Little Impacts - Mobile Game für nachhaltigen Konsum

Juni 2024
Der Titel des lehrreichen Mobile-Games
Der Titel des lehrreichen Mobile-Games - Copyright: Quantumfrog, Handy-Screenshot von Juliane Pilz

Langsam findet auch die Gaming-Branche Gefallen an wichtigen Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Spiele wie “Terra Nil” von Free Lives krempeln das Genre “Städtebau und Aufbausimulationen” völlig um und geben dem Spieler die Gelegenheit, einen zerstörten Planeten wieder aufzuforsten, statt alle Ressourcen zur Vergrößerung einer Stadt zu verschwenden. Auch die Oldenburger Digital-Agentur Quantumfrog hat es sich im Auftrag vom Umweltbundesamt und dem Frauenhofer Institut zur Aufgabe gemacht, mit einem kleinen Mobile-Game namens “Little Impacts” die Themen Nachhaltigkeit und den eigenen Konsum spielerisch darzustellen. Wir geben euch Einblicke in das Spiel und zeigen euch, was dieses so besonders macht!

Infos zu Spiel und Entwickler

Quantumfrog kombiniert bei ihren Projekten und Arbeiten kreatives Design und innovative Programmierung mit Elementen der Gamification und Augmented Reality (AR), um neue Apps, Mobile Games und Webseiten zu gestalten. Als Gamification bezeichnet man das Einfließen von spielerischen Elementen in verschiedene spielfremde Bereiche des Lebens.

Im Falle von “Little Impacts” wird die Gamification durch das Vermitteln von nachhaltigen Konzepten und Ideen umgesetzt – und das auf eine lockere und verspielte Art und Weise.
Little Impacts wurde als Handy-Game entwickelt und kann über den App-Store kostenlos heruntergeladen werden. Streng genommen ist es weniger ein Spiel im klassischen Sinne, sondern vielmehr eine interaktive Geschichte: Die Nutzer:in wird durch verschiedene Alltagssituationen geführt, die ihr somit nachhaltige Alternativen und Lösungen für alle Fälle aufzeigen. Durch Tippen oder Wischen mit dem Finger auf dem Bildschirm werden Dialoge vorangetrieben und kleine Aktionen durchgeführt.

Das Spiel und seine Geschichte

Little Impacts ist in 5 Kapitel unterteilt, wovon sich jedes mit einem anderen Schwerpunkt in Bezug auf Nachhaltigkeit beschäftigt. Trotzdem gibt es eine übergeordnete Story, die alle Kapitel miteinander verbindet. In den einzelnen Kapiteln werden Mythen über nachhaltige Themen aufgeklärt, gute Alternativen vorgeschlagen und verdeutlicht, wie einfach es sein kann, diese in die Tat umzusetzen.

Kapitel 1: Die Familienfeier

Die Protagonistin und Umweltaktivistin Leah
Die Protagonistin und Umweltaktivistin Leah

Im ersten Kapitel begleiten die Spieler:innen die Protagonistin Leah und ihre Familie bei einer alljährlichen Familienfeier. Inmitten der handgezeichneten Szenerie mit stimmiger Musik und nicht vertonten Dialogen vermittelt das Spiel erste Einblicke in die Thematik.
Leahs Vater, Rolf, ist skeptisch gegenüber veganem Essen, das er als "Hasenfraß" abtut. Eine Debatte über den Anbau von Soja und die Abholzung des Regenwaldes entbrennt, wobei das Spiel gewissenhaft darüber aufklärt, dass der Großteil des Sojaanbaus für die Tierfütterung und nicht für den menschlichen Verzehr genutzt wird.
Leah und ihre Cousine Mailin planen wiederum, an einer Demonstration teilzunehmen, was zu einem Vorschlag für zukünftige Familienfeiern führt: Jeder solle sich überlegen, wie er das nächste Familienfest nachhaltiger gestalten könnte.

