd in Deutschland). Doch auch das illegale Aneignen von Teilen bereits verstorbener Tiere wird zur Wilderei gezählt. Also ist auch die Mitnahme von Knochen, Geweihen oder gar Federn aus einem Jagdrevier verboten und führt schon dazu, dass man sich strafbar macht. Das Überschreiten einer bestimmten Fangquote beim Fischen wird außerdem als kritisch betrachtet und zählt zur Fischwilderei und auch das Nachstellen, Fangen, Töten und der Verkauf sämtlicher Greifvögel und Eulen ist laut dem Bundesnaturschutzgesetz und der EU-Artenschutzordnung verboten.
Sogar die selbstständige und unfachmännische Versorgung oder das Festhalten eines verwundeten Wildtieres wird als Straftat angesehen, sofern dies nicht von einem Jagdausübungsberechtigten oder unter Aufsicht oder mit Genehmigung eines solchen erfolgt.

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NABU

NABU

Der NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) ist eine führende Umwelt- und Naturschutzorganisation in Deutschland.

EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)

EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit beschäftigt sich damit, die Lebensmittelsicherheit in der Europäischen Union zu gewährleisten.