Nachhaltigkeit zum Muttertag: Strauß oder Topfblumen?

Mai 2024
Copyright: Foto von Umid Akbarov auf Unsplash

Muttertag ist eine besondere Zeit, um unsere Mütter zu ehren und ihnen unsere Liebe und Wertschätzung zu zeigen. Eine der beliebtesten Arten ist das Schenken von Blumen und ganz besonders von Rosensträußen. Aber welche Art von Blumengeschenk ist nachhaltiger – ein Blumenstrauß oder eine Topfpflanze? Wir zeigen die Vor- und Nachteile auf.

Blumensträuße

Blumensträuße sind traditionelle Geschenke, die oft wegen ihrer Schönheit und des sofortigen Glücksgefühls, das sie vermitteln, gewählt werden. Hier können Florist:innen sich richtig austoben und bunte Kreationen ganz nach dem Geschmack des Beschenkten erstellen.

Ein Schnittblumenstrauß lässt sich individuell zusammenstellen.

Vorteile

  • Vielfalt: Blumensträuße bieten eine große Auswahl an Blumenarten, die zu jeder Jahreszeit erhältlich sind.
  • Ästhetik: Sie sind oft kunstvoll arrangiert und bieten sofortige visuelle Freude.

Nachteile

  • Haltbarkeit: Blumensträuße halten in der Regel nur etwa eine Woche, selbst mit sorgfältiger Pflege, wie dem regelmäßigen Anschneiden und Wasserwechsel.
  • Nachhaltigkeit: Die meisten Schnittblumen werden aus dem globalen Süden importiert, was zu hohen CO2-Emissionen durch Transport führt. Alleine an Rosen werden jedes Jahr rund 350 Millionen Stück mit dem Flieger aus Kenia, Äthiopien oder Sambia nach Deutschland transportiert. Hinter dem schönen Schein verbergen sich düstere Hintergründe: Einerseits werden oft Pestizide eingesetzt und viel Wasser verbraucht, um die Blumen so schnell wie möglich hoch zu züchten. Für eine einzelne Schnittblume aus Ostafrika werden durchschnittlich 10 Liter Wasser aufgewendet. Damit sie schnell wachsen und nicht von Krankheiten befallen werden, kommt es häufig zum Einsatz von Spritzmitteln. Neben dem hohen Wasserverbrauch und den Emissionen durch die Flugstrecken, erzeugt der Drang nach schneller und günstiger Produktion auch erhebliche humanitäre Probleme. So werden die Rosen häufig unter schlechten Arbeitsbedingungen und ohne Arbeitnehmer:innenschutz oder festgelegte Arbeitszeiten hergestellt.

Topfblumen

Die kleine Rose im Topf ist eine alternative Geschenkoption, die inzwischen nicht nur im Blumenladen, sondern auch bei Online-Blumenhändlern vermehrt angeboten wird. Sie verspricht, länger zu halten und potenziell nachhaltiger zu sein als ein konventioneller Blumenstrauß.

Die Rose im Topf ist eine beliebte Alternative zum konventionellen Blumenstrauß.

Vorteile

  • Langlebigkeit: Topfblumen können bei richtiger Pflege monatelang oder sogar jahrelang halten. Sie können entweder einfach im Topf bleiben oder in den Garten oder ein Hochbeet gepflanzt werden, um dort weiter zu wachsen.
  • Nachhaltigkeit: Topfblumen haben im Vergleich zu Schnittblumen eine bessere CO2-Bilanz, da sie nicht ständig neu angebaut und transportiert werden müssen, nur um zwei Wochen später auf dem Biomüll zu landen. Pflanzen mit Wurzeln versprechen in aller Regel, auf Langfristigkeit ausgelegt zu sein.

Nachteile

  • Nachhaltigkeit: Doch der Schein trügt – leider werden auch kleine Topfrosen, die sich inzwischen zu einer beliebten Alternative zu den langstieligen Einzel-Rosen avanciert haben, teils nicht ganz nachhaltig produziert. Auch hier handelt es sich um Massenware, die schnell hochgezüchtet und verkauft werden soll. Die kleinen Rosenbüsche werden in Gewächshäusern angebaut und ebenfalls mit dem Flieger von ostafrikanischen Ländern nach Deutschland transportiert. Die Belastung durch Spritzmittel und die Inkaufnahme schlechter Arbeitsbedingungen in der Produktion können hier wohl ebenfalls als gegeben angesehen werden.

  • Pflege: Topfblumen erfordern regelmäßige und fachkundige Pflege, um zu gedeihen. In der Regel werden sie in kleinen Behältnissen mit torfhaltiger Erde geliefert, der es an Nährstoffen mangelt und die nicht auf ein langes Überleben der Pflanzen ausgelegt ist. Es ist also ratsam, die Rose selbst in einen größeren Topf um zu topfen und mit guter Erde, am besten spezieller Rosenerde, auszustatten. Die gibt es in jedem herkömmlichen Baumarkt oder online zu kaufen.

