Schnupfen im Herbst: Erste Erkältung oder Allergie?

November 2023
Copyright: Bild von Mojca-Peter auf Pixabay

Mit Beginn der kalten Jahreszeit kündigen sich nicht nur kühle Temperaturen an, sondern auch eine erhöhte Anfälligkeit für Schnupfen und Erkältungen. Aber weisen die Symptome nun auf eine Erkältung hin oder liegt vielleicht der Verdacht auf eine Allergie nahe? Wie behandelt man die Symptome richtig, wenn man die Ursache nicht kennt?

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Unterschiede zwischen echtem Schnupfen und Allergie-Symptomen, beleuchten mögliche Allergieauslöser im Herbst und diskutieren, wie man gegen Hausstauballergien vorgehen kann.

Symptome echter Schnupfen vs. Allergie

Die Symptome von Schnupfen können oft denen einer Allergie ähneln, was die Unterscheidung erschwert. Beide können von Niesanfällen, einer verstopften oder laufenden Nase, Juckreiz in der Nase und den Augen bis hin zu schleppender Müdigkeit begleitet werden. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der Ursache: Schnupfen wird durch Viren verursacht, manchmal kommen auch noch Bakterien hinzu – Allergien dagegen sind auf eine überempfindliche Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Substanzen in unserer Umgebung zurückzuführen.

Wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum andauern oder sich saisonal wiederholen, ist das ein erster Hinweis auf eine Allergie. Ein Arztbesuch ist in jedem Fall ratsam, um die genaue Ursache festzustellen.

Kleine Dosen eines Allergens werden auf der Haut getestet – zeigt sich nach einigen Minuten eine Rötung, steht die Allergie fest.

Welche Allergien & Pollen gibt es im Herbst?

Im Herbst sind verschiedene Allergene aktiv, die Beschwerden auslösen können. Hierzu gehören vor allem Schimmelsporen, Gräserpollen und Unkrautpollen. Die Konzentration dieser Allergene kann je nach Region variieren. Schimmelsporen sind besonders in feuchten Umgebungen verbreitet, während Gräser und Unkrautpollen meist in ländlichen Gebieten auftreten.

Weitere Auslöser

Neben saisonalen Allergien ist die Hausstauballergie eine der häufigsten Ursachen für Schnupfen und Atembeschwerden, die das ganze Jahr über auftreten können. Kleinste Milben, die sich im Hausstaub befinden, sind die Verursacher dieser Allergie.

Die Milben nur 0,1 bis 0,5 mm groß.

Hausstaubmilben selbst sind ungefährliche Tiere. Sie können weder stechen noch beißen und übertragen keine Krankheiten. Ihr natürlicher Lebensraum ist der Hausstaub, und sie ernähren sich vorwiegend von Hautschuppen, Schimmelpilzen und Bestandteilen aus Mehlprodukten. Allerdings sind wir eigentlich nicht gegen die Milben selbst allergisch, sondern vielmehr gegen Stoffe in ihrem Kot! Die Lebensdauer einer Hausstaubmilbe beträgt etwa 2-4 Monate. Während dieser Zeit produziert sie ungefähr das 200-fache ihres eigenen Gewichts in Exkrementen.

Keine Sorge – Hausstaubmilben können in jedem Haushalt vorkommen und sind absolut kein Indikator für mangelnde Hygiene! Jeder Mensch verliert am Tag rund 1-2 Gramm Hautschuppen, vor allem da, wo der Körperkontakt besonders intensiv ist. Besonders Matratzen, Kissen und Teppiche sind deshalb Brutstätten für Milben, und ihre Allergene können beim Aufwirbeln von Staub eingeatmet werden.

Wie dagegen vorgehen?

Allergietest: Ein Allergietest beim Arzt kann Klarheit darüber schaffen, gegen welche Substanzen man überhaupt allergisch ist.

Pollen draußen lassen: An einem Tag mit viel Pollenflug kann es ratsam sein, die kontaminierte "Draußen-Kleidung" beim Nachhausekommen abzulegen und gegen Frische zu tauschen. Außerdem kannst du dir die Haare waschen, bevor du dich ins Bett legst.

Allergenvermeidung: Bei einer Hausstauballergie ist es wichtig, die Belastung mit Milbenallergenen zu reduzieren. Regelmäßiges Staubsaugen, das Waschen von Bettwäsche bei hohen Temperaturen sowie das Verwenden von allergen-dichten Bezügen für Matratzen und Kissen können helfen.

