Die Sustainable Development Goals (SDGs), auch als Nachhaltigkeitsziele bekannt, wurden von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um langfristige soziale Stabilität, kulturelle Vielfalt, ökologische Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Wohlstand für alle Menschen sicherzustellen. Innerhalb dieser 17 Ziele nimmt SDG 13 eine besonders drängende Rolle ein: den Klimaschutz.
Hier geht's übrigens zu allen Nachhaltigkeitszielen in der Übersicht!
Die Eskalation der Klimakrise
Die Klimakrise ist wohl eine der größten Bedrohungen für unsere Weltgemeinschaft. Die steigenden Temperaturen, der Anstieg des Meeresspiegels und die vermehrten Extremwetterereignisse haben bereits heute gravierende Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft: Die globale Durchschnittstemperatur liegt derzeit um 1,2°C höher als in der industriellen Vorzeit. In den letzten Jahren, insbesondere von 2015 bis 2020, wurden die sechs wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichnet.
Zusätzlich dazu hat der CO2-Gehalt in der Atmosphäre im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um erschreckende 146 Prozent zugenommen. Dies hat zur Folge, dass das Eis an den Polen und auf Gletschern weltweit rapide schmilzt - Allein in den letzten 25 Jahren um sage und schreibe 3 Billionen Tonnen!
Im Jahr 2020 sahen sich etwa 30,7 Millionen Menschen aufgrund von Naturkatastrophen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und in anderen Ländern Zuflucht zu suchen. Allerdings sind nicht nur Menschen von diesen Folgen betroffen, sondern auch Tiere und Pflanzen. Sie werden aus ihren natürlichen Lebensräumen verdrängt und stehen sogar vor der Gefahr des Aussterbens.
Wenn wir nicht entschlossen handeln, könnten die Konsequenzen katastrophal sein.
Das Pariser Abkommen:
SDG 13 steht eng in Verbindung mit dem Pariser Abkommen, das von fast allen Ländern der Welt unterzeichnet wurde. Das Abkommen ist ein wichtiger Meilenstein in diesen Bemühungen, da es Länder dazu verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren und sich auf die Begrenzung der globalen Erwärmung zu einigen (1,5°C unter dem vorindustriellen Niveau).
Das fordert SDG 13
Das Ziel für Klimaschutz, fordert konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen:
- Reduzierung der Treibhausgasemissionen: Die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau erfordert eine drastische Reduzierung von Treibhausgasemissionen, insbesondere CO2.
- Anpassung an den Klimawandel: Neben der Reduzierung von Emissionen müssen wir uns auf die Anpassung an bereits unvermeidbare Veränderungen einstellen. Das beinhaltet den Schutz von Küstenregionen vor steigendem Meeresspiegel, den Ausbau klimaresistenter Landwirtschaft und die Entwicklung von Strategien für extreme Wetterereignisse.
- Förderung erneuerbarer Energien: Der Übergang zu erneuerbaren Energien wie Solarenergie, Windkraft und Wasserstoff ist entscheidend, um fossile Brennstoffe zu ersetzen und die Emissionen zu reduzieren.
- Bildung und Bewusstsein: SDG 13 fordert die Förderung von Bildung und Bewusstsein über den Klimawandel, seine Auswirkungen und die erforderlichen Maßnahmen.
- Internationale Zusammenarbeit: Da der Klimawandel keine nationalen Grenzen kennt, ist die internationale Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung. Dies beinhaltet die Unterstützung von Entwicklungsländern bei der Bewältigung des Klimawandels und die Umsetzung von Klimaschutzabkommen wie dem Pariser Abkommen.
Klimaschutz in der Praxis: Wer kann was machen?
Die Umsetzung von SDG 13 erfordert gemeinsame Anstrengungen auf globaler, nationaler und individueller Ebene. Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen spielen alle eine Rolle.
- Bundesregierung, Bundesländer, Kommunen: Sie stehen in der Verantwortung Gesetze und Vorschriften zur Emissionensreduktion zu erlassen, Klimaziele umzusetzen und die Bürger über den Klimawandel aufklären.