    Noch besser ist es, die Rose in den Garten zu setzen, denn dort bekommt sie wahrscheinlich die meisten Nährstoffe und außerdem gesundes Regenwasser ab. Gleichzeitig kannst du vermeiden, dass die Pflanze zu viel gegossen wird und sich dadurch Staunässe bildet, wie im Topf.

    Warum es der Rose mit Wasser und Erde aus dem Garten wahrscheinlich am besten geht und weshalb das auch anderen Tieren hilft, kannst du in unserem Artikel zum naturnahen Gärtnern nachlesen.

    Schon gewusst?
    Im Garten fühlt sich die Rose bei Sonne und Halbschatten am wohlsten. In der Mittagshitze kann es vorkommen, dass sie die Blätter etwas hängen lässt.

Welche Blumen sind nachhaltig?

Rosenstrauß oder Topfpflanze?

Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Wenn Nachhaltigkeit das Hauptanliegen ist, sind Topfblumen sicherlich trotzdem die bessere Wahl. Sie haben eine längere Lebensdauer und damit einen geringeren CO2-Fußabdruck. Durch die richtige Pflege können sie im Laufe ihres Lebens doch noch zu einer nachhaltigen Pflanze werden.

Auch Topfrosen können immer wieder geschenkt und dann einfach zu den Anderen in den Garten eingepflanzt werden.

Nachhaltige Alternativen

Mit diesen Tipps könnt ihr Blumengeschenke nachhaltiger gestalten:

  • Lokal kaufen: Das reduziert den CO2-Fußabdruck des Transports und unterstützt außerdem regionale Unternehmen.
    Insbesondere in ländlichen Gebieten und an Stadträndern können Blumen sogar an ausgewiesenen Feldern selbst gepflückt werden. Hier werden unterschiedliche Blumen der Saison angeboten, die man ganz einfach abschneiden und dann selbst zu einem hübschen Gesteck anordnen kann. Die Bezahlung läuft über eine Informationstafel, an der die Preise ausgestellt sind, und auf Vertrauensbasis, meist über eine Spardose oder Ähnliches, in welche das Geld für die ausgewählten Blumen hineingeworfen wird.
  • Saisonal kaufen: Blumen, die gerade Saison haben, müssen nicht von anderen Kontinenten verschifft werden. Außerdem wachsen sie ohne den Einsatz von chemischen Düngemitteln.
  • Bio kaufen: Bei Bio-Blumen kann man sich sicher sein, dass die gesamte Produktionskette nachhaltiger abgelaufen ist als bei “Fast-Food”-Blumen. Sie stammen meist von lokalen Händler:innen und richten sich eher nach dem Rhythmus der Jahreszeiten. Entsprechend kann auch das Sortiment variieren.
  • Verpackungen recyceln: Viele Blumen kommen in Plastikverpackungen, die in den Plastikmüll gehören. Oftmals werden auf Nachfrage auch umweltfreundliche Alternativen als Verpackung angeboten.
  • Mit der Zeit gehen: Inzwischen ist bekannt, welche Auswirkungen die anlassbezogene Produktion von Blumen auf die Umwelt haben kann. Viele schwenken deshalb auf Alternativen um, wie einen schönen Strauß aus Seidenpapier-Rosen, oder den witzigen Rosenstrauß von Playmobil, der zum Valentinstag 2024 sein Debüt gefeiert hat.

Letztendlich ist das beste und wichtigste Geschenk zum Muttertag und den meisten Anlässen Zuneigung und Wertschätzung. Und die kann in vielen Formen ausgedrückt werden, nicht nur durch Blumen.

  • https://utopia.de/ratgeber/mini-rosen-im-topf-muttertag-ist-das-nachhaltig_466186/
  • https://www.carpediem.life/a/blumen-nachhaltig-schenken-ideen
  • https://www.smarticular.net/blumen-regional-biologisch-und-nachhaltig-kaufen/
Du findest den Artikel spannend? Dann teile ihn doch gerne!
Das könnte dich auch interessieren
Löwenzahntee: So gesund ist er wirklich

Löwenzahntee: So gesund ist er wirklich

Der Löwenzahn, oft nur als Unkraut abgestempelt, steckt voller gesundheitlicher Vorteile. Erfahrt, wie ihr daraus einen nährstoffreichen Tee zubereitet!

Quecksilber als Gefahr für den Giftfrosch in Amazonien

Quecksilber als Gefahr für den Giftfrosch in Amazonien

Was hat der Goldabbau im Amazonasgebiet mit der Vergiftung von Fröschen zu tun und welche Folgen bringt dies mit sich? Wir klären auf!