In Teppichen tummelt sich so einiges – je nach Verschmutzung empfiehlt es sich, ihn einmal pro Woche oder sogar alle zwei Tage zu saugen.

Medikamentöse Behandlung: Antihistaminika und abschwellende Nasensprays können die Symptome lindern, allerdings sollten sie nicht zu lange verwendet werden, um eine Überstrapazierung der Schleimhäute zu verhindern. Bei schwereren Fällen kann der Arzt auch eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) empfehlen.

Durch Wirkstoffe im Spray ziehen sich die Blutgefäße der Nasenschleimhaut zusammen und schwellen dadurch ab.

Luftreiniger: Die Verwendung von Luftreinigern mit HEPA-Filtern (Schwebstofffiltern) kann dazu beitragen, Allergene direkt aus der Luft zu entfernen.

Im Zweifelsfall sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, um die genaue Ursache der Symptome festzustellen und eine passende Behandlung zu erhalten. So kann man den Herbst trotz möglicher Allergien in vollen Zügen genießen.

Welche Rolle spielt der Klimawandel?

Der Klimawandel kann einen erheblichen Einfluss auf Allergien und allergische Reaktionen haben, insbesondere im Zusammenhang mit saisonalen Allergien.

Durch eine Veränderung des Klimas können sich die Verbreitungsmuster von Pflanzen und die Zeiten, in denen sie blühen, ändern. Das kann zu längeren Pollensaisonen und einer insgesamt höheren Pollenkonzentration führen, was wiederum Allergiesymptome verstärkt.

Der Klimawandel kann zudem zu Veränderungen in Temperatur und Luftfeuchtigkeit führen. Diese Veränderungen können das Wachstum von Schimmel begünstigen, was besonders für Menschen mit Schimmelpilzallergien problematisch ist.

Auf eine höhere CO2-Konzentration in der Atmosphäre reagiert die Pflanzenwelt, indem sie mehr Pollen produziert666. Auch das kann zu einer Zunahme von allergenen Substanzen in der Luft führen, was für Menschen mit Allergien problematisch ist.

Auch auf die Verbreitung von allergieauslösenden Insekten hat der Klimawandel Auswirkungen, wie z.B. Mücken und Zecken, die verschiedene Krankheiten übertragen können und bei warmen Temperaturen länger überleben. Zecken werden beispielsweise aktiv, wenn es an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen sieben Grad Celsius oder wärmer ist.

In Deutschland erstreckt sich die Zeckensaison normalerweise von Februar bis Oktober – dieses Jahr dürfte sie wesentlich länger ausfallen.

Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Allergien ist komplex und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Trotzdem werden auch hier die Wechselwirkungen zwischen Umweltveränderungen und menschlicher Gesundheit wieder deutlich.

  • https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Schnupfen-Erkaeltung-oder-Allergie,schnupfen136.html
  • https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/schnupfen-erkaeltung-oder-allergie-716537.html
  • https://www.daab.de/allergien/wichtig-zu-wissen/hauptausloeser/pollen/erkaeltung-oder-pollenallergie
  • https://www.br.de/nachrichten/wissen/allergie-im-herbst-pollen-und-schimmelpilze-sind-noch-aktiv,TpprqSW
  • https://www.prosieben.at/serien/galileo/news/hausstaubmilben-erkennen-und-bekaempfen-328832
  • https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/allergie-durch-hausstaubmilben-was-tun/
  • https://www.zecken.de/de/news/zecken-news/was-machen-eigentlich-zecken-im-winter
  • https://www.bunte.de/family/leben/haushaltstipps/ekelfaktor-warum-du-deinen-teppich-oefter-saugen-musst-als-du-denkst.html
  • https://www.urbanara.at/blogs/magazin/teppiche-richtig-pflegen
  • https://www.netdoktor.at/bildergalerie/nasenspray-das-sollten-sie-beachten/
Du findest den Artikel spannend? Dann teile ihn doch gerne!
Das könnte dich auch interessieren
SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der globalen Ziele

SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der globalen Ziele

Globale Herausforderungen erfordern verstärkte internationale Zusammenarbeit. Was tut SDG 17 dafür?

Feelgood Consuming und Greenwashing

Feelgood Consuming und Greenwashing

Viele Unternehmen nutzen das Interesse an Nachhaltigkeit für sich aus, um Konsument:innen zu täuschen und ihnen das Gefühl zu geben, bei dem Kauf ihrer Prod