- Unternehmen und Wirtschaftssektor: Sie müssen nachhaltige Praktiken und Technologien entwickeln sowie anwenden, ihre Emissionen reduzieren und umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen fördern.
- Wissenschaft: Die wissenschaftliche Gemeinschaft liefert wichtige Erkenntnisse und Daten zur Unterstützung von Klimapolitik und -maßnahmen. Sie trägt zur Entwicklung von Klimaszenarien und zur Bewertung von Politikoptionen bei. Darüber hinaus stehen klimfreundliche Innovaitonen im Fokus, die mit einem ökologischen Fußabdruck einhergehen.
- Zivilgesellschaft: Umweltorganisationen, Bürgerinitiativen und andere Gruppen der Zivilgesellschaft spielen eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Klimawandel und bei der Forderung nach politischen Maßnahmen zum Klimaschutz.
- Einzelpersonen: Jede:r Einzelne kann seinen ökologischen Fußabdruck minimieren, indem er Energie spart, nachhaltige Transportmittel nutzt, weniger Fleisch isst und bewusster konsumiert.
Wie sieht’s in Deutschland aus?
Das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, wurde tatsächlich erreicht: Im Jahr 2020 sanken die Emissionen in Deutschland um 41,3 Prozent im Vergleich zum Referenzjahr 1990. Dieser Rückgang war jedoch teilweise auf die wirtschaftlichen Einschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie zurückzuführen.
Die Anzahl extremer Wetterereignisse wie heftige Regenfälle, Überschwemmungen und Hitzewellen hat sich in den letzten 50 Jahren verdreifacht. Das Jahr 2018 verzeichnete die höchsten Temperaturen und die geringsten Niederschläge in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Seitdem ist die durchschnittliche Temperatur in Deutschland um 1,4 Grad Celsius gestiegen. Dies wird voraussichtlich zu trockeneren Sommern führen und milde Winter werden den Schneefall reduzieren.
Unsere Wälder und Gewässer sind ebenfalls in besonderem Maße vom Klimawandel betroffen. Bäume leiden unter Wasserknappheit, während die Hitze die Gefahr von Waldbränden erhöht und Schädlinge wie der Borkenkäfer sich ausbreiten. In der Nord- und Ostsee sowie in einigen Seen kommt es vermehrt zum Wachstum von Algen und Bakterien, von denen einige giftig sein können. Die Alpen verzeichnen einen Rückgang des Schneefalls, und Forscher gehen davon aus, dass der Klimawandel die Lawinengefahr erhöht.
Was tut Deutschland?
Als Vertragspartei des Pariser Abkommens hat sich Deutschland dazu verpflichtet, seine Emissionen zu reduzieren und finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer bereitzustellen.
Deutschland hat verschiedene Gesetze und Regelungen erlassen, um den Klimaschutz zu fördern, darunter das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das Klimaschutzgesetz und das Emissionshandelsgesetz.
Die sogenannte Energiewende ist ein zentrales Element der deutschen Klimapolitik: Dabei handelt es sich um den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz. Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 eine kohlenstofffreie Energieversorgung zu erreichen.
Des weiteren ist die BMUV ein wichtiger Akteur Deutschlands und des Klimawandels, dei sich vor allem auf Natürlichen Klimaschutz, Wasserstrategie sowie Verbraucherschutz fokussieren. Mehr dazu hier.
Ebenso ist die deutsche Wirtschaft stark in den Klimaschutz involviert. Viele Unternehmen setzen auf erneuerbare Energien, Energieeffizienzmaßnahmen und nachhaltige Produktionsprozesse. Sie beteiligen sich an freiwilligen Klimaschutzvereinbarungen und setzen CO2-Reduktionsziele.
- Start - Ziele für Nachhaltige Entwicklung - Agenda 2030 der UN (17ziele.de), abgerufen a m 26.09.23
- BMUV: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, abgerufen a m 26.09.23
- THE 17 GOALS | Sustainable Development (un.org), abgerufen a m 26.09.23