Interaktive Aufgaben wie das Basteln eines Demo-Plakats durch Wischen und Tippen halten die Spieler:innen bei der Stange und vermitteln spielerisch nachhaltige Praktiken. Während der Demo vermittelt Mailin Leah ein positives Gefühl über ihr Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Sie soll auch weiterhin ihrer Familie Tipps geben, wie sie nachhaltiger leben können, was das erste Kapitel abschließt und den Nutzer motiviert, es Leah und ihrer Familie gleichzutun.

Vater Rolf stellt sich beim Thema Veganismus quer und ist beim Sojaanb
Vater Rolf stellt sich beim Thema Veganismus quer und ist beim Sojaanbau noch etwas unaufgeklärt.

Kapitel 2: Wohnungssuche

Im zweiten Kapitel steht nun die nachhaltige Wohnungssuche im Fokus. Mailin bemüht sich, eine Wohnung zu finden, die den Nachhaltigkeitskriterien entspricht. Die Aufgabe der Spieler:innen ist es jetzt, die Wohnungsangebote wie bei Tinder zu durchstöbern, wobei sie jedoch nur Wohnungen mit einem Energieausweis mindestens der Klasse C in Betracht ziehen sollten und darauf zu achten haben, in der Nähe ihrer Arbeit zu wohnen, um auf ein Auto verzichten zu können. Außerdem darf die neue Wohnung nicht zu groß sein, um Geld beim Heizen sparen zu können. Am Ende stehen 2 Wohnungen und eine WG in der engeren Auswahl.

Kapitel 3: Investitionen

Im dritten Kapitel möchte Leahs Oma ihr Geld sinnvoll und nachhaltig anlegen. Hier lernen die Spieler:innen, wie sie nachhaltige Bankangebote und Investitionen erkennen und nutzen können, um die Umwelt zu schonen.

Kapitel 4: Zero Waste

Das vierte Kapitel behandelt das Zero-Waste-Konzept. Leahs Mutter sortiert Verpackungen nach Papier und Plastik für das Recycling und besucht später mit ihrer Tochter einen Unverpackt-Laden. Dort ziehen sie mit den Fingern Essen in Beutel oder füllen Gläser mit Nüssen und Haferflocken.
Doch nicht alles verläuft positiv: Bei einem Familientreffen in Mailins neuer WG lehnt Rolf erneut veganes Essen ab und verlässt verärgert das Treffen.

Kapitel 5: Rolfs Geheimnis

Als kleiner Plottwist entdeckt nun auch Rolf im letzten Kapitel, dass auch er nachhaltiger leben kann. Während der Rest der Familie in der Küche vegane Speisen kocht, besucht Rolf ein Restaurant, bei dem man sich sein Lamm von der Weide aussuchen kann. Doch anstatt es zu essen, freundet er sich mit einem Lamm an und nimmt es mit nach Hause. Das Lamm, nun Clarence genannt, soll von Leah am nächsten Tag auf einen Lebenshof gebracht werden. Leah und ihr Vater vertragen sich.

Vater Rolf gesteht sich seine Fehler ein und lobt seine Tochter.
Vater Rolf gesteht sich seine Fehler ein und lobt seine Tochter.

Die Geschichte zeigt in kurzen Kapiteln, dass jeder Mensch sich ändern und neue, nachhaltige Lebensweisen annehmen kann.

"Little Impacts" dauert höchstens eine Stunde, ist jedoch spannend und lehrreich. Mit seinem interaktiven Ansatz und der Kombination von Spielspaß und Wissensvermittlung bietet es eine einzigartige Möglichkeit, sich dem Thema nachhaltiger Konsum zu nähern und wertvolle Impulse für den Alltag mitzunehmen.

Falls ihr Lust auf noch mehr Spiele zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit habt, dann schaut mal hier vorbei!

  • https://littleimpacts.de/
  • https://www.quantumfrog.de/
  • https://www.pnp.de/ratgeber/medien-kommunikation/little-impacts-spielerisch-nachhaltigkeit-erleben-16140354
  • https://www.umweltbundesamt.de/themen/uba-veroeffentlicht-mobile-game-zu-nachhaltigkeit
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